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Quelle: Fotolia / ptoscano
WINDKRAFT OFFSHORE:
Nordseeländer wollen Hilfe der EU-Kommission
Bei einem Treffen im dänischen Odense entwarfen die Energieminister der neun Nordseeanrainer die Vision einer gemeinsamen Offshore-Windkraft und Netzausbauplanung, mithilfe der EU.
Die Energieminister der neun Nordseeländer haben am 25. Oktober ihr Jahrestreffen in Odense (Dänemark) abgehalten. Dort bekräftigten sie ihre Ambition, die Nordsee in „Europas grünes
Kraftwerk“ zu verwandeln. Sie gaben der neuen EU-Kommission klare Empfehlungen, wie dies am besten unterstützt werden kann.
Dafür solle insbesondere Europas Lieferkette für den Windkraftausbau auf See weiter gestärkt werden und der Stromnetzausbau
gemeinsam geplant werden.
Beim Ministertreffen der Nordsee-Energiekooperation (NSEC) verabschiedeten Vertreter Belgiens, Dänemarks, Frankreichs, Deutschlands, Irlands, Luxemburgs, der Niederlande und Norwegens eine gemeinsame NSEC-Erklärung. Die Energieminister betonten auch, wie wichtig es ist, Großbritannien in all dies voll einzubeziehen. Hybride Offshore-Windparks, die an mehrere Länder angeschlossen sind, wären möglich, wenn so schnell wie möglich eine Kostenteilungsformel definiert und eine neue spezielle Offshore-Finanzierungseinrichtung geschaffen wird, so der Appell.
Industrie mit am Tisch
Europäische und nationale Politiker sowie Industrievertreter bekräftigten die strategische Rolle der Nordsee als Europas zukünftiges Kraftwerk für erneuerbare Energien. Als Schlüsselbereiche der Zusammenarbeit hoben sie hervor: die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Offshore-Windversorgungskette erhöhen, die Finanzierung der Offshore-Windenergie auf Meeresbeckenebene zu ermöglichen und ein „digitales Transparenztool“ über die gesamte Wertschöpfungskette zu etablieren.
Angesichts der großen Offshore-Windkraftleitungen, die in den nächsten Jahren in der Nordsee installiert werden sollen, werde eine nationale Lieferkettenplanung nicht ausreichen, so die Minister. Das geforderte Transparenztool soll als Überblick über Auktionspläne, Fertigungskapazitäten, Ausrüstungsanforderungen und Hafenkapazitäten in den Nordseeländern dienen. Letztendlich soll es ganz Europa abdecken, einschließlich Großbritannien und Norwegen.
Investitionen in neue und erweiterte Fabriken erforderten internationale Zusammenarbeit und Koordination auf Meeresbeckenebene. „Eine starke europäische Lieferkette ist eine Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie“, appellierten sie an die EU-Kommission. Es sei gut, dass die EU dies jetzt unterstützt, mit strengeren Vorqualifizierungskriterien für Cybersicherheit, verantwortungsvolles Geschäftsgebaren und der Fähigkeit, gesetzlich verankerte Projekte umzusetzen.
Unternehmen investieren zehn Milliarden Euro
Engpässe in der Lieferkette bestünden derzeit insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Offshore-Windinstallations- und Serviceschiffen, die Hafeninfrastruktur, den Ausbau und die Verstärkung von Onshore-Netzverbindungen und die Verfügbarkeit von Fachkräften. „Die europäische Lieferkette für Offshore-Windkraft nimmt Fahrt auf“, lobten die Minister. Bis Ende 2025 werde Europa in der Lage sein, 9.500 MW Offshore-Windkraftanlagen pro Jahr herzustellen. Europäische Unternehmen investierten mindestens zehn Milliarden Euro in den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Fabriken für Windkraftanlagen, Fundamente, Kabel und Netzausrüstung.
Europa müsse den Zugang zu Kapital weiterhin erleichtern, gleiche Wettbewerbsbedingungen mit außereuropäischen Wettbewerbern schaffen und den Netzausbau vorantreiben, forderte die Windkraftbranche. Mit dem europäischen Windkraftpaket und dem EU-Aktionsplan für Netze habe die Europäische Kommission eine Reihe wichtiger Schritte unternommen, um Investitionen in die Windindustrie und ihre unterstützende Infrastruktur voranzubringen.
Neue Finanzierungswege beschreiten
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihre Unterstützung für die europäische Windindustrie mit wichtigen Rückgarantien verstärkt. Es seien jedoch zusätzliche Schritte auf regionaler Ebene erforderlich, um Investitionen zu erleichtern. Nur so könnten hybride Offshore-Windparks entstehen, die zwei oder mehr Länder, Energieinseln und vermaschte Netze verbinden. Auch die Herstellung von Wasserstoff direkt auf See sei anzustreben.
Für die Finanzierung von vermaschten Netzinfrastrukturen und hybriden Offshore-Projekten müssten Fragen zur Kosten-, Risiko- und Nutzenteilung zwischen den beteiligten Akteuren gelöst werden. „Europa muss so schnell wie möglich den regulatorischen Rahmen festlegen und eine Kostenteilungsformel für hybride Offshore-Windprojekte definieren“, heißt es.
