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Enerige & Management > IT - Stromgedacht-App steuert Ladepunkte
Quelle: Pixabay / geralt
IT:
Stromgedacht-App steuert Ladepunkte
In einem Pilotprojekt hat Transnet BW Ladepunkte für Elektroautos über seine Netzstatus-App „StromGedacht“ automatisiert gedrosselt. Das Ergebnis konnte überzeugen.
 
Die offene Programmierschnittstelle (API) der „StromGedacht“-App von Transnet BW existiert seit April 2023. Jetzt wird deutlich, was durch die Integration der Schnittstelle alles möglich wird: In einem Pilotprojekt schloss der Übertragungsnetzbetreiber am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen 140 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride über die API an die Stromgedacht-App an.

Die App informiert über den Status des Stromnetzes in Baden-Württemberg: Ist besonders viel Strom aus Erneuerbaren Energien im Netz zeigt sie „Supergrün“ an, bei angespannten Netzsituationen wechselt sie auf „Orange“ und weist per Push-Nachricht darauf hin, wann es sinnvoll ist, den Stromverbrauch anzupassen.

Seit Beginn des Pilotprojektes im September 2023 löste die App einer Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers zufolge insgesamt viermal das Orange-Signal aus. In diesen Situationen muss Transnet BW zusätzliche Netzengpassmaßnahmen ergreifen, um das Übertragungsnetz stabil zu halten. Durch die automatisierte, temporäre Lastreduzierung der angeschlossenen Ladepunkte auf eine Ladeleistung von 7,0 kW konnte im Pilotprojekt eine nachweisbare Energiereduktion während der Orange-Phasen erzielt werden, berichtete Transnet BW.

Allein im Januar 2024 habe eine vierstündige Leistungsreduzierung zu einer Reduktion von 154 kWh geführt, was einer Energieeinsparung während der Orange-Phase von 6 Prozent entsprach. Nach Ende der Orange-Phase seien alle angeschlossenen Fahrzeuge wieder mit der vollen Ladeleistung geladen worden.

Das Pilotprojekt habe die Machbarkeit erwiesen und den nachhaltigen Nutzen der intelligenten Steuerung im Hinblick auf die steigende Volatilität der Stromverfügbarkeit bei gleichzeitig steigendem Strombedarf gezeigt, so Transnet BW. 

„Obwohl die verschobenen Strommengen gering waren, bin ich davon überzeugt, dass uns die Industrie bei einem breiten Einsatz von Stromgedacht perspektivisch dabei unterstützen kann, in angespannten Netzsituationen weniger Netzengpassmanagement betreiben zu müssen“, zeigt sich Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Transnet BW GmbH, zufrieden mit den Projektergebnissen: „In weiteren Pilotprojekten mit Industrie und Kommunen sammeln wir nun zusätzliche Erfahrungen und entwickeln Stromgedacht kontinuierlich weiter.“
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Dienstag, 14.05.2024, 16:09 Uhr

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