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Quelle: Fotolia / Minerva Studio
STUDIEN:
Studie sieht Rückgang bei Investitionen in Klimatechnologien
Das Beratungshaus PWC hat seinen „State of Climate Tech 2024“-Bericht veröffentlicht. Demnach spielen große Unternehmen eine zentrale Rolle bei der Skalierung von Klimatechnologien.
 
Unsichere wirtschaftliche Bedingungen und hohe Fremdkapitalkosten trüben weiterhin das Investitionsumfeld im Bereich der Klimatechnologien. Dies stellt der Bericht: „State of Climate Tech 2024“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) Deutschland fest. Er wurde am 11. Dezember veröffentlicht. Demnach sanken die Finanzierungen in dem Sektor von 79 Milliarden US-Dollar (Q4 2022 – Q3 2023) auf 56 Milliarden US-Dollar in den folgenden vier Quartalen. Der Rückgang von 29 Prozent spiegele sich auch auf dem deutschen Markt, wo das Volumen von rund drei auf zwei Milliarden US-Dollar geschrumpft ist.

Risikokapital- und Private-Equity-Finanzierungen in Klimaschutztechnologien fielen in diesem Zeitraum von global 799 Milliarden US-Dollar auf 673 Milliarden US-Dollar. PWC hat für die Studie mehr als 12.000 Start-ups, 52.000 Verträge und 600 Milliarden US-Dollar an Investments analysiert. „Die Zahlen spiegeln die allgemeine Unsicherheit wider, die vor allem durch volatile Märkte und steigende Zinsen getrieben ist“, konstatiert Gunther Dütsch, Partner im Bereich Nachhaltigkeitsberatung bei PWC Deutschland. Der Bedarf an innovativen Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels sei jedoch dringender denn je.
 
Anpassungsfähigkeit und Resilienz rücken in den Vordergrund

Die Marktanalyse zeigt, dass einzelne Bereiche trotz des gedämpften Investmentklimas eine steigende Nachfrage erfahren. Insbesondere Technologien, die auf die Adaption von Klimarisiken ausgerichtet sind und die Resilienz stärken, weckten das Interesse vieler Investoren. Dabei handelt es sich um Lösungen, die beispielsweise darauf abzielen, die Infrastruktur zur Bewältigung extremer Wetterereignisse zu verbessern. Zu diesen zählen etwa Hochwasserschutzsysteme, Dürremanagement-Technologien und hitzebeständige Baumaterialien.

Insgesamt 28 Prozent der untersuchten Climate-Tech-Deals sind diesem Bereich zuzuordnen. Die Transaktionen machten dabei 12 Prozent des gesamten Climate-Tech-Investitionsvolumens aus. Auch in Deutschland flossen im Untersuchungszeitraum rund 15 Prozent des Investitionsvolumens in diesen Bereich. Den Löwenanteil der Investitionen konnte sich wie im vergangenen Jahr der Energiebereich mit einem Anteil von 35 Prozent sichern. Dies waren laut PWC fünf Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland sei der Anteil des Energiesektors an den Investitionen in Klimatechnologien mit rund 46 Prozent sogar noch stärker ausgeprägt.

KI neuer Investmentschwerpunkt

Neben der steigenden Popularität von Lösungen für Adaption und Resilienz rücken auch KI-getriebene Klimatechnologien weiter in den Vordergrund. Im Jahr 2023 entfielen auf Start-ups, die an KI-getriebenen Lösungen arbeiten, Investitionen von fünf Milliarden US-Dollar. Dieses Jahr sammelten sie bereits in den ersten drei Quartalen sechs Milliarden US-Dollar ein – das entspricht 14,6 Prozent des gesamten Investitionsvolumens im Klimatechnologiesektor.
 
Entwicklung der Investitionen in Klimaschutztechnologien nach Sektoren
(Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: PWC

Die wichtigsten Finanzierungssegmente waren dabei autonome Fahrzeuge (62 Prozent der KI-bezogenen Investitionen) und industrielle Anwendungen (20 Prozent) in den Bereichen Landwirtschaft, Smart Home und intelligente Energielösungen. In Deutschland flossen 2024 rund 26 Millionen Dollar an Climate-Tech-Investitionen in Bereiche, die auf KI-getriebene Lösungen fokussiert sind.

Die PWC-Studie zu Klimainvestitionen 2024  steht in englischer Sprache im Internet bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Mittwoch, 11.12.2024, 13:31 Uhr

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