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Quelle: Fotolia / Detlef
WÄRME:
​​Power-to-Heat wärmt Leipziger Wohnungen
Die Leipziger Stadtwerke und der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz haben eine Power-to-Heat-Anlage in Betrieb genommen. Sie liefert in Überschuss-Zeiten aus Ökostrom Fernwärme.
Im Heizwerk Nord-Ost haben die Leipziger Stadtwerke gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz eine Power-to-Heat-Anlage
(PtH) in Betrieb genommen. 50 Hertz investierte dafür rund vier Millionen Euro. Die Power-to-Heat-Anlage hat eine elektrische
Leistung von zehn MW. Es handelt sich bereits um die achte PtH-Anlage, die im Netzgebiet von 50 Hertz installiert und in Betrieb
genommen wurde. Andere stehen in beispielsweise Halle/Saale oder Berlin.
„Mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wird es immer häufiger Zeiten geben, in denen, abhängig von Sonnenschein und Wind, elektrische Energie im Überfluss entsteht und nicht vollständig über die Stromnetze abtransportiert werden kann“, erläuterte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. Power-to-Heat nutzt diesen Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen, um erneuerbare Fernwärme zu produzieren.
„Unsere 50-Hertz-Systemführung bei Berlin kann die PtH-Anlage im Leipziger Norden zukünftig gemeinsam mit dem Kraftwerk in der Eutritzscher Straße über die Leitstelle der Leipziger Stadtwerke für das sogenannte Engpassmanagement einsetzen“, sagte Dirk Biermann, Chief Operations Officer (COO) von 50 Hertz. Das entlaste das Stromnetz doppelt: durch zusätzlichen Stromverbrauch in der Power-to-Heat-Anlage und gleichzeitig geringere Strom- und Wärmeproduktion im Kraftwerk.
Wasserkocher XXL
Die Erzeugung von Wärme in einer PtH-Anlage ist vergleichbar mit dem Prinzip eines Tauchsieders beziehungsweise Wasserkochers – nur im XXL-Format. In einem großen Behälter befinden sich elektrische Heizstäbe, die von Wasser umströmt werden. Diese Heizstäbe können bei Bedarf eingeschaltet werden und erhitzen das Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien, die zu diesem Zeitpunkt mehr Strom erzeugen, als im Stromnetz abtransportiert werden kann.
Da Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich nicht immer deckungsgleich sind, kann das erhitzte Wasser in den beiden Wärmespeichern der Leipziger Stadtwerke zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden. „Vor 20 Jahren hätte niemand einen Pfifferling auf diese Idee gegeben“, sagte Stadtwerke-Projektleiter Thomas Walther. Doch die Zeiten haben sich geändert. Dass man sich wieder auf Altbewährtes besinne, sei vernünftig und nachhaltig zugleich.
„Da durch den Einsatz von Power-to-Heat-Anlagen der Verbrauch fossiler Brennstoffe für Heizzwecke reduziert werden kann, wird diese Technologie in Zukunft eine zunehmende Rolle in der Leipziger Wärmeversorgung und bei der Verwirklichung der Leipziger Klimaziele spielen“, sagte Walther. Schon heute planten die Stadtwerke eine zweite Power-to-Heat-Anlage am Kraftwerksstandort im Zentrum-Nord mit einer Leistung von 60 MW, kündigte er an.
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Weniger Abregelung von Ökostrom
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden 2023 in Deutschland rund 10 Milliarden kWh Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden. Dabei konnten 96 Prozent der Gesamterzeugung aus Erneuerbaren Energien über die Stromnetze zu den Verbrauchern transportiert werden. Vier Prozent der potenziellen Erzeugung gingen jedoch verloren, weil die Netze aktuell dafür nicht ausreichen. Deshalb ist das Speichern von entscheidender Bedeutung.
