
Umspannstation Andalucia in der Ostsee Quelle: Iberdrola
STROMNETZ:
Ostsee-Netzbetreiber legen Offshore-Roadmap vor
Acht Übertragungsnetzbetreiber aus Ostsee-Anrainerstaaten haben in Warschau eine Roadmap für ein resilientes Offshore-Stromnetz vorgestellt. Sie fordern einen Sicherheitsplan.
Auf einem Treffen der Energieminister in Warschau am 12. Mai haben acht Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) aus den Ostsee-Anrainerstaaten
eine gemeinsame Roadmap vorgelegt. Sie beinhaltet den Aufbau eines grenzüberschreitenden Offshore-Stromnetzes und eine koordinierte
Planung und den Ausbau von Offshore-Windenergie-Infrastrukturen in der Ostsee. Eingeladen zu der Konferenz hatten die polnische
Energieministerin Paulina Hennig-Kloska sowie Dan Jorgensen, dänischer EU-Kommissar für Energie und Wohnungswesen.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bekräftigte auf dem Treffen den Willen der neuen Bundesregierung zu einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit in der Energiepolitik: „Versorgungssicherheit ist essenziell - das hat der jüngste Blackout auf der Iberischen Halbinsel uns allen unmissverständlich vor Augen geführt.“ Deshalb sei ein Realitätscheck für verlässliche und bezahlbare Energie in Europa nötig.
Reiche forderte ihre Amtskollegen auf, gemeinsam Lieferketten für Energierohstoffe zu stärken, die Abhängigkeiten von Drittländern zu reduzieren und Innovationen zu ermöglichen. „Ein technologieoffenes Europa hat energiepolitisch alle Chancen, das gilt für Erneuerbare und Batterien genauso wie für CO2-Speicherung und Wasserstoff“, so die Ministerin.
Die Roadmap der ÜNB ist das Ergebnis der Zusammenarbeit im Rahmen der „Baltic Offshore Grid Initiative“ (Bogi). Zu dieser Initiative gehören die ÜNB 50 Hertz (Deutschland), AST (Lettland), Elering (Estland), Energinet (Dänemark), Fingrid (Finnland), Litgrid (Litauen), PSE (Polen) und Svenska Kraftnät (Schweden). Bogi verfolgt das Ziel, das Potenzial von Offshore-Windenergie in der Ostsee gemeinsam zu erschließen. Aktuell sind dort weniger als 5.000 MW Leitung installiert. Das technisch und wirtschaftlich nutzbare Potenzial beziffern die ÜNB auf rund 93.000 MW.
Schutz der Infrastruktur gefordert
Zentrale Aspekte des veröffentlichten Expertenpapiers sind die Sicherheit und der Schutz maritimer Infrastruktur. Die Betreiber erwarten, dass durch den beschleunigten Ausbau der Offshore-Windenergie im Ostseeraum neue Impulse für Investitionen in Produktionsstätten entstehen. Damit verbunden seien auch Beschäftigungseffekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette, so die Einschätzung der beteiligten Unternehmen.
Das Dokument baut auf der Erklärung von Vilnius auf, die am 10. April 2024 unterzeichnet wurde. Darin hatten sich die Ostsee-Anrainerstaaten unter anderem auf gemeinsame Ausbauziele verständigt: Bis 2030 sollen 26.700 MW, bis 2040 knapp 45.000 MW an Offshore-Leistung installiert sein. Die Regierungen hatten den ÜNB mit dieser Erklärung ein Mandat zur Vertiefung der Zusammenarbeit gegeben.
Netzanbindungen verknüpfen
Das Papier analysiert konkrete Netzoptionen, etwa Punkt-zu-Punkt-Interkonnektoren, bei denen Stromleitungen zwei Staaten direkt verbinden, sogenannte Hybrid-Interkonnektoren mit Beteiligung mehrerer Staaten an einem Windpark sowie grenzüberschreitende radiale Verbindungen. In der ebenfalls vorgestellten Baltic Sea Grid Map werden diese Optionen grafisch dargestellt.
