STROMNETZ:
Neues Zuteilungsverfahren für sehr große Netzanschlüsse
Das Berliner Stromnetz ist stark gefordert. Damit auch große Anschlussbegehren weiter befriedigt werden können, führt die Stromnetz Berlin ein neues Vergabeverfahren ab 2025 ein.
Viele Unternehmen aus verschiedenen Sektoren wollen in die Hauptstadt. Sie benötigen Infrastrukturanschlüsse, darunter einen
Stromanschluss. Die Stromnetz Berlin (SBB) muss die Netzkapazität bis Mitte der 2030er Jahre auf mehr als 4.000 MW verdoppeln. Bisher bekamen Unternehmen mit großem Bedarf ihren Anschluss je nach Kapazität und Reihenfolge des Antrags.
Ab 2025 soll ein neues Antragsverfahren dafür sorgen, dass mehr Großkunden zum Zug kommen und die Kapazitäten transparent
und fairer verteilt werden, kündigte die SBB am 11. Oktober an.
„Das neue Verfahren bezieht sich nur auf Netzanschlüsse mit mehr als 3,5 MW Anschlussleistung – zum Beispiel Rechenzentren oder Großwärmepumpen“, betonte SBB-Geschäftsführer Erik Landeck. Für mehr als 99 Prozent der Kundinnen und Kunden in Berlin ändere sich nichts. Mehr- und Einfamilienhäuser sowie Gewerbebetriebe: Sie alle erhalten auch weiter kurzfristig einen Anschluss an das Berliner Stromnetz − insbesondere auch für Wallboxen oder Wärmepumpen, versprach Landeck.
Neues Vergabeverfahren
Bei den sehr großen Netzanschlüssen werden verfügbare Kapazitäten nach Netzgebieten in der Stadt jeweils jährlich und zu gleichen Teilen auf alle Anfragenden verteilt. Die zu verteilenden Kapazitäten werden einmal im Jahr ermittelt und auf der Internetseite von Stromnetz Berlin veröffentlicht. Das neue Zuteilungsverfahren begründete Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SPD): „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren bereits über 400 Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Berlin betreut und die Nachfrage ist ungebrochen.“
Bis April eines Jahres werden nunmehr Anträge auf Netzanschluss angenommen und bis Ende Juni des Jahres beschieden, danach bekommen die Antragsteller Zeit, den Vertrag anzunehmen oder abzulehnen, sodass auch Kapazitäten wieder frei werden könnten und in den Pool zurückkehren. Das Antragsverfahren werde in den bisher geforderten Unterlagen beibehalten, außerdem bietet die SBB eine Schulung für Mitarbeiter von Unternehmen für die Antragstellung an, sagte SBB Kunden-Bereichsleiterin Kerstin Niemeier.
„Wir sorgen dafür, dass eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und eine robuste Energieinfrastruktur bei uns Hand in Hand gehen“, versprach Giffey. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner ergänzte, dass sich die Stadt in den letzten drei Jahren als Top-Standort für Rechenzentren entwickelt habe, die viel Strom versorgungssicher benötigen und ihre Abwärme abgeben. „Mit dem neuen Verfahren gibt es Planungssicherheit und zukünftig wird klar sein, wo und wann Leistungen zur Verfügung gestellt werden können“, sagte Franzke.
Landeck erläuterte, dass ein Rechenzentrum allein einen Netzanschluss benötigen könne“ der für die ganze Stadt Potsdam ausreichend wäre. „Solche Kapazitäten können wir auch künftig anbieten – jedoch möglicherweise nicht jedes Jahr, nicht auf einmal und vielleicht auch nicht an jedem Ort in unserer Stadt.“ Mit dem Zuteilungsverfahren könne es dazu kommen, dass ein Unternehmen zunächst nur Teilmengen bekomme, dafür aber auch andere im gleichen Netzbereich zum Zug kommen.
