
Der LNG-Cargo Ish vor Brunsbüttel. Quelle: RWE
GAS:
World LNG Summit in Berlin stößt auf schwere Proteste
In Berlin tagt ein internationaler Kongress der Flüssigerdgasbranche. Das stößt auf Proteste von Umweltschützern und Sozialverbänden.
Vom 9. bis 12. Dezember tagen Wirtschafts- und Politikvertreter im Berliner Adlon-Hotel beim World LNG Summit. Auf der internationalen Tagung
geht es um die Zukunft der Flüssigerdgasbranche (LNG). Vor dem Hotel finden Proteste, Blockaden und eine Demonstration statt.
Die Polizei verhaftete schon 120 Aktivisten. Beteiligt sind neben Greenpeace etwa Amnesty International und Fridays for Future,
aber auch Gruppen, die auf illegale Widerstandsaktionen setzen wie Letzte Generation, Ende Gelände und Extinction Rebellion.
Ein Nebeneingang des Adlon wurde mit grüner Farbe begossen.
Unterdessen besprach die Konferenz die Zukunft des LNG. „Bis 2030 wird das globale LNG-Geschäft ganz anders aussehen als heute“, stellte Patricia Roberts fest. Sie ist Managing Director des gastgebenden Verbandes LNG Worldwide. Sie rechnet mit steigender Nachfrage und steigenden Preisen für LNG, weil Erdgas zunehmend als Back-up-Brennstoff für erneuerbare Stromerzeugung diene. Zudem werde vielfach Kohle durch Gas ersetzt. Darum würden auch Erdgasquellen und Infrastruktur erweitert.
„Wir stehen kurz vor dem größten Aufbau eines neuen Angebots, dominiert von Katar und den USA“, sagte Roberts. Schätzungsweise 230 Millionen Tonnen Gas kämen pro Jahr hinzu, erwartet sie. Bis 2040 werde die LNG-Nachfrage stark bleiben und wachsen. Dieses Szenario erfordere jedoch, dass LNG erschwinglich ist, insbesondere in den asiatischen Märkten, in denen das Wachstumspotenzial am höchsten ist, schränkte Roberts ein. „Erfüllen Sie die Anforderungsprofile der Kunden und tragen Sie dazu bei, die Energiewende der Länder nachhaltig gestalten“, empfahl sie der Branche.
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Methanemissionen verringern
Die Branche steht vor der Herausforderung, Methanemissionen zu verringern. Die EU-Methanverordnung ist jetzt Gesetz, wodurch Gaslieferungen nach Europa, einschließlich LNG-Importe bis 2030 eine Methanintensitätsobergrenze einhalten müssen. Dies erfordere von den Akteuren eine Messwertaufzeichnung und -verifizierung (MRV) für Methan sowie eine einheitliche Methodik für alle LNG-Importe in die EU, hießt es auf der Konferenz.
Auch in Asien komme es zu Veränderungen, worauf die globalen Lieferanten reagieren müssten. Die US-Umweltschutzbehörde EPA erließ neue Richtlinien zum Thema Treibhausgasemissionen aus Öl und Gas, zusammen mit dem Inflation Reduction Act (IRA).
Demonstranten nennen LNG schmutziger als Kohle
Die Proteste vor dem Hotel richteten sich vor allem auch gegen Fracking, bei dem durch Chemikalien aus dem Untergrund Erdgas gelöst wird, was die Wasserversorgung gefährde. Das Bündnis kritisierte: „Multinationale Konzerne nutzen bei diesem Gasgipfel gezielte Desinformation und Lobbyismus, um fossiles Gas als sogenannte Brückentechnologie zu erneuerbaren Energien zu etablieren.“ Dabei sei Gas, wenn der Förderprozess einbezogen werde, deutlich umweltschädlicher als Kohle.
