
v.li.: Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und Transnet BW-CEO Werner Götz beim Südlink-Baustart. Quelle: Transnet BW / Benjamin Stollenberg
STROMNETZ:
Politprominenz beim Südlink-Start
Mit Politikprominenz begann am 25. Juli in Oerlenbach (Unterfranken) der Bau der Erdleitung Südlink, die erneuerbar erzeugten Strom aus dem Norden ab 2028 nach Bayern bringen soll.
Damit die Energiewende gelingen kann und Windstrom aus dem Norden auch im Süden ankommt, beginnen nun auch die Arbeiten für
die große Stromtrasse Südlink in Bayern. Für den feierlichen Baustart der Trasse in Bayern reisten Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) sowie Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) an.
„Wir haben totalen Energie-Hunger“, sagte Söder in Oerlenbach (Landkreis Bad Kissingen). Ganz in der Nähe laufen derzeit erste Vorbereitungsmaßnahmen für den Bau der Trasse. Bayern sei das industrielle Leistungsherz Deutschlands und brauche viel Strom, sagte Söder. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindung wird teuer und später fertig als geplant, wegen zahlreicher Klagen von Bürgern und Organisationen. Ab Ende 2028 soll sie Bayern und Baden-Württemberg mit grüner Energie versorgen. In Bayern wird Südlink rund 130 Kilometer lang sein und durch Unterfranken verlaufen.
Jahrelange Kritik
Seit Jahren kämpfen viele Bürgerinitiativen gegen den Bau des etwa 700 Kilometer langen Projekts. Sie halten die 4.000-MW-Trasse für ökologisch unsinnig und unwirtschaftlich und befürchten, dass der Stromverbraucher am Ende die Zeche zahlt. Daher wird die Leitung wohl sechs Jahre später als ursprünglich gedacht in Betrieb gehen. Wegen der Umplanung von Freileitungen auf viel teurere Erdkabel wird sie rund zehn Milliarden Euro kosten. Mit der Verbindung, deren Kapazität der Leistung von etwa vier Atomkraftwerken entspricht, sollen rund zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden können.
Ein Erdkabelprojekt in dieser Dimension sei in Deutschland Neuland, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Transnet BW, Werner Götz. Der zuständige Übertragungsnetzbetreiber errichtet die Leitung. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dürften 8,5 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt worden sein. Götz bedankte sich insbesondere bei den Mandatsträgern der von Südlink betroffenen bayerischen Städte, Kommunen und Landkreise sowie beim bayerischen Bauernverband für den jahrelangen konstruktiven Austausch. Dieser werde auch in der Bauphase fortgeführt.
Stromnetze am Limit
In Bayern umfasst Südlink zwei Baulose von Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld bis zu einem der beiden Endpunkte, dem Konverter in Bergrheinfeld/West im Landkreis Schweinfurt. Die Tiefbauarbeiten werden hier von der Firma Leonhard Weiss umgesetzt. Das zweite Baulos erstreckt sich von Oerlenbach im Landkreis Bad Kissingen bis nach Altertheim an der Grenze zu Baden-Württemberg im Landkreis Würzburg. Hier führt die Firma Strabag den Tiefbau durch.
Nach Darstellung der Bundesregierung kommt das Stromnetz peu a peu an seine Kapazitätsgrenze. Schon heute kann Ökostrom mitunter nicht eingespeist werden, weil dafür die bisherigen Leitungen nicht ausreichen. Denn wenn die Netze überlastet sind, könnten im schlimmsten Fall die Lichter ausgehen. „Unsere Stromnetze sind heute schon stark ausgelastet“, erklärte Ministerin Reiche und der Stromverbrauch in Deutschland werde steigen.
Deshalb seien mehr Erzeugung und mehr Leitungen notwendig. „Wir müssen zu jedem Zeitpunkt sicher versorgt sein“, betonte Reiche. Zugleich kündigte sie an, künftig neue Stromtrassen vor allem als Freileitungen umzusetzen. Erdkabel wie beim Südlink hätten das Projekt um „fast Faktor vier, viereinhalb verteuert“, sagte sie CDU-Politikerin beim Baustart von Südlink. Diese Mehrkosten müssten von allen Stromnetznutzern gezahlt werden, betonte Reiche.
Windstrom aus dem Norden für Industrie im Süden
Südlink soll vor allem in Norddeutschland erzeugten Windstrom in die südlichen Bundesländer liefern, aber auch Sonnenstrom aus dem Süden in den Norden bringen. Für den Bau verantwortlich sind die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Transnet BW. Parallel wird weiter östlich der Südostlink vorangetrieben, der bereits 2027 fertig sein soll. Die beiden Stromtrassen werden nach Darstellung der Bundesnetzagentur die Leitungsprobleme lösen, die durch den neuen Strommix mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien entstehen können.
