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Enerige & Management > IT - Schnellerer Wasserstoff-Hochlauf mit KI
Quelle: Pixabay / Aberrant Realities
IT:
Schnellerer Wasserstoff-Hochlauf mit KI
Neue KI-Tools sollen Unternehmen künftig bei Design, Engineering und Automatisierung von Wasserstoff-Produktionsanlagen unterstützen.
 
„Hydrogen Plant Configurator“ heißt ein intelligenter Chatbot, den Siemens für das Designen neuer Wasserstoff-Anlagen entwickelt hat. Auch für das Engineering und die Automatisierung der Anlagen sollen bald neue, KI-gestützte Tools zur Verfügung stehen, wie das Münchner Unternehmen mitteilt.

„Grüner Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Industrie und wird auf absehbare Zeit ein knappes Gut sein“, erklärt Axel Lorenz, CEO Process Automation bei Siemens. „Umso wichtiger ist es, den Hochlauf der Produktionskapazitäten zu beschleunigen. Generative künstliche Intelligenz kann in entscheidenden Phasen der Wasserstoff-Produktion unterstützen, um erheblich Zeit und Kosten zu sparen.“

Mit dem Hydrogen Plant Configurator, der am Jahresende auf den Markt kommen soll, sollen Anwender das Design von Wasserstoff-Produktionsanlagen teilweise an die KI delegieren können. Nach Eingabe der gewünschten Eigenschaften soll die KI Blockflussdiagramme bis hin zu präzisen Layouts der Anlageneinheiten und Verbindungen erstellen, anlagenspezifische Kennzahlen wie den möglichen Stromverbrauch und die Wärmeerzeugung prognostizieren sowie eine umfassende Liste der wichtigsten Komponenten anlegen können.

Die so erzeugten Daten lassen sich anschließend, so Siemens, in Engineering- und Simulations-Software übernehmen, um etwa um die Rohrleitungs- und Instrumentierungsdiagramme automatisch zu erstellen.
 
Screenshot aus der Präsentation des Hydrogen Configurators auf dem Videoportal Youtube.
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien


Weitere Tools voraussichtlich Anfang 2025

Für die Projektierungsphase will Siemens den Engineering-Assistenten „Comos AI“ auf den Markt bringen. Dieser soll Ausrüstungs-Spezifikationen und -Diagramme auf der Grundlage von Beschreibungen in natürlicher Sprache erstellen und vervollständigen oder automatisch Modelle und Zeichnungen korrigieren können. Anwender sollen außerdem – entweder mit einem eigenen Prompt oder auf Vorschlag des Assistenten – Informationen von Engineering-relevanten Produkten abrufen können, beispielsweise Dokumentationen, Spezifikationen oder technische Details. Über Eingabe von Bildern, Scans oder PDF soll Comos AI außerdem proaktiv relevante Ressourcen liefern und sie in präzise Diagramme und Modelle umwandeln können.

Auch sollen sich Prozesse in Wasserstoff-Anlagen künftig KI-gestützt einfacher automatisieren lassen: Das Modul „SFC Generation“, das in das Siemens- Prozessleitsystem Simatic PCS neo integriert werden soll, soll mit Hilfe generativer Künstlicher Intelligenz sogenannte Ablaufdiagramme (SFC) erstellen können, entweder auf der Grundlage spezifischer Prompts oder, indem eine Prosa-Prozessbeschreibung in das Chat-Fenster des Moduls kopiert wird. Diese Diagramme stellen Prozesslogik visuell dar und ermöglichen es Anwendern - so der Anspruch -, komplexe Arbeitsabläufe einfach zu verwalten.

Comos AI und SFC Generation sollen voraussichtlich von Anfang 2025 an verfügbar sein.
 

Katia Meyer-Tien
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Montag, 01.07.2024, 12:01 Uhr

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