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Enerige & Management > Stromnetz - Oranienburg schließt wieder an
Quelle: E&M / Davina Spohn
STROMNETZ:
Oranienburg schließt wieder an
Ab Mai 2024 können die Stadtwerke wieder neue Haushalte an ihr Stromnetz anschließen. In Kooperation mit dem Netzbetreiber Edis habe man eine Lösung für das überlastete Netz gefunden.
 
Es klingt ein bisschen nach Zauberei: „Aufgrund interner Vorkehrungen und einer lösungsorientierten Vorgehensweise“ könne Edis als Betreiber des vorgelagerten Hochspannungsnetzes am bestehenden Umspannwerk „eine erhöhte Leistung zur Verfügung stellen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Stadtwerke Oranienburg.

Diese waren unlängst mit der Ankündigung in die Schlagzeilen geraten, keine neuen Hausanschlüsse ans Stromnetz mehr genehmigen zu können. Der Strombedarf sei zu schnell gestiegen, der Betreiber des vorgelagerten Netzes – Edis – könne keine zusätzliche Leistung zur Verfügung stellen, hieß es noch vor zwei Wochen (wir berichteten).

Nun geht es wohl doch. Darüber hinaus, heißt es in der Mitteilung, hätten sich die Stadtwerke und Edis darauf verständigt, dass voraussichtlich ab September 2024 für das Ortsnetz der Stadtwerke Oranienburg weitere Leistungserhöhungen durch Edis bereitgestellt werden − vorbehaltlich einer technischen Prüfung.

Eigenes Umspannwerk bis Ende 2026 geplant

Dementsprechend können die Stadtwerke ab Mai 2024 wieder neue Haushalte an ihr Stromnetz anschließen. Auch Leistungserhöhungen über die bestehende Versorgung hinaus, beispielsweise der Anschluss von Wärmepumpen sowie von Ladeinfrastruktur, seien wieder möglich. Um erneute Kapazitätsengpässe auszuschließen, werde von den Stadtwerken die Errichtung eines temporären Ersatz-Umspannwerks vorbereitet. Auch wollen die Stadtwerke den Neubau ihres eigenen Umspannwerks vorantreiben, das voraussichtlich Ende 2026 in Betrieb gehen soll.

„Wir sind der Edis dankbar, dass wir am heutigen Umspannwerk deutlich mehr Strom entgegennehmen können“, kommentierte Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke Oranienburg, die Entscheidung. „Damit sind wir in der Lage, neue Ein- und Mehrfamilienhäuser an unser Netz anzuschließen. Die Versorgung der Stadt mit Strom und das Stromnetz der Stadtwerke ist und bleibt jederzeit sicher, stabil und verlässlich. Es ist wichtig für die wachsende Stadt und die Energiewende, dass wir die erforderliche Leistung zur Verfügung stellen können.“ Grabowsky leitetet das Unternehmen seit April 2023.

Gegenüber seinem Vorgänger, Alireza Assadi, haben die Stadtwerke Oranienburg mittlerweile „vorsorglich Schadensersatzansprüche dem Grunde nach“ geltend gemacht. Man überprüfe derzeit, inwieweit ihm ein Fehlverhalten vorgeworfen werden müsse. Dem Vernehmen nach war die drohende Überlastung des bestehenden Umspannwerks bereits vor mehreren Jahren absehbar gewesen (wir berichteten).
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Montag, 29.04.2024, 16:28 Uhr

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