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Enerige & Management > Stromnetz - Von der Fläche in den Speckgürtel
Fröhliches Schaufeln: Bayernwerk Netz-Geschäftsführer Joachim Kabs (4.v.r.) beim symbolischen Spatenstich für das neue Hochspannungserdkabel im Landkreis Dachau. Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
STROMNETZ:
Von der Fläche in den Speckgürtel
Für rund 39 Millionen Euro baut Bayernwerk Netz ein Hochspannungs-Erdkabel im Landkreis Dachau. 
 
Schon seit zehn Jahren, berichtet Joachim Kabs, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz, wird im oberbayerischen Landkreis Dachau mehr Strom erzeugt als verbraucht. „Jetzt gelingt es uns, dass wir ihn dahin transportieren können, wo er gebraucht wird.“ Anlass für diese Worte ist das neue 110-kV-Stromkabel, zu dessen Baustart der Regensburger Netzbetreiber ins oberbayerische Schwabhausen geladen hatte. 

Dort, auf einem Feld unter weißblauem Himmel, zelebrierten Bayernwerk-Vertreter gemeinsam mit Vertretern der Kommunal- und Landespolitik den symbolischen Spatenstich für „das größte Netzausbau-Projekt des Bayernwerks“: Eine 18 Kilometer lange Hochspannungsleitung, die als Erdkabel vom Umspannwerk bei Kleinschwabhausen durch die Gemeinden Bergkirchen, Markt Indersdorf und Schwabhausen bis zum Anschlusspunkt des Tennet-Hochspannungsnetzes in Oberbachern führen soll.

So könne der regional erzeugte Strom aus mehr als 3.600 Anlagen mit insgesamt rund 100 MW Leistung beispielsweise in den Speckgürtel Münchens transportiert werden. „Der ländliche Raum wird zum großen Flächenkraftwerk“, sagte Kabs. 
 
Bayernwerk Netz-Geschäftsführer Joachim Kabs bei der
Vorstellung des Projektes in Schwabhausen
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien

39 Millionen Euro lässt sich der Netzbetreiber das kosten. Die Planungen laufen seit bald zehn Jahren, unter anderem die Verhandlungen mit den Flächeninhabern erwiesen sich dabei wohl als nicht ganz einfach. Letztlich aber lobten alle Beteiligten aus Landratsamt, Kommualpolitik und Bayernwerk die gute Zusammenarbeit, auch sei es gelungen, die Bürger von der Bedeutung des Projektes zu überzeugen und bestmöglich einzubinden. 

Denn das Vorhaben ist alles andere als trivial: In offener Bauweise werden etwa 1,75 Meter tiefe und 3 bis 5 Meter breite Gruben ausgehoben, in denen zunächst die Leerrohre verlegt werden. Damit haben die Arbeiter bereits im April begonnen und schon jetzt Kilometer drei erreicht, berichtet Projektleiter Bernd Igelbüscher. Kreuzungen und Gewässer werden mit Spülbohrungen untertunnelt. Ab April 2025 sollen dann die Kabel eingezogen werden, die Inbetriebnahme ist für Herbst 2025 geplant. 
 
Der geplante Trassenverlauf
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien

Schon heute sind im Netz des Bayernwerks mehr als 490.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen angeschlossen. Allein im Jahr 2023 hat der Netzbetreiber 87.000 PV-Anlagen neu in sein 156.000 Kilometer langes Stromnetz integriert. Insgesamt plant Bayernwerk Netz Investitionen in Höhe von 5 Milliarden Euro für den Aus- und Umbau seines Stromnetzes (wir berichteten).
 

Katia Meyer-Tien
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Donnerstag, 16.05.2024, 16:30 Uhr

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