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Enerige & Management > Stromnetz - ÜNB tauschen erstmals Regelreservearbeit über neue Plattform aus
Quelle: Fotolia / JWS
STROMNETZ:
ÜNB tauschen erstmals Regelreservearbeit über neue Plattform aus
Die neue europäische Plattform PICASSO wird von den Übertragungsnetzbetreibern ab sofort zum Austausch von Sekundärregelarbeit genutzt.
 
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW haben erstmals Sekundärregelarbeit zur Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage über die neue europäische Plattform „PICASSO“ (Platform for the international Coordination of Automated Frequency Restoration and Stable System Operation) ausgetauscht. Ab September soll darüber hinaus über die Plattform MARI ( “Manually Activated Reserves Initiative”) auch der Austausch von Minutenreserven möglich werden, wie die deutschen ÜNB in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt gaben.

Picasso war bereits im Mai live gegangen (wir berichteten) und soll europaweit eine kostenoptimierte Aktivierung von Regelreservearbeit ermöglichen. Basis ist eine gemeinsame Merit-Order-Liste unter Beachtung der vorhandenen Übertragungskapazitäten. Die Nutzung von Picasso könne den Wettbewerb aller Regelreserve-Anbieter in Europa erhöhen und so zur Kostensenkung beitragen, so die Übertragungsnetzbetreiber. Durch den optimierten Abruf der Regelreserve könne darüber hinaus eine gegenläufige Aktivierung in einzelnen Regionen vermieden werden, sodass die Energieerzeugungsanlagen europaweit effizienter eingesetzt und die Emission klimaschädlicher Gase reduziert werden könne.

Auch Österreich und Tschechien am Start beteiligt

Neben den deutschen Übertragungsnetzbetreiber nutzen auch die ÜNB aus Österreich (APG) und der Tschechischen Republik (CEPS) die Picasso-Plattform bereits, in den kommenden Monaten und Jahren sollen weitere Übertragungsnetzbetreiber aus Portugal, Griechenland und Italien bis Norwegen folgen.

Beschafft werde die Regelreserve weiterhin über die deutsche Ausschreibungsplattform regelleistung.net, die damit die zentrale Schnittstelle zwischen Markt und Übertragungsnetzbetreibern sowie den neuen europäischen Plattformen bildet. Dabei soll Regelreservearbeit jetzt in 15-Minuten-Einheiten und nicht mehr länger für ein Zeitfenster von vier Stunden beschafft werden können, außerdem müssen Angebote nicht mehr 60 Minuten vor dem Bedarfszeitraum vorliegen, sondern nur 25 Minuten vorher. All dies, so die ÜNB, mache die Beschaffung flexibler und gleichzeitig exakter.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Mittwoch, 22.06.2022, 15:41 Uhr

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