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Enerige & Management > Heizkraftwerke - Neues Biomethan-Heizkraftwerk in Hannover für Enercity
Oberbürgermeister Belit Onay, Enercity-Aufsichtsratsvorsitzende Anja Ritschel und Enercity-Vorstand Marc Hansmann an einem der fünf Motoren des neuen Biomethan-BHKW. Quelle: Enercity/Franz Bischof
HEIZKRAFTWERKE:
Neues Biomethan-Heizkraftwerk in Hannover für Enercity
Enercity hat in Hannover-Herrenhausen ein hochflexibles Biomethan-Heizkraftwerk feierlich eröffnet. Es soll in der Spitzenlast Wärme und Strom aus erneuerbarem Gas produzieren.
 
Am Enercity-Standort Herrenhausen ist ein Biomethan-Heizkraftwerk mit jeweils 20 MW thermischer wie auch elektrischer Leistung gefeiert worden. Eine weitere Anlage in baugleicher Form wird bis zum Sommer auch am Enercity-Standort Stöcken fertiggestellt. Rund 55 Millionen Euro hat das Unternehmen in den Bau der beiden Anlagen investiert. Oberbürgermeister Belit Onay kommentierte: „Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Wärmewende in Hannover.“

Die systematische Wärmeplanung und der Fernwärmeausbau machten Hannover zu einem Vorbild unter den deutschen Großstädten, sagte Onay. Enercity-Vorstand Marc Hansmann versprach: „Kundinnen und Kunden werden sicher und langfristig zu bezahlbaren Preisen mit klimafreundlicher Fernwärme versorgt.“ Das hochflexible Biomethan-BHKW diene als Spitzenlastanlage für das Enercity-Fernwärmenetz.

„Der Wärmesektor ist der größte Hebel beim Klimaschutz“ ergänzte Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin Hannovers und Enercity-Aufsichtsratsvorsitzende. Mit jeder neuen Anlage komme Hannover dem Kohleausstieg ein Stück näher.

Fernwärme wird klimafreundlicher

Hansmann umriss den weiteren Weg des Unternehmens: „Ab 2028 werden wir bis zu 75 Prozent der Fernwärme in Hannover klimaneutral produzieren.“ Die neuen Biomethan-BHKW sollen die volatile erneuerbare Stromerzeugung aus Wind und Sonne abfedern. Damit erleichtern sie die Integration erneuerbarer Energien. „Den Bau und die Montage der Anlage haben wir in nur 14 Monaten geschafft“, betonte der Enercity-Vorstand.

In jeweils fünf Modulen decken die hochflexiblen Motor-Kraftwerke Spitzenlasten im Strombereich schnell und bedarfsgerecht ab. Die dabei entstehende Wärme werde laut Unternehmen entweder unmittelbar für die Wärmeversorgung eingesetzt oder im Fernwärmespeicher am Standort in Hannover-Herrenhausen gespeichert. Im Falle eines Strom-Überschusses aus erneuerbaren Energien lässt sich in der benachbarten Power-to-Heat-Anlage das Fernwärmenetz mitbeheizen. Der Gesamtwirkungsgrad des Biomethan-BHKW beträgt über 90 Prozent und der elektrische Wirkungsgrad liegt über 45Prozent.

14 neue Anlagen für erneuerbare Energie und Abwärme

Bis zum Jahr 2027 will Enercity aus der Kohle aussteigen und sein Kohlekraftwerk in Hannovers Stadtteil Stöcken abschalten. Bis zu 14 Anlagen aus erneuerbaren Energien sowie Abwärme werden dann klimafreundliche Wärme in Hannover liefern. Die Abwärme aus einem bestehenden Müllheizkraftwerk und der jüngst errichteten Klärschlammverwertungsanlage tragen derzeit bereits zur klimafreundlichen Wärmeversorgung in Hannover bei.

Noch in diesem Sommer werden beide Biomethan-BHKW an den Standorten Herrenhausen und Stöcken zur Verfügung stehen. Zudem soll ein Biomasse-Heizkraftwerk in Verbindung mit einer Großwärmepumpe im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Im Anschluss werden unter anderem Anlagen wie Geothermie oder Großwärmepumpen den zweiten Block des Kohlekraftwerks ersetzen.

Der parallel zu den Erzeugungsanlagen stattfindende Ausbau des aktuell 361 Kilometer langen Fernwärmenetzes mache sich im Stadtbild bemerkbar. Im zweiten Halbjahr beginnt die Erschließung des nächsten großen innerstädtischen Ausbaugebiets Oststadt, kündigte das Unternehmen an.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 18.06.2024, 11:04 Uhr

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