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Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
WASSERSTOFF:
Strom- und Gasleitungen könnten Transportkosten aus der Nordsee senken
Eine Studie von E-Bridge im Auftrag von Aquaventus nennt eine Kombination aus Kabel und Pipeline um 30 Milliarden Euro günstiger für den Abtransport der Windenergie aus der Nordsee.
Wenn vor Ort im Offshore-Windpark Wasserstoff erzeugt wird, könnte er per Gaspipeline an Land gebracht werden. Durch eine
Kombination aus Pipeline und Kabel könnte der Ertrag der erneuerbaren Windenergie in weit entfernten Gebieten der Nordsee
optimiert und die Kosten für Erzeugung und Transport von grünem Wasserstoff (H2) um bis zu 31 Milliarden Euro verringert werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Beratungsgesellschaft E-Bridge im Auftrag des Aquaventus
Fördervereins.
Die Studie wurde am 11. September in Berlin vorgestellt. Darin werden in verschiedenen Szenarien Investitionserträge verglichen. Demnach sorge eine Kombination beider Transportwege und der Medien Wasserstoffgas und Strom für eine effiziente Nutzung der Windenergie und der deutschen Transportinfrastruktur. Im H2-Kernnetz sei die Pipeline Aqua Ductus bereits verankert. Sie könne für einen „niedrigen einstelligen Milliardenbetrag“ errichtet werden. Dank ihr könnten die Stromkabel zu den Windparks in geringerer Dimensionierung ausgelegt werden.
Die Studie berechnete dies für Offshore-Windparks auf See in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Durch „kombinierte Anschlusskonzepte“ werde die Abriegelung von Offshore-Strom deutlich verringert, weil der Strom direkt auf See in Wasserstoff umgewandelt werden kann, wenn er nicht in die Leitungen passt. In Zeiten hoher Strompreise wird ein Teil der Energie als Strom zum Festland transportiert. Bei geringen sowie negativen Strompreisen mehr Wasserstoff produziert.
Kurs bei der Energiewende halten
Im Vergleich zu einer reinen Strom- oder Wasserstoffanbindung haben wasserstoffzentrierte kombinierte Anschlusskonzepte somit ein deutlich höheres
Erlöspotenzial und könnten unterhalb der Kosten eines reinen Stromanbindungskonzeptes realisiert werden. Beide Faktoren senkten laut den Berechnungen die gesellschaftlich zu tragenden Kosten für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nordsee um die errechneten 31 Milliarden Euro.
Da diese Kombination bisher rechtlich nicht möglich ist, setzt sich der Aquaventus-Vorsitzende Jörg Singer für eine Änderung des Wind-See-Gesetzes (WindSeeG) ein: „Wir brauchen erstens eine gesetzliche Änderung, um diese sozioökonomischen Potenziale heben zu können. In allen anderen Nordsee-Anrainerstaaten ist das möglich.“ Als Zweites seien weitere Anstrengungen nötig, um die Technologie der Wasserstofferzeugung auf See in großer Skalierung zu ermöglichen, setzte Singer hinzu.
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Politische Forderungen von Aquaventus
Um das Ziel der Bundesregierung von 1.000 MW Offshore-Wasserstoffproduktion aus der Nationalen Wasserstoffstrategie zu erreichen, bräuchte man laut Singer im ersten Schritt Offshore-Pilotanlagen inklusive einer zielgerichteten Anschubfinanzierung, ein leistungsfähiges Auktionsdesign für Flächen wie SEN-1 mit der Projektrealisierung im Mittelpunkt sowie eine klare Perspektive. Aquaventus wolle perspektivisch 10.000 MW aus der Offshore-Elektrolyse bereitstellen. „Die Nordsee soll zu einem grünen Kraftwerk werden – doch dafür brauchen wir auch die nötige Unterstützung sowie die Flächen“, appellierte Singer.
