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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Öko-Institut analysiert Raumordnung in der EU
Quelle: Ökoinstitut
WINDKRAFT ONSHORE:
Öko-Institut analysiert Raumordnung in der EU
Eine Studie des Öko-Instituts Freiburg analysiert den Stand der Flächenausweisung für erneuerbare Energien, vor allem Windkraft an Land, in zehn EU-Staaten.
 
Europa habe beim Ausbau erneuerbarer Energien deutliche Fortschritte erzielt, konstatieren die Autoren einer Studie des Öko-Instituts. Sie entstand gemeinsam mit dem Climate Action Network (CAN) und den Naturschutzorganisationen Bird Life, EEB, WWF und The Nature Conservancy. Für einen weiteren erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien sei eine angemessene und gezielte Raumplanung entscheidend, so die Studie.

Die 55-seitige Studie gibt einen Überblick über den Stand der Raumordnung in zehn EU-Ländern, die technische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die Analyse bezieht sich auf die EU-Richtlinie über erneuerbare Energien (RED III). Diese wurde 2023 angepasst, um die Umsetzung von Projekten zum Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. 

Flächenausweisung beginnt teilweise erst

„Die RED III bietet ein verlässliches Rahmenwerk für die langfristige Ausbauplanung erneuerbarer Energien“, wertet Susanne Krieger, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Öko-Institut. „Sie schafft Planungssicherheit und eine klare Perspektive, auch wenn nationale politische Strukturen schwanken oder Projekte ins Stocken geraten.“

Im Fokus der Untersuchung stehen die Artikel 15b und 15c der Richtlinie. Diese legen Anforderungen zur Flächenkartierung von erneuerbaren Energien fest und verpflichten, Beschleunigungsgebiete (Renewables Acceleration Areas, RAA) auszuweisen. 

Dabei ergab die Studie, dass durch die RED III vor allem Länder, die bisher noch keine Flächen kartiert haben, einen koordinierten Prozess für die landesweite Datenerhebung, -verarbeitung und -integration aufsetzen. Dazu zählen zum Beispiel Portugal, Tschechien oder Kroatien.

In Ländern mit laufenden Raumplanungsprozessen wie Deutschland oder Frankreich gestaltet sich die Umsetzung komplexer. Hier müssen die neuen Anforderungen der RED III an bestehende Verfahren und Gesetze angeknüpft werden, möglichst ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
 
Stand der Flächenausweisung für erneuerbare Energien in zehn Ländern
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Ökoinstitut

Hochwertige Daten für sichere Planung

„Die größte Herausforderung in der Flächenkartierung liegt darin, den richtigen Ausgleich zwischen Harmonisierung und länderspezifischer Anpassung zu finden“, so Kaya Dünzen, wissenschaftliche Assistenz beim Öko-Institut. „Nur mit hochwertigen Daten, klaren Kriterien und einer konsequenten Einbindung relevanter Akteure lassen sich RAA identifizieren, die Planungssicherheit schaffen und gleichzeitig ökologische Risiken minimieren.“

Neben umweltbezogenen Daten sind beispielsweise Informationen zur Netzinfrastruktur, zum Energiepotenzial und zu Eigentumsstrukturen wichtige zusätzliche Datenquellen. Sie können dabei helfen, optimale Standorte für den weiteren Ausbau zu identifizieren und das Konfliktpotenzial zu verringern. Auch gilt es, betroffene Gemeinden frühzeitig und transparent in Entscheidungsprozesse einzubinden. Nur so lasse sich die Akzeptanz steigern und die lokale Unterstützung für weitere Ausbauprojekte fördern.

Öffentlichkeit beteiligen

Die Studie zeigt zudem administrative Hürden auf wie Personalmangel, fehlende spezialisierte Schulungen und komplexe Verfahren, die die Prozesse verlängern. Auch mangelnde digitale Abläufe hemmen eine effiziente Umsetzung der RED III. Für einen gezielten Ausbau ist daher ein strukturierter Austausch zwischen nationalen und lokalen Behörden sowie öffentliche Konsultationen zwischen Projektentwicklern, wichtigen lokalen Interessengruppen und Netzbetreibern notwendig. 

Damit ließen sich Kartierungsprozesse besser koordinieren und methodisch absichern. Politische Instabilität in einigen Mitgliedstaaten führt zusätzlich zu Unsicherheit und verzögert laufende Planungs- und Genehmigungsprozesse oder bringt sie ganz zum Stillstand, konstatieren die Autoren.

Die Studie des Öko-Instituts zur Raumplanung erneuerbarer Energie  steht in englischer Sprache im Internet bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 02.10.2025, 12:52 Uhr

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