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Enerige & Management > Windkraft Offshore - Vier Nordseeanrainerstaaten unterzeichnen H2-Kooperation
Quelle: RWE
WINDKRAFT OFFSHORE:
Vier Nordseeanrainerstaaten unterzeichnen H2-Kooperation
Mehr gemeinsamen Windkraftausbau und Wasserstofferzeugung in der Nordsee vereinbarten im dänischen Esberg Vertreter von vier Anrainerstaaten. Die Offshore-Branche fordert Beihilfen.
 
Auf dem „North Sea Summit“ trafen sich am 18. Mai die Staats- und Regierungschefs und die Energieminister Deutschlands, Dänemarks, der Niederlande und Belgiens. Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) und EU-Energiekommissarin Kadri Simson ebenso wie Unternehmensvertreter aus allen beteiligten Ländern waren beim Nordseegipfel im dänischen Esberg dabei. Die EU-Vertreterinnen stellten das „Repower-EU-Programm“ mit ehrgeizigeren Zielen für erneuerbare Energien vor.

Passend dazu unterzeichneten die Energieminister der vier EU-Nordseeanrainerstaaten eine Kooperation für mehr Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff aus Windstrom. In der Erklärung wird vereinbart, künftig gemeinsam „hybride“ Offshore-Kooperationsprojekte zu entwickeln, die Windparks und Stromnetze vereinen und an die mehrere Mitgliedstaaten angebunden sind. Dadurch soll sich der Nordseeraum als „Green Power Plant of Europe“ entwickeln und die EU mit grünem Strom versorgen. Die Erklärung der Energieminister ergänzt die ebenfalls vor Ort unterzeichnete Erklärung der Staats- und Regierungschefs der EU-Nordseeanrainerstaaten (also ohne Norwegen und Großbritannien).

"Erste europäische Kraftwerke"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte: „Die heutige Vereinbarung der Energieminister ist ein wichtiger Meilenstein der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“ Sie sei die Grundlage für die ersten echten europäischen Kraftwerke, die zudem Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. „Gemeinsam mit unseren Partnerländern können wir Offshore-Windenergie im Nordseeraum noch schneller und effizienter ausbauen und neue Potenziale für grünen Wasserstoff erschließen“, hofft Habeck. Damit verstärke man den europäischen Ausbau erneuerbarer Energien und reduziere so weiter die Abhängigkeit von fossilen Gasimporten aus Russland.

Leistung bis 2050 zu verzehnfachen

Die vier EU-angehörigen Nordseeanrainer haben sich insgesamt Ausbauziele für Offshore-Windenergie von mindestens 65.000 MW bis 2030 und 150.000 MW bis 2050 gesetzt. Das entspräche einer Verzehnfachung der heutigen Erzeugungskapazität bis 2050. Gleichzeitig soll die Kooperation bei der künftigen Erzeugung grünen Wasserstoffs aus Offshore-Windenergie und beim Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in der Region verstärkt werden.

Europäische Strommarktregeln gefordert

Die Energieminister setzen sich zudem gemeinsam für Strommarktregeln auf EU-Ebene ein, die eine effektive Integration des Windstroms ins Netz ermöglichen. Sie sprachen sich obendrein für eine faire Kosten-Nutzen-Teilung in Kooperationsprojekten zwischen den beteiligten Ländern aus. Auch die Bedeutung von Finanzierungsinstrumenten und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren auf EU-Ebene wurde hervorgehoben.
 
Mit dem sozialdemokratischen dänischen Energieminister Dan Jörgensen unterzeichnete Bundesminister Habeck ferner eine bilaterale Absichtserklärung. Die beiden Länder vereinbarten darin, künftig eng im Bereich grüner Wasserstoff und der Entwicklung grenzüberschreitender Infrastruktur zusammenzuarbeiten.

Offshore-Windbranche will Beihilfen

Die Offshore-Windenergiebranche und die maritime Wirtschaft verlangen derweil in einem Brief an Minister Habeck staatliche Hilfe für eine möglichst heimische Fertigung der Windkraftanlagen. Es sei für die Akzeptanz der Energiewende auf See "nicht mehr vermittelbar, wenn riesige Komponenten für
Windpark-Projekte überwiegend im Ausland gebaut werden und weite
Transportwege hinter sich bringen, bevor sie in Nord- oder Ostsee
installiert werden", schrieben fünf Verbände.

Um das zu verhindern, schlagen sie vor, die Ausschreibung von Windparks auf See an entsprechende "qualitative Kriterien" zu knüpfen. Das sei in den Niederlanden bereits der Fall. Anders als Gebotszahlungen an den Staat böten diese Kriterien Anreize, Transportwege für Komponenten kurz und damit klimafreundlich zu halten", heißt es in dem Schreiben.
 
Die Vereinbarung der Energieminister  steht im Internet bereit.

Der Letter of intent mit Dänemark  steht ebenfalls im Internet bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 19.05.2022, 10:37 Uhr

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