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Enerige & Management > IT - Kraken steuert Energieverbrauch bei Maingau-Kunden
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
IT:
Kraken steuert Energieverbrauch bei Maingau-Kunden
Die Maingau Energie führt bundesweit das KI-gestützte Lastmanagementsystem von Kraken ein, um den Stromverbrauch künftig automatisiert zu optimieren.
 
Der bundesweit tätige Energieversorger Maingau mit Sitz im hessischen Obertshausen erweitert seine Partnerschaft mit dem britischen Technologieanbieter Kraken. Wie das Unternehmen mitteilt, wird dessen Plattform künftig das automatisierte Strom- und Wärmemanagement für bis zu eine Million Kundinnen und Kunden in Deutschland übernehmen.

Das System nutzt künstliche Intelligenz (KI), um Haushaltsgeräte und Anlagen wie Heizsysteme oder Ladestationen für Elektroautos bedarfsgerecht zu steuern. Die Integration der Kraken-Plattform soll sowohl Energiekosten senken als auch die Nutzung erneuerbarer Energien im Haushalt vereinfachen. Maingau Energie zufolge profitieren insbesondere E-Auto-Fahrer, die durch zeitoptimiertes Laden mehrere Hundert Euro pro Jahr einsparen können.

Kraken ist ein cloudbasiertes End-to-End-Betriebssystem, das nach Angaben des Anbieters automatisiert über 250.000 Haushaltsgeräte und 40.000 MW an Stromerzeugungsanlagen verwaltet. Zu den Nutzern zählen unter anderem Energieversorger wie EDF, Eon und Tokyo Gas.

Kraken als Unternehmen ist unter anderem Mitinitiator des Mercury-Konsortiums – einer öffentlich-privaten Initiative, die ein standardisiertes Rahmenwerk für die Integration dezentraler Energielösungen schaffen will. Ziel ist eine Art „Bluetooth für Energie“, das technische Schnittstellen vereinheitlichen soll.

Verbrauchsoptimierung und Netzstabilisierung im Fokus

Maingau will die Kraken-Plattform nicht nur für die Verbrauchsoptimierung einsetzen, sondern sämtliche Kundenprozesse darüber abbilden – vom Gerätemanagement über Abrechnung und Service bis zur Steuerung des Energieeinsatzes. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Versorger die Kundenservice-Funktionen von Kraken übernommen. Grundlage ist der Einbau von Smart Metern, die nicht nur minutengenau Stromverbräuche messen, sondern auch steuern können.

Laut dem Maingau-CEO Richard Schmitz bereitet die Erweiterung der Plattform das Unternehmen auf künftige Marktanforderungen vor. „Mit dem flexiblen Demand Management stellen wir systemseitig die Weichen für die Marktanforderungen von morgen“, so Schmitz.

Das intelligente Lastmanagement, das auf KI und Echtzeitdaten basiert, soll laut Kraken nicht nur die Energiekosten für Haushalte senken, sondern auch zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen. Devrim Celal, Chief Marketing and Flexibility Officer bei Kraken, bezeichnet Flexibilität als „entscheidenden Baustein eines modernen, sauberen Energiesystems“. Hintergrund ist der Ausbau CO2-armer Technologien im privaten Sektor.

Maingau rechnet damit, dass bis 2030 Millionen Haushalte in Deutschland Wärmepumpen, E-Autos und Heimspeicher nutzen werden. Systeme wie Kraken sollen diese Geräte dynamisch mit dem Stromnetz verknüpfen und helfen, deren Flexibilitätspotenziale zu heben.
 
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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