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Handelsblatt-Energiegipfel 2025 in Berlin. Quelle: E&M / Susanne Harmsen
VERANSTALTUNG:
Mehr europäische Lösungen für Energiesicherheit nötig
Auf einem Berliner Energiekongress forderten Experten, zunehmend die europäische Energieversorgung auf eigene Füße zu stellen, um die Abhängigkeit von Gas- und Ölpreisen zu senken.
Die deutsche Energiesicherheit benötige dringend neue flexible Kraftwerke, die mit Erdgas oder Wasserstoff laufen, unterstrichen
Fachleute auf dem Berliner Energiekongress. Daher solle der Bundestag schnell den politischen Rahmen für ihren Bau setzen,
mit dem Kraftwerkssicherungsgesetz (KWSG). Michael Lewis, CEO des Gasversorgers Uniper, sagte, angesichts der aktuell herrschenden
Dunkelflaute müssten statt heute 4.000 MW bis zu 25.000 MW flexible Backup-Kraftwerke schnell errichtet werden.
Dazu solle auch blauer Wasserstoff aus Erdgas schnell entwickelt werden, weil grüner zu lange dauert. Pragmatisch will Lewis mit der neuen US-Regierung umgehen, um auch LNG aus den USA zu importieren. Blauer Wasserstoff wird aus Erdgas hergestellt, bei dem das Treibhausgas CO2 abgeschieden und unterirdisch eingelagert wird.
Forderungen an den Bundestag
Eher auf die eigene Stärke der Europäer will Kerstin Andreae setzen. Man solle sich nicht bedingungslos Trump andienen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Energieverbandes Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dafür aber müsse das KWSG noch anpasst und schnellstens beschlossen werden, forderte sie vom Bundestag. Es soll erst später in einen Kapazitätsmarkt integriert werden, dessen Regelung länger dauern. „Kraftwerke brauchen Jahre und müssen jetzt geplant und gebaut werden“, sagte Andreae.
„Ich glaube und hoffe, dass die deutsche Regierung in Zukunft in Europa so agiert, dass eine Allianz für Wasserstoff geschmiedet wird, in einer Breite, die alle Konzepte gelten lässt, ähnlich der Nucelar Alliance“, sagte sie. Nur dann könnten dekarbonisierte Grundlastkraftwerke und eine Industriewende ausreichend schnell umgesetzt werden, appellierte Andreae. Der Präsident der Bundesnetzagentur versicherte, sein Haus stehe bereit, Ausschreibungen nach dem Kraftwerkssicherungsgesetz (KWSG) schnell zu machen. Klaus Müller sagte: „Dafür müsse aber ein einfaches und praktikables Gesetz schnell kommen.“
Er unterstrich, dass einige Anreize für flexible Energieverbraucher bereits geregelt seien mit dem Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Er zeigte sich optimistisch, dass der Bundestag weiter handlungsfähig sein werde und die nötigen Regelungen auch zu sinkenden Netzentgelten durch die systemdienliche Ansiedlung neuer Anlagen beschließen wird.
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Südliche Nachbarn interessiert an deutscher Energiewende
Aus Österreich unterstrich Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender des Verbunds, wie wichtig die deutsche Versorgungssicherheit auch für das Nachbarland sei, da man in einem verbundenen Stromsystem agiere. „Wir werden alles brauchen, mehr erneuerbare Erzeugung, mehr Netz und mehr Speicher“, appellierte er. Zudem müsse ein Kapazitätsmarkt den erzeugungsorientierten flexiblen Verbrauch anreizen, sagte Strugl.
Gegenüber den USA und anderen Wirtschaftsmächten unterstützte Strugl mehr Pragmatismus und das Besinnen auf eigene Stärken sowie die Ablösung von Abhängigkeiten von Brennstoffimporten. Er warnte vor einer Auftrennung der deutschen Strompreiszone. Das sei 2018 in Österreich getan worden und war aus seiner Sicht ein Fehler, weil größere Marktgebiete mehr Volumen und günstigere Preise bedeuteten.
Dazu solle auch blauer Wasserstoff aus Erdgas schnell entwickelt werden, weil grüner zu lange dauert. Pragmatisch will Lewis mit der neuen US-Regierung umgehen, um auch LNG aus den USA zu importieren. Blauer Wasserstoff wird aus Erdgas hergestellt, bei dem das Treibhausgas CO2 abgeschieden und unterirdisch eingelagert wird.
Forderungen an den Bundestag
Eher auf die eigene Stärke der Europäer will Kerstin Andreae setzen. Man solle sich nicht bedingungslos Trump andienen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Energieverbandes Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dafür aber müsse das KWSG noch anpasst und schnellstens beschlossen werden, forderte sie vom Bundestag. Es soll erst später in einen Kapazitätsmarkt integriert werden, dessen Regelung länger dauern. „Kraftwerke brauchen Jahre und müssen jetzt geplant und gebaut werden“, sagte Andreae.
„Ich glaube und hoffe, dass die deutsche Regierung in Zukunft in Europa so agiert, dass eine Allianz für Wasserstoff geschmiedet wird, in einer Breite, die alle Konzepte gelten lässt, ähnlich der Nucelar Alliance“, sagte sie. Nur dann könnten dekarbonisierte Grundlastkraftwerke und eine Industriewende ausreichend schnell umgesetzt werden, appellierte Andreae. Der Präsident der Bundesnetzagentur versicherte, sein Haus stehe bereit, Ausschreibungen nach dem Kraftwerkssicherungsgesetz (KWSG) schnell zu machen. Klaus Müller sagte: „Dafür müsse aber ein einfaches und praktikables Gesetz schnell kommen.“
Er unterstrich, dass einige Anreize für flexible Energieverbraucher bereits geregelt seien mit dem Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Er zeigte sich optimistisch, dass der Bundestag weiter handlungsfähig sein werde und die nötigen Regelungen auch zu sinkenden Netzentgelten durch die systemdienliche Ansiedlung neuer Anlagen beschließen wird.
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Von links: Moderator, Michael Strugl (Verbund), Michael Lewis (Uniper), Kerstin Andreae (BDEW) und Klaus Müller (Bundesnetzagentur)
und Moderatorin
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Südliche Nachbarn interessiert an deutscher Energiewende
Aus Österreich unterstrich Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender des Verbunds, wie wichtig die deutsche Versorgungssicherheit auch für das Nachbarland sei, da man in einem verbundenen Stromsystem agiere. „Wir werden alles brauchen, mehr erneuerbare Erzeugung, mehr Netz und mehr Speicher“, appellierte er. Zudem müsse ein Kapazitätsmarkt den erzeugungsorientierten flexiblen Verbrauch anreizen, sagte Strugl.
Gegenüber den USA und anderen Wirtschaftsmächten unterstützte Strugl mehr Pragmatismus und das Besinnen auf eigene Stärken sowie die Ablösung von Abhängigkeiten von Brennstoffimporten. Er warnte vor einer Auftrennung der deutschen Strompreiszone. Das sei 2018 in Österreich getan worden und war aus seiner Sicht ein Fehler, weil größere Marktgebiete mehr Volumen und günstigere Preise bedeuteten.
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Dienstag, 21.01.2025, 12:20 Uhr
Dienstag, 21.01.2025, 12:20 Uhr
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