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Quelle: Fotolia
WASSERSTOFF:
Pilotanlage erzeugt grünen Wasserstoff aus Gülle und Mist
Ein Verbund um BtX Energy hat eine Pilotanlage in Hemmingen (Baden-Württemberg) in Betrieb genommen. Sie erzeugt mittels Dampfreformierung Wasserstoff klimafreundlich aus Biogas.
Biogas bietet großes Potenzial für regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit. Um es zukunftssicher zu machen, könnte
daraus auch Wasserstoff hergestellt werden. Dies wird seit Ende Oktober in einer Pilotanlage bei der „Naturenergie Glemstal“
in Hemmingen demonstriert. Ein Verbund um die frisch gegründete „BtX energy GmbH“ aus Hof in Nordayern präsentierte die vom
Bundeswirtschaftsministerium geförderte Anlage nun im Projekt „BioH2Ref“.
Die eingesetzte Technologie der Dampfreformierung ist bekannt aus dem Erdgassektor, nutze hier aber erneuerbares Biogas, so die Betreiber. Das Biogas wird vornehmlich aus Reststoffen wie Gülle und Mist und Bioabfällen erzeugt und ist zugeschnitten auf landwirtschaftliche Betriebe. Die Anlage erzeugt hochreinen Wasserstoff direkt auf dem landwirtschaftlichen Hof. Dies eröffne den Betrieben eine neue Wertschöpfungskette.
Viel Biomasse noch ungenutzt
Bislang würden rund 80 % der fermentierbaren Reststoffe in Deutschland noch nicht genutzt. „Dieses Potenzial wird durch die Wasserstofferzeugung lukrativ und könnte schon heute fast ein Drittel des inländischen Schwerlastverkehrs nachhaltig versorgen“, so die Partner des Pilotprojekts. Der Einsatz senke zudem die Methan- und Geruchsemissionen. Die verbleibenden Gärreste können als Dünger dienen.
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung zeige, dass kurzfristig und bereits bei Kleinserienfertigung der Anlage von wenigen Stück pro Jahr, grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugt werden kann. Damit seien für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette tragfähige Geschäftsmodelle möglich, sagte Dr.-Ing. Joachim Wünning, Initiator des Konzeptes und Investor der Demonstrationsanlage.
„Ich bin der Überzeugung, dass regionale, dezentrale Infrastrukturlösungen das Merkmal von erneuerbaren Energien sind und zur Energiesicherheit entscheidend beitragen“, so Wünning. Er kündigte die Beschaffung eines eigenen Wasserstoffbusses für die BtX an.
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Wasserstoffanlage zieht nach Krefeld um
Die Anlage soll nach der Demonstration auf einem Milchviehbetrieb in Krefeld (NRW) betrieben werden. Dank der Containerbauweise ist sie gut transportabel.
Die schlüsselfertige Anlage wurde vom Spezialisten für Kleinserienanlagenbau aus dem Verbund, der „e-flox GmbH“ aus Renningen, entwickelt und gebaut. Sie soll auch für die Nachrüstung von Biogas-Bestandsanlagen geeignet sein. Die RWTH Aachen begleitet das Projekt wissenschaftlich und soll fundierte Daten zur Effizienz und Umweltbilanz des Verfahrens liefern.
Die Reformertechnologie kommt vom Schwesterunternehmen „WS Reformer GmbH“. Für den Einsatz mit Biogas fließen Neuentwicklungen sowohl im Prozess- als auch im Katalysatordesign ein. Zur offiziellen Inbetriebnahme kamen Bundestagsmitglied Steffen Bilger (CDU) und Ministerialdirigent Martin Eggstein vom Baden-Württembergischen Umweltministerium.
Die eingesetzte Technologie der Dampfreformierung ist bekannt aus dem Erdgassektor, nutze hier aber erneuerbares Biogas, so die Betreiber. Das Biogas wird vornehmlich aus Reststoffen wie Gülle und Mist und Bioabfällen erzeugt und ist zugeschnitten auf landwirtschaftliche Betriebe. Die Anlage erzeugt hochreinen Wasserstoff direkt auf dem landwirtschaftlichen Hof. Dies eröffne den Betrieben eine neue Wertschöpfungskette.
Viel Biomasse noch ungenutzt
Bislang würden rund 80 % der fermentierbaren Reststoffe in Deutschland noch nicht genutzt. „Dieses Potenzial wird durch die Wasserstofferzeugung lukrativ und könnte schon heute fast ein Drittel des inländischen Schwerlastverkehrs nachhaltig versorgen“, so die Partner des Pilotprojekts. Der Einsatz senke zudem die Methan- und Geruchsemissionen. Die verbleibenden Gärreste können als Dünger dienen.
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung zeige, dass kurzfristig und bereits bei Kleinserienfertigung der Anlage von wenigen Stück pro Jahr, grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugt werden kann. Damit seien für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette tragfähige Geschäftsmodelle möglich, sagte Dr.-Ing. Joachim Wünning, Initiator des Konzeptes und Investor der Demonstrationsanlage.
„Ich bin der Überzeugung, dass regionale, dezentrale Infrastrukturlösungen das Merkmal von erneuerbaren Energien sind und zur Energiesicherheit entscheidend beitragen“, so Wünning. Er kündigte die Beschaffung eines eigenen Wasserstoffbusses für die BtX an.
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Bei der Einweihung der Pilotanlage für Wasserstoff aus Biogas
Quelle: BtX Energy
Quelle: BtX Energy
Wasserstoffanlage zieht nach Krefeld um
Die Anlage soll nach der Demonstration auf einem Milchviehbetrieb in Krefeld (NRW) betrieben werden. Dank der Containerbauweise ist sie gut transportabel.
Die schlüsselfertige Anlage wurde vom Spezialisten für Kleinserienanlagenbau aus dem Verbund, der „e-flox GmbH“ aus Renningen, entwickelt und gebaut. Sie soll auch für die Nachrüstung von Biogas-Bestandsanlagen geeignet sein. Die RWTH Aachen begleitet das Projekt wissenschaftlich und soll fundierte Daten zur Effizienz und Umweltbilanz des Verfahrens liefern.
Die Reformertechnologie kommt vom Schwesterunternehmen „WS Reformer GmbH“. Für den Einsatz mit Biogas fließen Neuentwicklungen sowohl im Prozess- als auch im Katalysatordesign ein. Zur offiziellen Inbetriebnahme kamen Bundestagsmitglied Steffen Bilger (CDU) und Ministerialdirigent Martin Eggstein vom Baden-Württembergischen Umweltministerium.
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Dienstag, 01.11.2022, 12:14 Uhr
Dienstag, 01.11.2022, 12:14 Uhr
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