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Enerige & Management > Photovoltaik - Viel Platz für Solarstrom auf deutschen Neubauten
Quelle: Pixabay / Alex Csiki
PHOTOVOLTAIK:
Viel Platz für Solarstrom auf deutschen Neubauten
Laut einer Analyse von Energy Brainpool und Eon könnten Photovoltaikanlagen auf allen Neubauten in den nächsten 15 Jahren 45 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.
 
Photovoltaikanlagen auf Neubauten könnten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Dies stellt eine Analyse von Eon Datenexperten und der Denkfabrik Energy Brainpool fest: „Würde jedes innerhalb der nächsten 15 Jahre neu errichtete Einfamilien-, Doppel- und Reihenhaus mit Photovoltaik-Dachanlagen ausgestattet, könnten sie in diesem Zeitraum insgesamt rund 87 Milliarden kWh grünen Strom erzeugen“, sagte Philipp Klenner, Verantwortlicher für Kundenlösungen bei Eon.

Damit würden fast 45 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. „Wie unsere Berechnung verdeutlicht, spielen neben Bestandsbauten auch die Potenziale auf Neubauten für Solarausbau und Klimaschutz eine wichtige Rolle“, sagte Klenner. Diese sollte Deutschland nutzen, appellierte er an die Bauherren und die Gestalter der Vorschriften der Bauordnung in den Bundesländern.

Bundesländer sollten PV-Anlagen vorschreiben

Allein im Jahr 2038 würden die innerhalb von 15 Jahren zugebauten Anlagen auf Neubauten insgesamt fast 12 Milliarden kWh Strom erzeugen. Das sei genug, um rechnerisch den Jahresstrombedarf von fast 5 Millionen durchschnittlichen Privathaushalten in Deutschland zu decken. „Ein wichtiges Element sind im Zusammenhang mit dem wachsenden Anteil privater Solaranlagen intelligente Home-Energie-Managementsysteme, die wir mit jeder Photovoltaikanlage einbauen“, warb Klenner.

Damit können Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer den Stromverbrauch im Haus automatisch kosteneffizient steuern lassen“, ergänzte er. Das Solarstrompotenzial auf neuen Wohngebäuden zu nutzen, haben inzwischen Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg zur Pflicht gemacht. Weitere Bundesländer diskutieren darüber oder haben schon konkrete Pläne. Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen etwa wollen 2025 mit einer entsprechenden Solarpflicht nachziehen. Es gibt je nach Bundesland spezifische Regelungen, zum Beispiel Ausnahmen für besonders kleine Dächer. 
Hintergrund der Berechnung

Für diese Berechnung haben Eon und Energy Brainpool zugrunde gelegt, dass in den kommenden Jahren ab 2024 genauso viele Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser fertiggestellt werden wie im Mittel der vergangenen acht Jahre. Bei allen PV-Anlagen wurde ein über die Jahre leicht abnehmender Wirkungsgrad sowie für neu hinzukommende Anlagen aufgrund des technischen Fortschritts eine leicht steigende Leistung angenommen.

Zur CO2-Berechnung wurde der fossile Kraftwerkspark in Deutschland modellhaft zugrunde gelegt und davon ausgegangen, dass durch eine zunehmende Abschaltung von besonders CO2-intensiven Kohlekraftwerken der Kohlenstoffdioxid-Anteil am Strommix allmählich sinkt. Wäre letzteres nicht der Fall, wäre der Klimaschutz-Beitrag der PV-Anlagen noch höher. Für einen durchschnittlichen privaten Haushalt in Deutschland wurden 2.500 kWh Jahresstromverbrauch zugrunde gelegt.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 08.08.2024, 12:55 Uhr

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