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Quelle: Dena
WÄRME:
Dena fordert klaren Kurs auf die Wärmewende
Fossile Energien dominieren weiter das Heizen. Das berichtet die Deutsche Energieagentur (Dena). Allerdings würden Energieberatungen und der Neubau klimafreundlicher Gebäude und boomen.
 
Mit dem Gebäudereport legt die Deutsche Energieagentur (Dena) zum Jahresanfang Zahlen und Trends zum Klimaschutz im deutschen Gebäudesektor vor. Der Bericht liefert Daten zum Gebäudebestand aus dem Zensus von 2022, zum Neubau, zur Wärmeerzeugung, zu Emissionen, Energieverbrauch und Förderungen. Demnach überwiegen im Neubau klimafreundliche Technologien, die Energieverbräuche im Gebäudesektor insgesamt sinken leicht, und es gibt eine ungebrochen hohe Nachfrage an Energieberatungen.

Auf der anderen Seite dominieren im Gebäudebestand weiterhin fossile Energieträger und deren Ablösung geht nur langsam voran. Die Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung prognostizierte aus den Daten, dass Deutschland erneut seine Klimaschutzziele im Gebäudesektor verfehlt. „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen hier gemeinsam den eingeschlagenen Weg der Wärmewende entschlossen fortsetzen“, forderte Corinna Enders. Noch immer werden laut dem Report 79 Prozent der knapp 20 Millionen Wohngebäude mit Öl und Gas beheizt.

Nachfrage nach Wärmepumpen wieder eingebrochen

Der Anteil der Heizungen, die erneuerbare Energien nutzen (Biomasse, Wärmepumpe und Solarthermie), lag im Jahr 2022 bei 10 Prozent. Der Austausch von fossilen Energieträgern geht im Bestand nur langsam voran. Im Neubau wurden 2023 rund 65 Prozent der Wohngebäude mit Wärmepumpen ausgestattet.

2023 war ein Rekordjahr für den Absatz von nicht-fossilen Wärmeerzeugern. Im Jahr 2024 wurden diese Absatzzahlen voraussichtlich nicht erreicht: Der Verkauf von Biomasse-Anlagen ging im ersten Halbjahr um 74 Prozent zurück, Wärmepumpen verzeichneten einen Rückgang von 54 Prozent. Hochrechnungen gehen auch von einem deutlichen Rückgang für das gesamte Jahr 2024 aus, so die Dena. „Das Gebäudeenergiegesetz und die BEG setzen den Rahmen für die Klimaziele bis 2045“, erinnert der Report und bezieht sich dabei auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude.

Positiv sei ein genereller Rückgang des Wärmebedarfs in Wohngebäuden seit 2021. Das Interesse der Verbraucher an energetischen Sanierungen und klimaneutralem Bauen bleibe hoch, schließen die Autoren des Berichts aus den steigenden Anfragen für Energieberatungen. Mit rund 80.000 Anträgen auf Energieberatung für Wohngebäude im ersten Halbjahr 2024 stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent.

Bei den konkreten Maßnahmen seien besonders Wärmepumpen gefragt: Seit 2021 wurden 570.000 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt, was 51 Prozent aller Anträge in der BEG ausmacht. Die gestiegenen Beratungszahlen zeigten das starke Interesse von Eigentümern an gezielter Unterstützung, um klimagerechte Entscheidungen treffen zu können. „Um diese Bereitschaft und das Vertrauen zu stärken, müssen wir weiterhin umfassend zu den Rahmenbedingungen und technischen Möglichkeiten informieren“, betonte Enders.
 
Genutzte Heizmaterialien in Deutschland 2013-2023 -
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Quelle: AGEB


Hintergrund des Dena-Gebäudereports

Der Dena-Gebäudereport erscheint im Rahmen des „Gebäudeforums klimaneutral“. Dieses ist die zentrale Anlaufstelle zum klimaneutralen Bauen und Sanieren in Gebäuden und Quartieren. Es richtet sich an die Fachleute aus diesem Bereich mit qualitätsgesicherten Informationen und Arbeitshilfen eines Fachpartner-Netzwerks aus Branchenverbänden und Vertretern aus allen Regionen Deutschlands.

Der Dena-Gebäudereport 2025  steht als PDF zum Download bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Freitag, 10.01.2025, 11:21 Uhr

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