Hybridprojekte seien die Zukunft der Offshore-Windenergie in der Nordsee. Eine freiwillige Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission, den Mitgliedstaaten, privaten Investoren und möglicherweise Nicht-EU-Ländern könnten diese Offshore-Projekte unterstützen. Der Branchenverband Wind Europe begrüßte die Initiative. Giles Dickson, CEO von Wind Europe nannte sie einen „starken Vorstoß“.
Die Erklärung der Nordseeanrainer (NSEC) steht als PDF in Englisch zum Download bereit.
Beim Ministertreffen der Nordsee-Energiekooperation (NSEC) verabschiedeten Vertreter Belgiens, Dänemarks, Frankreichs, Deutschlands, Irlands, Luxemburgs, der Niederlande und Norwegens eine gemeinsame NSEC-Erklärung. Die Energieminister betonten auch, wie wichtig es ist, Großbritannien in all dies voll einzubeziehen. Hybride Offshore-Windparks, die an mehrere Länder angeschlossen sind, wären möglich, wenn so schnell wie möglich eine Kostenteilungsformel definiert und eine neue spezielle Offshore-Finanzierungseinrichtung geschaffen wird, so der Appell.
Industrie mit am Tisch
Europäische und nationale Politiker sowie Industrievertreter bekräftigten die strategische Rolle der Nordsee als Europas zukünftiges Kraftwerk für erneuerbare Energien. Als Schlüsselbereiche der Zusammenarbeit hoben sie hervor: die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Offshore-Windversorgungskette erhöhen, die Finanzierung der Offshore-Windenergie auf Meeresbeckenebene zu ermöglichen und ein „digitales Transparenztool“ über die gesamte Wertschöpfungskette zu etablieren.
Angesichts der großen Offshore-Windkraftleitungen, die in den nächsten Jahren in der Nordsee installiert werden sollen, werde eine nationale Lieferkettenplanung nicht ausreichen, so die Minister. Das geforderte Transparenztool soll als Überblick über Auktionspläne, Fertigungskapazitäten, Ausrüstungsanforderungen und Hafenkapazitäten in den Nordseeländern dienen. Letztendlich soll es ganz Europa abdecken, einschließlich Großbritannien und Norwegen.
Investitionen in neue und erweiterte Fabriken erforderten internationale Zusammenarbeit und Koordination auf Meeresbeckenebene. „Eine starke europäische Lieferkette ist eine Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie“, appellierten sie an die EU-Kommission. Es sei gut, dass die EU dies jetzt unterstützt, mit strengeren Vorqualifizierungskriterien für Cybersicherheit, verantwortungsvolles Geschäftsgebaren und der Fähigkeit, gesetzlich verankerte Projekte umzusetzen.
Unternehmen investieren zehn Milliarden Euro
Engpässe in der Lieferkette bestünden derzeit insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Offshore-Windinstallations- und Serviceschiffen, die Hafeninfrastruktur, den Ausbau und die Verstärkung von Onshore-Netzverbindungen und die Verfügbarkeit von Fachkräften. „Die europäische Lieferkette für Offshore-Windkraft nimmt Fahrt auf“, lobten die Minister. Bis Ende 2025 werde Europa in der Lage sein, 9.500 MW Offshore-Windkraftanlagen pro Jahr herzustellen. Europäische Unternehmen investierten mindestens zehn Milliarden Euro in den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Fabriken für Windkraftanlagen, Fundamente, Kabel und Netzausrüstung.
Europa müsse den Zugang zu Kapital weiterhin erleichtern, gleiche Wettbewerbsbedingungen mit außereuropäischen Wettbewerbern schaffen und den Netzausbau vorantreiben, forderte die Windkraftbranche. Mit dem europäischen Windkraftpaket und dem EU-Aktionsplan für Netze habe die Europäische Kommission eine Reihe wichtiger Schritte unternommen, um Investitionen in die Windindustrie und ihre unterstützende Infrastruktur voranzubringen.
Neue Finanzierungswege beschreiten
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihre Unterstützung für die europäische Windindustrie mit wichtigen Rückgarantien verstärkt. Es seien jedoch zusätzliche Schritte auf regionaler Ebene erforderlich, um Investitionen zu erleichtern. Nur so könnten hybride Offshore-Windparks entstehen, die zwei oder mehr Länder, Energieinseln und vermaschte Netze verbinden. Auch die Herstellung von Wasserstoff direkt auf See sei anzustreben.
Für die Finanzierung von vermaschten Netzinfrastrukturen und hybriden Offshore-Projekten müssten Fragen zur Kosten-, Risiko- und Nutzenteilung zwischen den beteiligten Akteuren gelöst werden. „Europa muss so schnell wie möglich den regulatorischen Rahmen festlegen und eine Kostenteilungsformel für hybride Offshore-Windprojekte definieren“, heißt es.
Hybridprojekte seien die Zukunft der Offshore-Windenergie in der Nordsee. Eine freiwillige Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission, den Mitgliedstaaten, privaten Investoren und möglicherweise Nicht-EU-Ländern könnten diese Offshore-Projekte unterstützen. Der Branchenverband Wind Europe begrüßte die Initiative. Giles Dickson, CEO von Wind Europe nannte sie einen „starken Vorstoß“.
Die Erklärung der Nordseeanrainer (NSEC) steht als PDF in Englisch zum Download bereit.
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Freitag, 25.10.2024, 14:19 Uhr
Freitag, 25.10.2024, 14:19 Uhr
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