
Quelle: Agora Energiewende
STUDIEN:
Agora: Wärmewende effizienter und sozialer gestalten
Die Denkfabrik Agora Energiewende fordert von der Bundesregierung eine gezieltere Verteilung der Fördermittel für Wohngebäude, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu verbinden.
Mit gezielteren Fördermaßnahmen könnte die Bundesregierung im Gebäudesektor mehr CO2 einsparen und gleichzeitig Haushalte
mit niedrigem Einkommen besser unterstützen. Das ist das zentrale Ergebnis der neuen Studie „Soziale Wärmewende: Wie Wohngebäude
sozialverträglich klimaneutral werden“ der Denkfabrik Agora Energiewende. Die Analyse basiert auf einem agentenbasierten Simulationsmodell,
das Investitionsentscheidungen von Eigentümerinnen und Eigentümern unter verschiedenen politischen Rahmenbedingungen abbildet.
Voraussetzung für die Umsetzung der Empfehlungen ist laut Agora, dass die im Haushalt 2025 vorgesehenen Mittel für die Wärmewende auch in den Folgejahren vollständig zur Verfügung stehen. Kürzungen, wie im aktuellen Haushaltsentwurf 2026 geplant, würden laut Studie kontraproduktive Signale an Haushalte, Handwerk und Bauwirtschaft senden. Die 78-seitige Untersuchung zeige, dass mit einer veränderten Förderlogik bis 2030 rund zehn Millionen Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden könnten. Bis 2045 könne der Gebäudesektor so klimaneutral werden – und das ohne eine zusätzliche Belastung des ohnehin angespannten Wohnungsmarkts, so die Studienautoren.
Günstigeres Preisverhältnis für Strom nötig
Vier Maßnahmen seien zentral für eine sozial verträgliche Wärmewende: der beschleunigte Ausbau von Strom- und Wärmenetzen bei gleichzeitiger Stilllegung von Gasverteilnetzen, einkommensabhängige Förderung für Sanierung und Heizungstausch, klare gesetzliche Vorgaben für neue Heizsysteme sowie ein günstigeres Strom-Gaspreis-Verhältnis.
„Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen für Gebäude senken die Emissionen zu spät und zu wenig“, sagte Julia Bläsius, Direktorin von Agora Energiewende Deutschland. Die derzeitige Förderstruktur lasse viele Potenziale ungenutzt. Besonders effektiv sei eine Umschichtung der Mittel zugunsten von Haushalten mit geringerem Einkommen und sehr ineffizienten Gebäuden.
Förderung nach Einkommen staffeln
Konkret schlägt die Studie vor, Fördersätze stärker nach Einkommen zu staffeln und zusätzliche Kredit- oder Leasingangebote für klimaneutrale Heizsysteme bereitzustellen. In einkommensschwachen Haushalten könne die Förderquote nahezu 100 Prozent betragen. Zudem solle die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) künftig nicht mehr auf hohe Effizienzstandards abzielen, sondern auf große Effizienzgewinne. „Bei den Häusern, bei denen am meisten Wärme verloren geht, lässt sich mit den gleichen Mitteln mehr für den Klimaschutz erreichen“, so Bläsius.
Flankierend dazu empfiehlt Agora, Vermietenden zusätzliche Anreize zu bieten, etwa durch höhere Fördersätze bei begrenztem Anstieg der Kaltmieten. Sozialpolitische Instrumente könnten individuelle Härtefälle zusätzlich abfedern.
Vier Szenarien durchgerechnet
Die Denkfabrik hat verschiedene Politikansätze in vier Szenarien getestet. Während das „Weiter so“-Szenario und ein reines CO2-Preis-Modell die Klimaziele für den Gebäudesektor bis 2045 verfehlen, gelingen diese im ordnungsrechtlichen Szenario – allerdings mit erheblichen Mehrkosten für Eigentümerinnen und Eigentümer. Am wirksamsten sei laut Agora ein ausgewogener Politikmix aus gezielter Förderung, klaren gesetzlichen Vorgaben und verbesserten Marktbedingungen.