Was die künftige Inbetriebnahme von Südlink für die Strompreise bedeutet, ist unklar. Fest steht, dass die Kosten des Projekts über Jahrzehnte auf die Netzentgelte umgelegt werden und damit bei den Verbrauchern landen. Gleichzeitig soll die neue Trasse Engpässe in der Stromversorgung verhindern - das spart Geld. Im besten Fall muss weder Strom dazugekauft werden, noch müssen zusätzliche Kraftwerke hochgefahren werden. Weniger Engpässe belasten den Geldbeutel damit weniger.
„Wir haben totalen Energie-Hunger“, sagte Söder in Oerlenbach (Landkreis Bad Kissingen). Ganz in der Nähe laufen derzeit erste Vorbereitungsmaßnahmen für den Bau der Trasse. Bayern sei das industrielle Leistungsherz Deutschlands und brauche viel Strom, sagte Söder. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindung wird teuer und später fertig als geplant, wegen zahlreicher Klagen von Bürgern und Organisationen. Ab Ende 2028 soll sie Bayern und Baden-Württemberg mit grüner Energie versorgen. In Bayern wird Südlink rund 130 Kilometer lang sein und durch Unterfranken verlaufen.
Jahrelange Kritik
Seit Jahren kämpfen viele Bürgerinitiativen gegen den Bau des etwa 700 Kilometer langen Projekts. Sie halten die 4.000-MW-Trasse für ökologisch unsinnig und unwirtschaftlich und befürchten, dass der Stromverbraucher am Ende die Zeche zahlt. Daher wird die Leitung wohl sechs Jahre später als ursprünglich gedacht in Betrieb gehen. Wegen der Umplanung von Freileitungen auf viel teurere Erdkabel wird sie rund zehn Milliarden Euro kosten. Mit der Verbindung, deren Kapazität der Leistung von etwa vier Atomkraftwerken entspricht, sollen rund zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden können.
Ein Erdkabelprojekt in dieser Dimension sei in Deutschland Neuland, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Transnet BW, Werner Götz. Der zuständige Übertragungsnetzbetreiber errichtet die Leitung. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dürften 8,5 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt worden sein. Götz bedankte sich insbesondere bei den Mandatsträgern der von Südlink betroffenen bayerischen Städte, Kommunen und Landkreise sowie beim bayerischen Bauernverband für den jahrelangen konstruktiven Austausch. Dieser werde auch in der Bauphase fortgeführt.
Stromnetze am Limit
In Bayern umfasst Südlink zwei Baulose von Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld bis zu einem der beiden Endpunkte, dem Konverter in Bergrheinfeld/West im Landkreis Schweinfurt. Die Tiefbauarbeiten werden hier von der Firma Leonhard Weiss umgesetzt. Das zweite Baulos erstreckt sich von Oerlenbach im Landkreis Bad Kissingen bis nach Altertheim an der Grenze zu Baden-Württemberg im Landkreis Würzburg. Hier führt die Firma Strabag den Tiefbau durch.
Nach Darstellung der Bundesregierung kommt das Stromnetz peu a peu an seine Kapazitätsgrenze. Schon heute kann Ökostrom mitunter nicht eingespeist werden, weil dafür die bisherigen Leitungen nicht ausreichen. Denn wenn die Netze überlastet sind, könnten im schlimmsten Fall die Lichter ausgehen. „Unsere Stromnetze sind heute schon stark ausgelastet“, erklärte Ministerin Reiche und der Stromverbrauch in Deutschland werde steigen.
Deshalb seien mehr Erzeugung und mehr Leitungen notwendig. „Wir müssen zu jedem Zeitpunkt sicher versorgt sein“, betonte Reiche. Zugleich kündigte sie an, künftig neue Stromtrassen vor allem als Freileitungen umzusetzen. Erdkabel wie beim Südlink hätten das Projekt um „fast Faktor vier, viereinhalb verteuert“, sagte sie CDU-Politikerin beim Baustart von Südlink. Diese Mehrkosten müssten von allen Stromnetznutzern gezahlt werden, betonte Reiche.
Windstrom aus dem Norden für Industrie im Süden
Südlink soll vor allem in Norddeutschland erzeugten Windstrom in die südlichen Bundesländer liefern, aber auch Sonnenstrom aus dem Süden in den Norden bringen. Für den Bau verantwortlich sind die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Transnet BW. Parallel wird weiter östlich der Südostlink vorangetrieben, der bereits 2027 fertig sein soll. Die beiden Stromtrassen werden nach Darstellung der Bundesnetzagentur die Leitungsprobleme lösen, die durch den neuen Strommix mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien entstehen können.
Was die künftige Inbetriebnahme von Südlink für die Strompreise bedeutet, ist unklar. Fest steht, dass die Kosten des Projekts über Jahrzehnte auf die Netzentgelte umgelegt werden und damit bei den Verbrauchern landen. Gleichzeitig soll die neue Trasse Engpässe in der Stromversorgung verhindern - das spart Geld. Im besten Fall muss weder Strom dazugekauft werden, noch müssen zusätzliche Kraftwerke hochgefahren werden. Weniger Engpässe belasten den Geldbeutel damit weniger.

© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 25.07.2025, 15:05 Uhr
Freitag, 25.07.2025, 15:05 Uhr
Mehr zum Thema