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Enerige & Management > Wasserstoff - Wasserstoffspeicherprojekt geht in die nächste Phase
Mit prominenter Unterstüzung startet das Pilotprojekt H2Cast Etzel in die nächste Phase. Quelle: Storag Etzel GmbH
WASSERSTOFF:
Wasserstoffspeicherprojekt geht in die nächste Phase
Im niedersächsischen Etzel starten Gasunie und Storag Etzel mit der Befüllung der Wasserstoffkaverne. Auch der Bau der obertägigen Anlagen soll bald beginnen.
 
Im Pilotprojekt „H2CAST Etzel“ haben die Betreiber Gasunie und Storag Etzel den nächsten Meilenstein erreicht: Die Befüllung der beiden bestehenden Salzkavernen, die für die Wasserstoffspeicherung umgerüstet werden, hat begonnen. Das geht aus einer Mitteilung der Unternehmen hervor.

Insgesamt 90 Tonnen Wasserstoff sollen nun in die rund 300.000 Kubikmeter fassenden Kavernen gefüllt werden. Ziel ist die Entwicklung und der Betrieb eines flexiblen Untergrundspeichers mit einer Gesamtkapazität von bis zu 1 Milliarde kWh Wasserstoff.

Gestartet war das Projekt im Jahr 2023. In einer ersten Phase −„H2CAST Ready“ – wurde die Eignung der Kavernen und die Dichtheit der unterirdisch verbauten Materialien für die Nutzung als unterirdische Wasserstoffspeicher durch die Wasserstoffbefüllung nachgewiesen (wir berichteten).

Mit dem Beginn der Arbeiten an der Obertageanlage wird jetzt planmäßig die Projektphase „H2CAST Prove“ weitergeführt, die den bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlagen und Gewährleistung der angestrebten Wasserstoffqualität nachweisen werden soll.

Geliefert wird der Wasserstoff vom Dienstleister Plug Power aus Werlte, etwa 90 Kilometer südlich von Etzel ebenfalls in Niedersachsen gelegen. Im Rahmen eines Vertrags mit Gasunie liefere Plug Power zwischen April und August 2025 rund 45 Tonnen Wasserstoff in etwa ein bis zwei Lkw-Ladungen pro Tag, schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite.

Hergestellt werde der Wasserstoff mittels Elektrolyse aus Strom aus dem Netz, wobei die meisten Lkw-Betankungen in den Mittagsstunden erfolgten, wenn die Versorgung Deutschlands mit erneuerbaren Energien ihren Höhepunkt erreiche. Dieser Zeitplan trage dazu bei, die CO2-Intensität zu minimieren, schreibt das Unternehmen.

Flexibel skalierbar

„Mit H2CAST wurde ein Forschungsprojekt gestartet, in welchem die Untergrundspeicherung in Kavernen im industriellen Maßstab getestet wird“, kommentierte Boris Richter, Geschäftsführer der Storag Etzel, den erreichten Meilenstein. „Durch H2CAST erlangen wir wichtige Erkenntnisse als Blaupause für die Umrüstung weiterer Kavernen für die Wasserstoffspeicherung in Deutschland und sammeln notwendige Betriebserfahrungen.“

Der Standort Etzel zeichne sich bereits heute als „Energie-Drehscheibe“ mit bestehender Anbindung an das europäische Erdgasnetz aus. Etzel liege zudem in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschlands einzigem Tiefwasser-Hafen in Wilhelmshaven mit entsprechenden H2-fähigen Pipelineanbindungen, die auch in Zukunft beim H2-Kernnetz eine bedeutende Rolle für Wasserstoffimporte spielen werde.

Das Pilotprojekt sieht Richter nur als Anfang: „Die Etzeler Kavernen sind flexibel skalierbar, sodass sich ebenfalls hiesige bestehende unterirdische Gas- und Ölspeicher für die Nutzung von Wasserstoff umwidmen lassen. Entsprechend vielfältig sind die Ausbaumöglichkeiten für das Projekt. Eines ist sicher: Die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in Kavernen im großen Stil funktioniert. Wir sind bereit, wenn der H2-Markt da ist.“
 
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Dienstag, 13.05.2025, 14:29 Uhr

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