Zudem sollen der Ausbau der Stromnetze, die Sektorenkopplung (Nutzung von überschüssigem Strom zur Erzeugung von Wärme oder zur Elektrifizierung von Verkehrsmitteln) sowie Nachfrage-Management in Zukunft weniger Abregeln bewirken. Nachfrage-Management heißt, dass planbare Industrieprozesse dann laufen, wenn viel erneuerbarer Strom im Netz ist.
„Mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wird es immer häufiger Zeiten geben, in denen, abhängig von Sonnenschein und Wind, elektrische Energie im Überfluss entsteht und nicht vollständig über die Stromnetze abtransportiert werden kann“, erläuterte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. Power-to-Heat nutzt diesen Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen, um erneuerbare Fernwärme zu produzieren.
„Unsere 50-Hertz-Systemführung bei Berlin kann die PtH-Anlage im Leipziger Norden zukünftig gemeinsam mit dem Kraftwerk in der Eutritzscher Straße über die Leitstelle der Leipziger Stadtwerke für das sogenannte Engpassmanagement einsetzen“, sagte Dirk Biermann, Chief Operations Officer (COO) von 50 Hertz. Das entlaste das Stromnetz doppelt: durch zusätzlichen Stromverbrauch in der Power-to-Heat-Anlage und gleichzeitig geringere Strom- und Wärmeproduktion im Kraftwerk.
Wasserkocher XXL
Die Erzeugung von Wärme in einer PtH-Anlage ist vergleichbar mit dem Prinzip eines Tauchsieders beziehungsweise Wasserkochers – nur im XXL-Format. In einem großen Behälter befinden sich elektrische Heizstäbe, die von Wasser umströmt werden. Diese Heizstäbe können bei Bedarf eingeschaltet werden und erhitzen das Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien, die zu diesem Zeitpunkt mehr Strom erzeugen, als im Stromnetz abtransportiert werden kann.
Da Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich nicht immer deckungsgleich sind, kann das erhitzte Wasser in den beiden Wärmespeichern der Leipziger Stadtwerke zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden. „Vor 20 Jahren hätte niemand einen Pfifferling auf diese Idee gegeben“, sagte Stadtwerke-Projektleiter Thomas Walther. Doch die Zeiten haben sich geändert. Dass man sich wieder auf Altbewährtes besinne, sei vernünftig und nachhaltig zugleich.
„Da durch den Einsatz von Power-to-Heat-Anlagen der Verbrauch fossiler Brennstoffe für Heizzwecke reduziert werden kann, wird diese Technologie in Zukunft eine zunehmende Rolle in der Leipziger Wärmeversorgung und bei der Verwirklichung der Leipziger Klimaziele spielen“, sagte Walther. Schon heute planten die Stadtwerke eine zweite Power-to-Heat-Anlage am Kraftwerksstandort im Zentrum-Nord mit einer Leistung von 60 MW, kündigte er an.
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Stadtwerke-Projektleiter Thomas Walther im Zentrum der Power-to-Heat-Anlage im Heizwerk Leipzig Nord-Ost
Quelle: Leipziger Gruppe
Quelle: Leipziger Gruppe
Weniger Abregelung von Ökostrom
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden 2023 in Deutschland rund 10 Milliarden kWh Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden. Dabei konnten 96 Prozent der Gesamterzeugung aus Erneuerbaren Energien über die Stromnetze zu den Verbrauchern transportiert werden. Vier Prozent der potenziellen Erzeugung gingen jedoch verloren, weil die Netze aktuell dafür nicht ausreichen. Deshalb ist das Speichern von entscheidender Bedeutung.
Zudem sollen der Ausbau der Stromnetze, die Sektorenkopplung (Nutzung von überschüssigem Strom zur Erzeugung von Wärme oder zur Elektrifizierung von Verkehrsmitteln) sowie Nachfrage-Management in Zukunft weniger Abregeln bewirken. Nachfrage-Management heißt, dass planbare Industrieprozesse dann laufen, wenn viel erneuerbarer Strom im Netz ist.
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Dienstag, 07.01.2025, 14:34 Uhr
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