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Enerige & Management > Geothermie - Spie übernimmt Betriebsführung für Geothermie-Kraftwerk in Bayern
Geothermie-Anlage in Geretsried. Quelle: Eavor
GEOTHERMIE:
Spie übernimmt Betriebsführung für Geothermie-Kraftwerk in Bayern
Ab 2025 führt Spie das Geothermie-Kraftwerk in Geretsried für die Eavor Erdwärme. Die Anlage nutzt heißes Gestein in 4.500 Metern Tiefe und soll Strom und Wärme für die Region liefern.
 
Der Multitechnik-Dienstleister Spie übernimmt ab diesem Jahr die Betriebsführung und Instandhaltung eines neuartigen Geothermie-Kraftwerks in Bayern. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf am 13. Mai mit. Auftraggeber ist die Eavor Erdwärme Geretsried GmbH & Co KG, ein Tochterunternehmen des kanadischen Technologieanbieters Eavor. Die Anlage in Geretsried südlich von München gilt als das weltweit erste kommerzielle Geothermie-Kraftwerk, das ohne Thermalwasser auskommt.

Kern des Konzepts ist der sogenannte Eavor-Loop, ein geschlossenes System, das ähnlich wie ein unterirdischer Heizkörper funktioniert. Zwei vertikale Bohrungen reichen bis in eine Tiefe von 4.500 Metern und verzweigen sich dort in insgesamt zwölf horizontale Strecken von je 3.000 bis 3.500 Metern Länge. Die eingeführte Flüssigkeit wird durch das heiße Gestein aufgeheizt und steigt über den Thermosiphon-Effekt ohne zusätzliche Pumpen zurück an die Oberfläche. Dort wird die Wärme über Wärmetauscher entnommen und für die Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt.

Zuerst Strom, dann Wärme für Geretsried

Zunächst soll im Herbst 2025 die Stromerzeugung starten. Die Planung der Fernwärme-Versorgung läuft noch. Sobald die Wärme-Station fertiggestellt ist, wird Spie auch hier die Betriebsführung übernehmen. Die Stromproduktion erfolgt über eine ORC-Anlage (Organic Rankine Cycle), in der überschüssige Wärme CO2-arm in Strom umgewandelt wird. Spie verantwortet die technische Betriebsführung der oberirdischen Anlagenteile sowie die Wartung der ORC-Komponenten. Ein durchgehender Bereitschaftsdienst soll die Anlagenverfügbarkeit rund um die Uhr sicherstellen.

Laut Spie unterstützt das Unternehmen seinen Kunden zudem bei der Inbetriebnahme und rechtssicheren Inverkehrssetzung einzelner Anlagenteile. Dabei werde der Leistungsumfang flexibel an die Erfordernisse während der Vertragslaufzeit angepasst, erklärte Aaron Eißner, Vertriebsmanager im Geschäftsbereich Efficient Facilities von Spie Germany Switzerland Austria. Die Anlage soll künftig sowohl die Stadt als auch die umliegende Region klimafreundlich mit Strom und Fernwärme versorgen.

Dritte Anlage in Bayern

Die Geothermie-Anlage in Geretsried ist bereits das dritte Projekt dieser Art, das Spie in Bayern betreut. Weitere Standorte befinden sich in Dürrnhaar und Kirchstockach. Stefan Schusterschitz, Leiter des Geschäftsbereichs Efficient Facilities, bezeichnete Geothermie als „natürliche, stabile und zuverlässige Quelle für erneuerbare Energie“. Die Technologie könne einen wichtigen Beitrag zum künftigen Energiemix leisten.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Mittwoch, 14.05.2025, 13:08 Uhr

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