Aquaventus ist eine Initiative von mehr als 100 Unternehmen, Organisationen und Forschungsinstituten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ziel ist es, eine Million Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr aus Windenergie auf der Nordsee zu erzeugen und per Pipeline an Land zu transportieren.
Die Studie zu Anschlusskonzepten für deutsche Nordsee-Windgebiete steht als PDF zum Download bereit.
Die Studie wurde am 11. September in Berlin vorgestellt. Darin werden in verschiedenen Szenarien Investitionserträge verglichen. Demnach sorge eine Kombination beider Transportwege und der Medien Wasserstoffgas und Strom für eine effiziente Nutzung der Windenergie und der deutschen Transportinfrastruktur. Im H2-Kernnetz sei die Pipeline Aqua Ductus bereits verankert. Sie könne für einen „niedrigen einstelligen Milliardenbetrag“ errichtet werden. Dank ihr könnten die Stromkabel zu den Windparks in geringerer Dimensionierung ausgelegt werden.
Die Studie berechnete dies für Offshore-Windparks auf See in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Durch „kombinierte Anschlusskonzepte“ werde die Abriegelung von Offshore-Strom deutlich verringert, weil der Strom direkt auf See in Wasserstoff umgewandelt werden kann, wenn er nicht in die Leitungen passt. In Zeiten hoher Strompreise wird ein Teil der Energie als Strom zum Festland transportiert. Bei geringen sowie negativen Strompreisen mehr Wasserstoff produziert.
Kurs bei der Energiewende halten
Im Vergleich zu einer reinen Strom- oder Wasserstoffanbindung haben wasserstoffzentrierte kombinierte Anschlusskonzepte somit ein deutlich höheres
Erlöspotenzial und könnten unterhalb der Kosten eines reinen Stromanbindungskonzeptes realisiert werden. Beide Faktoren senkten laut den Berechnungen die gesellschaftlich zu tragenden Kosten für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nordsee um die errechneten 31 Milliarden Euro.
Da diese Kombination bisher rechtlich nicht möglich ist, setzt sich der Aquaventus-Vorsitzende Jörg Singer für eine Änderung des Wind-See-Gesetzes (WindSeeG) ein: „Wir brauchen erstens eine gesetzliche Änderung, um diese sozioökonomischen Potenziale heben zu können. In allen anderen Nordsee-Anrainerstaaten ist das möglich.“ Als Zweites seien weitere Anstrengungen nötig, um die Technologie der Wasserstofferzeugung auf See in großer Skalierung zu ermöglichen, setzte Singer hinzu.
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Geplanter Verlauf der H2-Pipeline Aquaductus -
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Quelle: Aquaventus
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Quelle: Aquaventus
Politische Forderungen von Aquaventus
Um das Ziel der Bundesregierung von 1.000 MW Offshore-Wasserstoffproduktion aus der Nationalen Wasserstoffstrategie zu erreichen, bräuchte man laut Singer im ersten Schritt Offshore-Pilotanlagen inklusive einer zielgerichteten Anschubfinanzierung, ein leistungsfähiges Auktionsdesign für Flächen wie SEN-1 mit der Projektrealisierung im Mittelpunkt sowie eine klare Perspektive. Aquaventus wolle perspektivisch 10.000 MW aus der Offshore-Elektrolyse bereitstellen. „Die Nordsee soll zu einem grünen Kraftwerk werden – doch dafür brauchen wir auch die nötige Unterstützung sowie die Flächen“, appellierte Singer.
Aquaventus ist eine Initiative von mehr als 100 Unternehmen, Organisationen und Forschungsinstituten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ziel ist es, eine Million Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr aus Windenergie auf der Nordsee zu erzeugen und per Pipeline an Land zu transportieren.
Die Studie zu Anschlusskonzepten für deutsche Nordsee-Windgebiete steht als PDF zum Download bereit.
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Mittwoch, 11.09.2024, 14:23 Uhr
Mittwoch, 11.09.2024, 14:23 Uhr
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