Der Umbau der verstaatlichten ehemaligen Gazprom Germania geht voran. An der Spitze bleibt Energiewirtschaftsexperte Egbert Laege als CEO.
 

 

„Unser Kerngeschäft ist, wie auch der Name sagt, 'Securing Energy for Europe'“, umschrieb Egbert Laege unlängst den Auftrag seines Unternehmens im Gespräch mit der Tageszeitung Handelsblatt. Sefe stehe für Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa, „aber auch die grüne Transformation der Energiewirtschaft wird ein wichtiger Teil unserer zukünftigen Rolle im Markt sein.“

Nun hat das Unternehmen bekannt gegeben, wer die verstaatlichte ehemalige Gazprom-Tochter durch den Transformationsprozess führen soll: Neben Energiemarktexperte Egbert Laege, der im Juni 2022 von der Bundesnetzagentur – damals in ihrer Eigenschaft als Treuhänderin – als Geschäftsführer der Sefe bestellt worden war und nun zum Chief Executive Officer (CEO) bestimmt wurde, sind das Frederic Barnaud als Chief Commercial Officer (CCO) und Matthias Peter als Chief Sales Officer (CSO).

Frederic Barnaud hat langjährige Erfahrung im Öl- und Gashandel und war in verschiedenen leitenden Positionen bei internationalen Energieunternehmen, darunter Total Gas & Power tätig. Für die Handelssparte der Gazprom Germania, die Gazprom Marketing & Trading (GM&T) mit Sitz in London, war er bereits von 2008 bis 2017 tätig gewesen, im September 2022 war er zum CEO der inzwischen umfirmierten Sefe Marketing & Trading berufen worden.

Mit Matthias Peter verstärkt ein weiterer Gasmarktexperte als CSO die Führungsriege. Peter ist seit 24 Jahren für die Wingas GmbH tätig, seit März 2018 als Leiter des Vertriebs. Die Wingas GmbH mit Sitz in Kassel ist eines der führenden Gashandelsunternehmen in Deutschland. Sie war 1993 als deutsch-russisches Unternehmen gegründet worden und ist als ehemalige Gazprom-Tochter ebenfalls Teil der Sefe-Gruppe.

Das Management soll zukünftig noch durch die weiteren Positionen eines Chief Financial Officers (CFO) und eines Chief Information Officers (CIO) ergänzt werden, teilte die Sefe mit.

Auf Anordnung des Wirtschaftsministeriums hatte die Bundesnetzagentur am 4. April 2022 die Treuhandschaft über die Gazprom Germania GmbH übernommen. Seit dem 20. Juni 2022 firmiert das Unternehmen unter dem Namen „SEFE Securing Energy for Europe“ GmbH. Mit Wirkung zum 14. November 2022 wurde das Unternehmen verstaatlicht (wir berichteten). Medienberichten zufolge gibt es Überlegungen, die Aufgabenverteilung bei der Energieversorgung Deutschland zwischen den beiden verstaatlichten Unternehmen Sefe und Uniper neu zu strukturieren.