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Enerige & Management > Wasserstoff - Unternehmen planen Offshore-Ammoniakerzeugung
Quelle: Shutterstock / r.classen
WASSERSTOFF:
Unternehmen planen Offshore-Ammoniakerzeugung
Der Maschinenbauer Thyssenkrupp Uhde will in einem Konsortium ab 2027 in einer schwimmenden Anlage mit Nordsee-Windstrom klimafreundlichen Ammoniak erzeugen.
 
Ammoniak aus Windstrom will das "Offset-Konsortium" unter der Leitung des niederländischen Projektentwicklers "SwitcH2 B.V." herstellen. In einer schwimmenden Anlage soll „grüner“ Ammoniak ab 2027 direkt auf See erzeugt werden. Die Anlage basiert auf den Uhde-Ammoniaksynthesetechnologien von Thyssenkrupp, wie das Unternehmen Anfang August bekannt gab. Zum Konsortium gehören zudem die norwegische BW Offshore Norway AS (BWO), Marin, die TU Delft und Strohm.

Das Offset-Konsortium entwickelt demnach ein schwimmendes Projekt für grünen Wasserstoff und Ammoniak im industriellen Maßstab, das auf dem bewährten Konzept eines schwimmenden Produktions- und Entladeschiffs (FPSO) basiert. „Die grüne Transformation ist die größte Herausforderung, vor der die Menschheit je stand, und wir sind stolz darauf, mit unseren Lösungen und Innovationen bei Thyssenkrupp Uhde einer der Wegbereiter der Transformation zu sein“, sagte CEO Cord Landsmann von Thyssenkrupp Uhde.

Sein Unternehmen habe Technologien entwickelt, die Nachhaltigkeit für Unternehmen möglich machen, den CO2-Fußabdruck industrieller Wertschöpfungsketten verringern und das Wachstum erneuerbarer Energien beschleunigen. Der Klimaschutz habe Thyssenkrupp Uhde motiviert, die grüne Ammoniak-Technologie zu entwickeln. Bislang wird Ammoniak zur Düngemittelproduktion und für die chemische Industrie zumeist aus Erdgas hergestellt. Zudem gilt Ammoniak (NH3) als effektive Möglichkeit, Wasserstoff (H2) zu speichern und zu transportieren.

Technische Freigabe und Förderung vom niederländischen Staat
 
Technisches Konzept der Ammoniak-Produktion auf See
Quelle: Thyssenkrupp Uhde

Die Zusammenarbeit zwischen der Offset-Projektgruppe und Thyssenkrupp Uhde markiere einen bedeutenden Meilenstein bei der Verfolgung nachhaltiger und umweltfreundlicher Industriepraktiken. Moderne Technik und Spitzentechnologie würden in der geplanten FPSO-Ammoniakanlage kombiniert, um eine modulare und anpassungsfähige Lösung zu schaffen, die die Zukunft der sauberen Offshore-Ammoniakherstellung prägen werde, so das Unternehmen.

Im März 2023 gab "SwitcH2" bekannt, dass es vom norwegischen Zertifizierer DNV eine grundsätzliche Genehmigung für seine Konstruktionsprinzipien für eine FPSO, Floating Production Storage and Offloading Unit, erhalten hat, das Offshore-Ammoniak ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen produzieren wird.

Im Rahmen des Grundsatzgenehmigungsverfahrens entwickelte BWO mit Unterstützung von Thyssenkrupp Uhde die Oberseitenanordnung, den Rumpf und das Verankerungssystemdesign für das FPSO. Das Projektkonsortium hatte im April 2023 von der niederländischen Regierung einen Zuschuss in Höhe von drei Millionen Euro zur Unterstützung erhalten.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Freitag, 04.08.2023, 13:37 Uhr

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