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Quelle: Fotolia / Gernot Krautberger
ÖL:
Öllieferungen aus Polen für PCK Schwedt zugesichert
Das Bundeswirtschaftsministerium gab am 16. Dezember bekannt, dass Polen zugesichert hat, genug Erdöl für eine 70-prozentige Auslastung der Raffinerie PCK in Brandenburg zu liefern.
Bislang bekam die Erdölraffinerie PCK in Schwedt an der Oder ihren Rohstoff per Pipeline aus Russland. Im Zuge des Embargos
der EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ist diese Versorgung ab 1. Januar 2023 abgeschnitten. Ersatzlieferungen
kommen seit November über den Hafen Danzig. Der Parlamentarische Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) hat im
Bundestag mitgeteilt, dass Polen genug Öl weiterleiten will, um eine Auslastung der Ölraffinerie von mindestens 70 Prozent
auch künftig zu gewährleisten. Gegenwärtig arbeitet das Werk mit 85 Prozent Auslastung.
Die Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt versorgt Berlin und Brandenburg zu 95 Prozent mit Benzin, Diesel, Flugturbinenkraftstoff und Heizöl. Sie spielt auch eine wichtige Rolle für die anderen ostdeutschen Bundesländer. Die Raffinerie verarbeitet jährlich 12 Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten in Deutschland. Zudem wären 1.200 Arbeitsplätze gefährdet, ohne Erdöllieferung.
Teillieferungen via Rostock ab 2023
Eine weitere Lieferquelle ist der Hafen Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) von dem eine Pipeline nach Schwedt führt. Diese könne ab kommendem Jahr maximal 55 Prozent des benötigten Rohstoffs transportieren. Von Ersatzquellen ist auch die Raffinerie in Leuna (Sachsen-Anhalt) abhängig. Beide wurden seit ihrer Zeit als DDR-Betriebe des Petrolchemischen Kombinats (PCK) aus der Sowjetunion über die Druschba-Pipeline (Freundschaft) beliefert.
Die Brandenburger Landesregierung begrüßte die Zusage Polens für weitere Öllieferungen an die Raffinerie PCK. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte: „Die genannte Auslastung, die mit 70 Prozent im Januar beginnen und stetig ausgebaut werden soll, ist eine gute Basis.“ Auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Berlin und Brandenburg sei dies wichtig für die Versorgung mit Kraftstoffen. Im Dezember erhalte Schwedt fünf Millionen Euro für den Strukturwandel. „Es ist wichtig in der Region, dass die Menschen den Mut behalten“, sagte Steinbach. Schwedt habe eine Zukunft.
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Zusätzliches Öl aus Kasachstan
Die Anteilseigner der Raffinerie hätten zugleich eigene Verträge mit Kasachstan
verhandelt, die weitere Erdölmengenlieferungen ab Januar 2023 ermöglichen sollen. Anteilseigner der PCK sind Rosneft Deutschland, derzeit unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur, sowie Shell (zu je 37,5 Prozent) und die AET Raffineriebeteiligungs-GmbH (mit 25 Prozent). AET ist ein Zusammenschluss von Rosneft Refining & Marketing und Eni Deutschland. Zur PCK gehören ein Rohöltanklager und ein Pier im Ölhafen Rostock, die Pipeline Schwedt-Seefeld mit 78 km Länge, die Pipeline Schwedt-Rostock mit 203 km Länge und eine Sonderabfallanlage.
Die PCK ist eine rückstandsfreie Raffinerie. Die letzten nicht mehr verwertbaren Rohölanteile werden im Kraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) zu elektrischer Energie umgewandelt. Das moderne Kraftwerk liefert so Fernwärme an die Stadt Schwedt. Eine dreistufige Rauchgasreinigung sorgt laut PCK-Angaben für eine mehr als 90-prozentige Beseitigung von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Staub.
Die Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt versorgt Berlin und Brandenburg zu 95 Prozent mit Benzin, Diesel, Flugturbinenkraftstoff und Heizöl. Sie spielt auch eine wichtige Rolle für die anderen ostdeutschen Bundesländer. Die Raffinerie verarbeitet jährlich 12 Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten in Deutschland. Zudem wären 1.200 Arbeitsplätze gefährdet, ohne Erdöllieferung.
Teillieferungen via Rostock ab 2023
Eine weitere Lieferquelle ist der Hafen Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) von dem eine Pipeline nach Schwedt führt. Diese könne ab kommendem Jahr maximal 55 Prozent des benötigten Rohstoffs transportieren. Von Ersatzquellen ist auch die Raffinerie in Leuna (Sachsen-Anhalt) abhängig. Beide wurden seit ihrer Zeit als DDR-Betriebe des Petrolchemischen Kombinats (PCK) aus der Sowjetunion über die Druschba-Pipeline (Freundschaft) beliefert.
Die Brandenburger Landesregierung begrüßte die Zusage Polens für weitere Öllieferungen an die Raffinerie PCK. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte: „Die genannte Auslastung, die mit 70 Prozent im Januar beginnen und stetig ausgebaut werden soll, ist eine gute Basis.“ Auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Berlin und Brandenburg sei dies wichtig für die Versorgung mit Kraftstoffen. Im Dezember erhalte Schwedt fünf Millionen Euro für den Strukturwandel. „Es ist wichtig in der Region, dass die Menschen den Mut behalten“, sagte Steinbach. Schwedt habe eine Zukunft.
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Die PCK-Raffinerie in Schwedt/Oder von oben
Quelle: PCK
Quelle: PCK
Zusätzliches Öl aus Kasachstan
Die Anteilseigner der Raffinerie hätten zugleich eigene Verträge mit Kasachstan
verhandelt, die weitere Erdölmengenlieferungen ab Januar 2023 ermöglichen sollen. Anteilseigner der PCK sind Rosneft Deutschland, derzeit unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur, sowie Shell (zu je 37,5 Prozent) und die AET Raffineriebeteiligungs-GmbH (mit 25 Prozent). AET ist ein Zusammenschluss von Rosneft Refining & Marketing und Eni Deutschland. Zur PCK gehören ein Rohöltanklager und ein Pier im Ölhafen Rostock, die Pipeline Schwedt-Seefeld mit 78 km Länge, die Pipeline Schwedt-Rostock mit 203 km Länge und eine Sonderabfallanlage.
Die PCK ist eine rückstandsfreie Raffinerie. Die letzten nicht mehr verwertbaren Rohölanteile werden im Kraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) zu elektrischer Energie umgewandelt. Das moderne Kraftwerk liefert so Fernwärme an die Stadt Schwedt. Eine dreistufige Rauchgasreinigung sorgt laut PCK-Angaben für eine mehr als 90-prozentige Beseitigung von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Staub.
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Freitag, 16.12.2022, 13:51 Uhr
Freitag, 16.12.2022, 13:51 Uhr
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