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Quelle: Fotolia / zozzzzo
GASNETZ:
Unternehmen und Gasverbände gemeinsam gegen Unbundling
In einem breiten Bündnis wenden sich Branchenvertreter gegen die geplante Entflechtung von Gas- und Wasserstoffnetzen. An die Regierung haben sie konkrete Forderungen.
Auf die Initiative der "Fachkommission HyInfrastructure" von DWV (Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband) und
DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) hin haben sich Verbände und Unternehmen in einem breiten Bündnis zusammengeschlossen
und eine Änderung des aktuellen Entwurfs der EU-Kommission zur Gasmarkt-Richtlinie gefordert. Die Richtlinie als Teil des
"Fit for 55"-Programms sieht unter anderem die horizontale und vertikale Entflechtung der Gas- und Wasserstoffnetze vor.
Dies gefährde sowohl die Transformation als auch den Aufbau einer dringend notwendigen Wasserstoffinfrastruktur und schaffe ein erhebliches Investitionshemmnis, sagte der Vorsitzende des DWW, Werner Diwald, laut einer gemeinsamen Mitteilung der Branchenverbände: "Die geplanten Vorgaben der EU zur Entflechtung von Wasserstoff- und Gasnetzbetreibern entziehen den bestehenden Gasnetzbetreibern jegliche betriebswirtschaftliche Perspektive zum Aufbau eines klimaneutralen Gasnetzes."
Auch Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, kritisierte die Pläne scharf: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum viele der heutigen, regulierten Gasnetzbetreiber durch die strikten Entflechtungsvorgaben faktisch vom Betrieb des Wasserstoffnetzes ausgeschlossen werden sollen". Eine solche Trennung führe zu höheren Kosten für die Verbraucher, zum Verlust der Sicherheit für den Betrieb des Energiesystems und zu unnötigen Verzögerungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft.
"Existenzielle Risiken" für Gasnetzbetreiber
Die Verbände warnen vor existentiellen Risiken für die Gasnetzbetreiber, insbesondere die Stadtwerke. Diese könnten ihre bestehenden und gut ausgebauten Gasnetze eigentlich ideal für den Wasserstofftransport nutzen. Genau das sei in den aktuellen Entwürfen aber mit hohen Hürden verbunden, womit eine Transition zu Wasserstoff hier gänzlich ausbleiben werde – mit erheblichen Folgen sowohl für die Versorgung lokaler Industrie- und Haushaltskunden, für die kommunalen Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Auch gäbe es keinerlei Anreize für die heutigen Netzbetreiber, in den Um- und Ausbau der bestehenden Gasnetze zu Wasserstoffnetzen zu investieren.
Das Bündnis fordert daher in einem gemeinsamen Appell an den Bundeskanzler, den Wirtschaftsminister und weitere politische Akteure, sich einzusetzen:
Dies gefährde sowohl die Transformation als auch den Aufbau einer dringend notwendigen Wasserstoffinfrastruktur und schaffe ein erhebliches Investitionshemmnis, sagte der Vorsitzende des DWW, Werner Diwald, laut einer gemeinsamen Mitteilung der Branchenverbände: "Die geplanten Vorgaben der EU zur Entflechtung von Wasserstoff- und Gasnetzbetreibern entziehen den bestehenden Gasnetzbetreibern jegliche betriebswirtschaftliche Perspektive zum Aufbau eines klimaneutralen Gasnetzes."
Auch Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, kritisierte die Pläne scharf: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum viele der heutigen, regulierten Gasnetzbetreiber durch die strikten Entflechtungsvorgaben faktisch vom Betrieb des Wasserstoffnetzes ausgeschlossen werden sollen". Eine solche Trennung führe zu höheren Kosten für die Verbraucher, zum Verlust der Sicherheit für den Betrieb des Energiesystems und zu unnötigen Verzögerungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft.
"Existenzielle Risiken" für Gasnetzbetreiber
Die Verbände warnen vor existentiellen Risiken für die Gasnetzbetreiber, insbesondere die Stadtwerke. Diese könnten ihre bestehenden und gut ausgebauten Gasnetze eigentlich ideal für den Wasserstofftransport nutzen. Genau das sei in den aktuellen Entwürfen aber mit hohen Hürden verbunden, womit eine Transition zu Wasserstoff hier gänzlich ausbleiben werde – mit erheblichen Folgen sowohl für die Versorgung lokaler Industrie- und Haushaltskunden, für die kommunalen Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Auch gäbe es keinerlei Anreize für die heutigen Netzbetreiber, in den Um- und Ausbau der bestehenden Gasnetze zu Wasserstoffnetzen zu investieren.
Das Bündnis fordert daher in einem gemeinsamen Appell an den Bundeskanzler, den Wirtschaftsminister und weitere politische Akteure, sich einzusetzen:
- für die Beibehaltung des anerkannten ITO (Independent Transmission Operator)-Modells für Wasserstoffnetzbetreiber auch nach 2030
- für die Differenzierung der Netzebenen "Fernleitung" und "Verteilung" bei Wasserstoff − analog zu Gas und Strom
- für die Anwendung der bestehenden Entflechtungsvorschriften für Verteilnetzbetreiber auch auf lokale und regionale Wasserstoff-Verteilnetze
- für die Anwendung der bestehenden Entflechtungsvorschriften für Fernleitungsnetzbetreiber auch auf überregionale Wasserstoff-Fernleitungsnetze
- gegen die gesellschaftsrechtliche Entflechtung zwischen Methan- und Wasserstoffnetzen, um Synergien im Sinne der Verbraucher zu ermöglichen
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Mittwoch, 26.10.2022, 16:29 Uhr
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