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Umstrittener PV-Park im Frankenwald vor Fertigstellung
Eingrünung, Bürgebeteiligung, Bürgerstromtarif, Crowdinvest: Beim PV-Projekt „Sonnenberg Issigau“ sollen viele profitieren. Und doch gibt es Kritiker.
20 Jahre Preisgarantie für einen Energiepreis von 9,05 Cent/kWh. Das ist das Angebot im Bürgerstromtarif des Sonnenberg Issigau, das Haushalte der Gemeinde Issigau im Landkreis
Hof ab September 2024 annehmen können. Inklusive Steuern und Netzentgelte ergibt das derzeit einen Arbeitspreis von 27 Cent/kWh, hinzu kommen 15 Euro Grundgebühr pro Monat.
Die Herkunft des Stroms: Der 80-MW-Solarpark „Sonnenberg Issigau“, der in den kommenden Wochen vollständig in Betrieb gehen soll. Realisiert wird das 70-Millionen-Euro-Projekt, das auch noch um einen Batteriespeicher ergänzt werden soll, durch die Firma Münch Energie aus Rugendorf im Landkreis Kulmbach, die 20 Prozent der Anteile hält, gemeinsam mit der Gemeinde Issigau (25 Prozent) und dem Geschäftsführer des ortsansässigen Land- und Forstwirtschaftsdienstleisters Boscor Gruppe, Constantin von Reitzenstein (55 Prozent).
Es war ein langer Weg bis dorthin: Bereits im Dezember 2020 war der Grundsatzbeschluss für das Projekt im Gemeinderat gefallen. Damals plante man noch mit einem Areal von 75 Hektar. Doch dagegen regte sich Widerstand, denn das Gelände liegt mitten im Naturpark Frankenwald. Im Dezember 2021 schließlich stimmten die Issigauer in einem Bürgerentscheid über ein geändertes Konzept ab, das eine Verringerung der Fläche auf 58 Hektar und eine Reduzierung der Modulhöhe vorsah.
Kritik an der Umsetzung
Die Bürger befürworteten das Konzept, doch auch jetzt ist die Kritik noch nicht verstummt: Vom ursprünglichen Plan, die Fläche für eine Agri-PV-Anlage zu nutzen, sei heute nichts mehr zu finden, lässt sich Wolfgang Degelmann, der Geschäftsführer der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Hof in einem Bericht des BR zitieren. Von Reitzenstein weist die Kritik zurück und verweist auf die von den Bürgern gewollte Verkleinerung der Fläche und Modulhöhe, die die Nutzung des Areals zur Tierhaltung erschwere.
Auf der Homepage des Projektes versprechen die Planer weiterhin eine umfassende Renaturierung der Flächen und Eingrünung der Anlage, die sich „nahezu vollständig in die Natur“ eingliedern soll. In Summe sollten allein im Jahr 2022 mehr als 5.100 Sträucher gepflanzt werden, darunter Schlehen, Rosengewächse sowie verschiedene heimische Wild- und Ziergehölze. 2023 sollten dann mehr als 3.200 Sträucher und Obstbäume, wie Zwetschge, Birne und Apfel, folgen. Auch von geplanter Schaf- und Hühnerhaltung auf der Fläche ist auf der Projektseite noch immer zu lesen.
Neben dem Bürgerstromtarif sollen die Issigauer Bürger auch direkt von dem Projekt profitieren: Mit 100 bis 25.000 Euro konnten sie sich für eine Verzinsung in Höhe von 4 Prozent am Bau der Anlagen beteiligen und zusätzlich einen „bedingungslosen Stromkostenzuschuss von 50 Euro pro Person“ bekommen.
Darüber hinaus sichert ein langfristiger Abnahmevertrag (PPA) die Rentabilität des Projektes: Die Nürnberger N-Ergie hat sich für eine Laufzeit von zehn Jahren 40 Millionen kWh pro Jahr gesichert (wir berichteten).
Die Herkunft des Stroms: Der 80-MW-Solarpark „Sonnenberg Issigau“, der in den kommenden Wochen vollständig in Betrieb gehen soll. Realisiert wird das 70-Millionen-Euro-Projekt, das auch noch um einen Batteriespeicher ergänzt werden soll, durch die Firma Münch Energie aus Rugendorf im Landkreis Kulmbach, die 20 Prozent der Anteile hält, gemeinsam mit der Gemeinde Issigau (25 Prozent) und dem Geschäftsführer des ortsansässigen Land- und Forstwirtschaftsdienstleisters Boscor Gruppe, Constantin von Reitzenstein (55 Prozent).
Es war ein langer Weg bis dorthin: Bereits im Dezember 2020 war der Grundsatzbeschluss für das Projekt im Gemeinderat gefallen. Damals plante man noch mit einem Areal von 75 Hektar. Doch dagegen regte sich Widerstand, denn das Gelände liegt mitten im Naturpark Frankenwald. Im Dezember 2021 schließlich stimmten die Issigauer in einem Bürgerentscheid über ein geändertes Konzept ab, das eine Verringerung der Fläche auf 58 Hektar und eine Reduzierung der Modulhöhe vorsah.
Kritik an der Umsetzung
Die Bürger befürworteten das Konzept, doch auch jetzt ist die Kritik noch nicht verstummt: Vom ursprünglichen Plan, die Fläche für eine Agri-PV-Anlage zu nutzen, sei heute nichts mehr zu finden, lässt sich Wolfgang Degelmann, der Geschäftsführer der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Hof in einem Bericht des BR zitieren. Von Reitzenstein weist die Kritik zurück und verweist auf die von den Bürgern gewollte Verkleinerung der Fläche und Modulhöhe, die die Nutzung des Areals zur Tierhaltung erschwere.
Auf der Homepage des Projektes versprechen die Planer weiterhin eine umfassende Renaturierung der Flächen und Eingrünung der Anlage, die sich „nahezu vollständig in die Natur“ eingliedern soll. In Summe sollten allein im Jahr 2022 mehr als 5.100 Sträucher gepflanzt werden, darunter Schlehen, Rosengewächse sowie verschiedene heimische Wild- und Ziergehölze. 2023 sollten dann mehr als 3.200 Sträucher und Obstbäume, wie Zwetschge, Birne und Apfel, folgen. Auch von geplanter Schaf- und Hühnerhaltung auf der Fläche ist auf der Projektseite noch immer zu lesen.
Neben dem Bürgerstromtarif sollen die Issigauer Bürger auch direkt von dem Projekt profitieren: Mit 100 bis 25.000 Euro konnten sie sich für eine Verzinsung in Höhe von 4 Prozent am Bau der Anlagen beteiligen und zusätzlich einen „bedingungslosen Stromkostenzuschuss von 50 Euro pro Person“ bekommen.
Darüber hinaus sichert ein langfristiger Abnahmevertrag (PPA) die Rentabilität des Projektes: Die Nürnberger N-Ergie hat sich für eine Laufzeit von zehn Jahren 40 Millionen kWh pro Jahr gesichert (wir berichteten).
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Dienstag, 30.07.2024, 13:42 Uhr
Dienstag, 30.07.2024, 13:42 Uhr
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