Bläsius fordert deshalb: „Die Bundesregierung sollte alle Hausbesitzenden in die Lage versetzen, ihre Immobilie klimaneutral zu modernisieren.“ Die technologischen Voraussetzungen dafür seien gegeben. Entscheidend sei nun, dass die politische Förderung langfristig planbar und sozial ausgewogen ausgestaltet werde.

Die Agora-Studie „Soziale Wärmewende“ steht im Internet bereit.
Voraussetzung für die Umsetzung der Empfehlungen ist laut Agora, dass die im Haushalt 2025 vorgesehenen Mittel für die Wärmewende auch in den Folgejahren vollständig zur Verfügung stehen. Kürzungen, wie im aktuellen Haushaltsentwurf 2026 geplant, würden laut Studie kontraproduktive Signale an Haushalte, Handwerk und Bauwirtschaft senden. Die 78-seitige Untersuchung zeige, dass mit einer veränderten Förderlogik bis 2030 rund zehn Millionen Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden könnten. Bis 2045 könne der Gebäudesektor so klimaneutral werden – und das ohne eine zusätzliche Belastung des ohnehin angespannten Wohnungsmarkts, so die Studienautoren.
Günstigeres Preisverhältnis für Strom nötig
Vier Maßnahmen seien zentral für eine sozial verträgliche Wärmewende: der beschleunigte Ausbau von Strom- und Wärmenetzen bei gleichzeitiger Stilllegung von Gasverteilnetzen, einkommensabhängige Förderung für Sanierung und Heizungstausch, klare gesetzliche Vorgaben für neue Heizsysteme sowie ein günstigeres Strom-Gaspreis-Verhältnis.
„Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen für Gebäude senken die Emissionen zu spät und zu wenig“, sagte Julia Bläsius, Direktorin von Agora Energiewende Deutschland. Die derzeitige Förderstruktur lasse viele Potenziale ungenutzt. Besonders effektiv sei eine Umschichtung der Mittel zugunsten von Haushalten mit geringerem Einkommen und sehr ineffizienten Gebäuden.
Förderung nach Einkommen staffeln
Konkret schlägt die Studie vor, Fördersätze stärker nach Einkommen zu staffeln und zusätzliche Kredit- oder Leasingangebote für klimaneutrale Heizsysteme bereitzustellen. In einkommensschwachen Haushalten könne die Förderquote nahezu 100 Prozent betragen. Zudem solle die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) künftig nicht mehr auf hohe Effizienzstandards abzielen, sondern auf große Effizienzgewinne. „Bei den Häusern, bei denen am meisten Wärme verloren geht, lässt sich mit den gleichen Mitteln mehr für den Klimaschutz erreichen“, so Bläsius.
Flankierend dazu empfiehlt Agora, Vermietenden zusätzliche Anreize zu bieten, etwa durch höhere Fördersätze bei begrenztem Anstieg der Kaltmieten. Sozialpolitische Instrumente könnten individuelle Härtefälle zusätzlich abfedern.
Vier Szenarien durchgerechnet
Die Denkfabrik hat verschiedene Politikansätze in vier Szenarien getestet. Während das „Weiter so“-Szenario und ein reines CO2-Preis-Modell die Klimaziele für den Gebäudesektor bis 2045 verfehlen, gelingen diese im ordnungsrechtlichen Szenario – allerdings mit erheblichen Mehrkosten für Eigentümerinnen und Eigentümer. Am wirksamsten sei laut Agora ein ausgewogener Politikmix aus gezielter Förderung, klaren gesetzlichen Vorgaben und verbesserten Marktbedingungen.
Bläsius fordert deshalb: „Die Bundesregierung sollte alle Hausbesitzenden in die Lage versetzen, ihre Immobilie klimaneutral zu modernisieren.“ Die technologischen Voraussetzungen dafür seien gegeben. Entscheidend sei nun, dass die politische Förderung langfristig planbar und sozial ausgewogen ausgestaltet werde.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bei Politikmix von Maßnahmen -
Für Vollbild bitte auf die Grafik klicken.
Quelle: Agora Energiewende
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Quelle: Agora Energiewende
Die Agora-Studie „Soziale Wärmewende“ steht im Internet bereit.

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Mittwoch, 30.07.2025, 16:53 Uhr
Mittwoch, 30.07.2025, 16:53 Uhr
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