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Enerige & Management > Veranstaltung - Awa-Netz präsentiert Hilfen zur Abwärmenutzung
Quelle Rolf: Schulten
VERANSTALTUNG:
Awa-Netz präsentiert Hilfen zur Abwärmenutzung
Auf den Berliner Energietagen in Präsenz stellte sich eine neue Einrichtung der Deneff vor. Die Awa-Netz will Abwärmequellen und ihre Nutzer zusammenbringen, um Effizienzen zu heben.
 
Die wichtige Rolle von Netzwerken für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz war Thema auf den Berliner Energietagen. Sie finden am 15. und 16. Mai im Haus der IHK statt. Aus aktuellem Anlass präsentierte Valentina Fröhlich ein neues Netzwerk, die Awa-Netz. Die Projektmanagerin des Deneff Energiedienstleistungs-Hubs sagte, es sei höchste Zeit, die Abwärme zu nutzen, weil sie doppelte Effekte für die Treibhausgasemissionen hat. An der Quelle wäre überschüssige Energie nicht länger verschwendet, die Nutzer sparten zusätzlichen Energieeinsatz. 

Flankiert von neuen gesetzlichen Vorschriften müsse das Thema nun in Unternehmen teilweise verpflichtend behandelt werden. Paragraf 16 des Energieeffizienzgesetzes und ISO 50 001 verlangten die Nutzung von Abwärme für Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 2.770 MW und mehr. Kürzlich ist auch die Internetplattform gestartet, auf der Unternehmen ihre Potenziale melden müssen, damit sie Abnehmer finden können. (Wir berichteten) 

Beim Verknüpfen von Abwärmequellen und ihren Abnehmern will die neue Initiative „Awa-Netz“ helfen, erläuterte Fröhlich. Aus den Erfahrungen des Projekts Bytes-to-Heat, das Abwärme von Rechenzentren erschließen will, kenne man bereits Hindernisse, erläuterte Fröhlich. Nach Erhebungen der Deneff bestehe ein Potenzial von 11 bis 13 Milliarden kWh Abwärme bereits in der Nähe zu Wärmenetzen. Noch einmal soviel könne durch geplante oder im Bau befindliche Netze erschlossen werden.  
Hindernisse für Abwärmenutzung beseitigen 

So gelten in den Unternehmen die Amortisationszeiten für Abwärme oft als zu lang und Entscheidungsprozesse laufen zu kurzfristig, beispielsweise für das Herauf- oder Herunterfahren von Produktion. Zudem fehle manchmal der Platz für Abwärmenutzung. Für die Abwärmenutzung mit Abnehmern außerhalb des Unternehmens müsste eine räumliche Nähe zu den Nutzern gegeben sein sowie eine passende Verbrauchsstruktur eines Wärmenetzes. Hier passten beispielsweise Nutzungszeiten und Temperaturen nicht immer zur Quelle.
 
Hemnisse für die Abwärmenutzung am Beispiel von Rechenzentren
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Deneff

Awa-Netz will ab sofort Lösungsansätze für die Skalierung von Abwärmenutzung voranbringen. Denn oftmals fehle in den Unternehmen auch noch Know How für die Nutzung. Dafür sollen Akteure vernetzt werden und Best-Practice-Beispiele publiziert werden. Eine „Bundesabwärmetagung“ verknüpft alle deutschen Akteure, sie wird sich erstmals am 10. Oktober 2024 in Berlin treffen, kündigte Fröhlich an. Die Deutsche Industrie habe insgesamt 60 bis 70 Milliarden kWh gesichertes technisch nutzbares Wärmepotenzial im Abgas. Dies gelte es zu erschließen, um die Energieeffizienz zu erhöhen und die Klimaschutzziele kostengünstig zu erreichen.
 
Valentina Fröhlich, Projektmanagerin bei der Deneff Energiedienstleistungs-Hub, stellt das AwaNetz auf den Berliner Energietagen vor
Quelle: E&M / S.Harmsen
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 16.05.2024, 13:03 Uhr

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