Die Bundesregierung sei auf dem falschen Weg und investiere in eine
Energieform, die keine Zukunft habe, hieß es von den Demonstranten. Flüssiggas aus den USA werde mit hoch schädlichen Methoden durch Fracking gefördert und habe zudem einen langen Transportweg. Ruth Carcassonne von einer Berliner Mieterinitiative sagte: „Gas ist für Mieter eine Kostenfalle. Die Preise gehen in die Höhe und die Menschen sitzen in kalten Wohnungen aus Angst vor den Rechnungen.“ Sie forderte eine soziale Wärmewende.
Unterdessen besprach die Konferenz die Zukunft des LNG. „Bis 2030 wird das globale LNG-Geschäft ganz anders aussehen als heute“, stellte Patricia Roberts fest. Sie ist Managing Director des gastgebenden Verbandes LNG Worldwide. Sie rechnet mit steigender Nachfrage und steigenden Preisen für LNG, weil Erdgas zunehmend als Back-up-Brennstoff für erneuerbare Stromerzeugung diene. Zudem werde vielfach Kohle durch Gas ersetzt. Darum würden auch Erdgasquellen und Infrastruktur erweitert.
„Wir stehen kurz vor dem größten Aufbau eines neuen Angebots, dominiert von Katar und den USA“, sagte Roberts. Schätzungsweise 230 Millionen Tonnen Gas kämen pro Jahr hinzu, erwartet sie. Bis 2040 werde die LNG-Nachfrage stark bleiben und wachsen. Dieses Szenario erfordere jedoch, dass LNG erschwinglich ist, insbesondere in den asiatischen Märkten, in denen das Wachstumspotenzial am höchsten ist, schränkte Roberts ein. „Erfüllen Sie die Anforderungsprofile der Kunden und tragen Sie dazu bei, die Energiewende der Länder nachhaltig gestalten“, empfahl sie der Branche.
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Voraussichtlich bis 2030 in den Markt kommende Erdgas-Kapazitäten
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Quelle: LNG Worldwide
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Quelle: LNG Worldwide
Methanemissionen verringern
Die Branche steht vor der Herausforderung, Methanemissionen zu verringern. Die EU-Methanverordnung ist jetzt Gesetz, wodurch Gaslieferungen nach Europa, einschließlich LNG-Importe bis 2030 eine Methanintensitätsobergrenze einhalten müssen. Dies erfordere von den Akteuren eine Messwertaufzeichnung und -verifizierung (MRV) für Methan sowie eine einheitliche Methodik für alle LNG-Importe in die EU, hießt es auf der Konferenz.
Auch in Asien komme es zu Veränderungen, worauf die globalen Lieferanten reagieren müssten. Die US-Umweltschutzbehörde EPA erließ neue Richtlinien zum Thema Treibhausgasemissionen aus Öl und Gas, zusammen mit dem Inflation Reduction Act (IRA).
Demonstranten nennen LNG schmutziger als Kohle
Die Proteste vor dem Hotel richteten sich vor allem auch gegen Fracking, bei dem durch Chemikalien aus dem Untergrund Erdgas gelöst wird, was die Wasserversorgung gefährde. Das Bündnis kritisierte: „Multinationale Konzerne nutzen bei diesem Gasgipfel gezielte Desinformation und Lobbyismus, um fossiles Gas als sogenannte Brückentechnologie zu erneuerbaren Energien zu etablieren.“ Dabei sei Gas, wenn der Förderprozess einbezogen werde, deutlich umweltschädlicher als Kohle.
Die Bundesregierung sei auf dem falschen Weg und investiere in eine
Energieform, die keine Zukunft habe, hieß es von den Demonstranten. Flüssiggas aus den USA werde mit hoch schädlichen Methoden durch Fracking gefördert und habe zudem einen langen Transportweg. Ruth Carcassonne von einer Berliner Mieterinitiative sagte: „Gas ist für Mieter eine Kostenfalle. Die Preise gehen in die Höhe und die Menschen sitzen in kalten Wohnungen aus Angst vor den Rechnungen.“ Sie forderte eine soziale Wärmewende.
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Dienstag, 10.12.2024, 16:40 Uhr
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