Darüber hinaus adressieren die ÜNB Herausforderungen wie mögliche Nachlaufeffekte bei eng beieinander liegenden Windparks, Finanzierungslücken aufgrund steigender Projektkosten und Lieferkettenengpässe. Empfohlene Maßnahmen umfassen unter anderem eine koordinierte Regionalplanung nach Vorbild des skandinavischen Masterplans „Nordel“, den gezielten Einsatz europäischer Fördermittel sowie die Einbindung privater Investoren.
Ziel der Roadmap ist es, die regulatorischen, planerischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein gemeinsames Offshore-Stromnetz zu schaffen und damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Transformation des europäischen Energiesystems zu leisten.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bekräftigte auf dem Treffen den Willen der neuen Bundesregierung zu einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit in der Energiepolitik: „Versorgungssicherheit ist essenziell - das hat der jüngste Blackout auf der Iberischen Halbinsel uns allen unmissverständlich vor Augen geführt.“ Deshalb sei ein Realitätscheck für verlässliche und bezahlbare Energie in Europa nötig.
Reiche forderte ihre Amtskollegen auf, gemeinsam Lieferketten für Energierohstoffe zu stärken, die Abhängigkeiten von Drittländern zu reduzieren und Innovationen zu ermöglichen. „Ein technologieoffenes Europa hat energiepolitisch alle Chancen, das gilt für Erneuerbare und Batterien genauso wie für CO2-Speicherung und Wasserstoff“, so die Ministerin.
Die Roadmap der ÜNB ist das Ergebnis der Zusammenarbeit im Rahmen der „Baltic Offshore Grid Initiative“ (Bogi). Zu dieser Initiative gehören die ÜNB 50 Hertz (Deutschland), AST (Lettland), Elering (Estland), Energinet (Dänemark), Fingrid (Finnland), Litgrid (Litauen), PSE (Polen) und Svenska Kraftnät (Schweden). Bogi verfolgt das Ziel, das Potenzial von Offshore-Windenergie in der Ostsee gemeinsam zu erschließen. Aktuell sind dort weniger als 5.000 MW Leitung installiert. Das technisch und wirtschaftlich nutzbare Potenzial beziffern die ÜNB auf rund 93.000 MW.
Schutz der Infrastruktur gefordert
Zentrale Aspekte des veröffentlichten Expertenpapiers sind die Sicherheit und der Schutz maritimer Infrastruktur. Die Betreiber erwarten, dass durch den beschleunigten Ausbau der Offshore-Windenergie im Ostseeraum neue Impulse für Investitionen in Produktionsstätten entstehen. Damit verbunden seien auch Beschäftigungseffekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette, so die Einschätzung der beteiligten Unternehmen.
Das Dokument baut auf der Erklärung von Vilnius auf, die am 10. April 2024 unterzeichnet wurde. Darin hatten sich die Ostsee-Anrainerstaaten unter anderem auf gemeinsame Ausbauziele verständigt: Bis 2030 sollen 26.700 MW, bis 2040 knapp 45.000 MW an Offshore-Leistung installiert sein. Die Regierungen hatten den ÜNB mit dieser Erklärung ein Mandat zur Vertiefung der Zusammenarbeit gegeben.
Netzanbindungen verknüpfen
Das Papier analysiert konkrete Netzoptionen, etwa Punkt-zu-Punkt-Interkonnektoren, bei denen Stromleitungen zwei Staaten direkt verbinden, sogenannte Hybrid-Interkonnektoren mit Beteiligung mehrerer Staaten an einem Windpark sowie grenzüberschreitende radiale Verbindungen. In der ebenfalls vorgestellten Baltic Sea Grid Map werden diese Optionen grafisch dargestellt.
Darüber hinaus adressieren die ÜNB Herausforderungen wie mögliche Nachlaufeffekte bei eng beieinander liegenden Windparks, Finanzierungslücken aufgrund steigender Projektkosten und Lieferkettenengpässe. Empfohlene Maßnahmen umfassen unter anderem eine koordinierte Regionalplanung nach Vorbild des skandinavischen Masterplans „Nordel“, den gezielten Einsatz europäischer Fördermittel sowie die Einbindung privater Investoren.
Ziel der Roadmap ist es, die regulatorischen, planerischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein gemeinsames Offshore-Stromnetz zu schaffen und damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Transformation des europäischen Energiesystems zu leisten.

© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 13.05.2025, 15:13 Uhr
Dienstag, 13.05.2025, 15:13 Uhr
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