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Enerige & Management > Gas - Studie: Europas Gaspreise könnten deutlich fallen
Quelle: Fotolia / Dmitry Naumov
GAS:
Studie: Europas Gaspreise könnten deutlich fallen
Hohe Speicherfüllstände und sinkender Bedarf könnten die Gaspreise in Europa um 20 Prozent sinken lassen. Das prognostiziert Wood Mackenzie.
 
Obwohl die europäischen Gaspreise unlängst wieder etwas angezogen haben, könnten sie binnen Jahresfrist deutlich unter den bisherigen Prognosewerten liegen. Zu dem Schluss kommt die nun veröffentlichte Studie „Short-Term Outlook – Europe Gas“ des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie.

Demnach wirken sich die Verlängerung der Wartungsphase in der norwegischen Gasinfrastruktur und die Streiks in den australischen LNG-Anlagen derzeit zwar durchaus auf die europäischen Gasmärkte aus. Angesichts des voraussichtlichen Gasspeicherfüllstands von 96 Prozent zum Ende Oktober und der sinkenden Nachfrage sei jedoch zu erwarten, dass die Preise bis zum Sommer 2024 um bis zu 20 Prozent niedriger liegen, als derzeit prognostiziert.

Die Studie geht dabei von einer Reduzierung der Gasnachfrage um etwa 2,2 Prozent im Jahr 2024 aus, in erster Linie im Bereich der Stromerzeugung. In diesem Sektor sei – ähnlich wie im Jahr 2023 – ein Nachfragerückgang um 12 Prozent zu erwarten, was auf den Anstieg der Erneuerbaren-Kapazitäten, Effizienzsteigerungen im Bereich der Kernkraft und eine immer noch vergleichsweise niedrige Stromnachfrage zurückzuführen sei.

Grundlage für die Berechnungen ist die Annahme normaler Temperaturen im Winter 2023/24 und im Sommer 2024. Ein extrem kalter Winter, so die Autoren, könnte die Gasnachfrage deutlich ansteigen und den Füllstand der Gasspeicher auf 26 Prozent im März 2024 sinken lassen, womit das 90-Prozent-Füllstandsziel schwerer zu erreichen sei, was wiederum Druck auf den Markt bedeuten würde. Angesichts der El-Nino-Großwetterlage sei jedoch eher von einem warmen Winter auszugehen.

Für das Jahr 2025 zeigen sich die Autoren der Studie weniger optimistisch. Zwar gehe man von einer Erhöhung des weltweiten LNG-Angebots aus, gleichzeitig sei aber auch eine Steigerung der Nachfrage in Asien zu erwarten. Darüber hinaus laufe Ende 2024 das Transitabkommen zwischen der Ukraine und Russland aus. Man gehe daher nur von einem Gasspeicher-Füllstand von 90 Prozent aus, was preistreibend wirken könne.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Donnerstag, 21.09.2023, 10:25 Uhr

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