Erfahrungsgemäß würde aber auch der Aufbau von Produktionskapazitäten oft mehrere Jahre dauern, sodass das Stromnetz dem Bedarf folgen könne. Zudem werden Großverbraucher wie Elektro-Bushöfe, Gebäudekomplexe oder Produktionsstätten über viele Jahre geplant, was auch Zeit für den Netzausbau lasse, sagte Landeck. Er hofft auch auf eine gewisse Steuerung neuer Ansiedlungen in Bereiche, wo Kapazität verfügbar ist. Senatorin Giffey verwies auf den digitalen Zwilling Berlins, der sowohl freie Flächen als auch Netze abbildet. Auch die Möglichkeit zum Anschluss ans Fernwärmenetz für die Verwertung von Abwärme sei dort ersichtlich, warb sie.
„Das neue Verfahren bezieht sich nur auf Netzanschlüsse mit mehr als 3,5 MW Anschlussleistung – zum Beispiel Rechenzentren oder Großwärmepumpen“, betonte SBB-Geschäftsführer Erik Landeck. Für mehr als 99 Prozent der Kundinnen und Kunden in Berlin ändere sich nichts. Mehr- und Einfamilienhäuser sowie Gewerbebetriebe: Sie alle erhalten auch weiter kurzfristig einen Anschluss an das Berliner Stromnetz − insbesondere auch für Wallboxen oder Wärmepumpen, versprach Landeck.
Neues Vergabeverfahren
Bei den sehr großen Netzanschlüssen werden verfügbare Kapazitäten nach Netzgebieten in der Stadt jeweils jährlich und zu gleichen Teilen auf alle Anfragenden verteilt. Die zu verteilenden Kapazitäten werden einmal im Jahr ermittelt und auf der Internetseite von Stromnetz Berlin veröffentlicht. Das neue Zuteilungsverfahren begründete Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SPD): „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren bereits über 400 Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Berlin betreut und die Nachfrage ist ungebrochen.“
Bis April eines Jahres werden nunmehr Anträge auf Netzanschluss angenommen und bis Ende Juni des Jahres beschieden, danach bekommen die Antragsteller Zeit, den Vertrag anzunehmen oder abzulehnen, sodass auch Kapazitäten wieder frei werden könnten und in den Pool zurückkehren. Das Antragsverfahren werde in den bisher geforderten Unterlagen beibehalten, außerdem bietet die SBB eine Schulung für Mitarbeiter von Unternehmen für die Antragstellung an, sagte SBB Kunden-Bereichsleiterin Kerstin Niemeier.
„Wir sorgen dafür, dass eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und eine robuste Energieinfrastruktur bei uns Hand in Hand gehen“, versprach Giffey. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner ergänzte, dass sich die Stadt in den letzten drei Jahren als Top-Standort für Rechenzentren entwickelt habe, die viel Strom versorgungssicher benötigen und ihre Abwärme abgeben. „Mit dem neuen Verfahren gibt es Planungssicherheit und zukünftig wird klar sein, wo und wann Leistungen zur Verfügung gestellt werden können“, sagte Franzke.
Landeck erläuterte, dass ein Rechenzentrum allein einen Netzanschluss benötigen könne“ der für die ganze Stadt Potsdam ausreichend wäre. „Solche Kapazitäten können wir auch künftig anbieten – jedoch möglicherweise nicht jedes Jahr, nicht auf einmal und vielleicht auch nicht an jedem Ort in unserer Stadt.“ Mit dem Zuteilungsverfahren könne es dazu kommen, dass ein Unternehmen zunächst nur Teilmengen bekomme, dafür aber auch andere im gleichen Netzbereich zum Zug kommen.
Erfahrungsgemäß würde aber auch der Aufbau von Produktionskapazitäten oft mehrere Jahre dauern, sodass das Stromnetz dem Bedarf folgen könne. Zudem werden Großverbraucher wie Elektro-Bushöfe, Gebäudekomplexe oder Produktionsstätten über viele Jahre geplant, was auch Zeit für den Netzausbau lasse, sagte Landeck. Er hofft auch auf eine gewisse Steuerung neuer Ansiedlungen in Bereiche, wo Kapazität verfügbar ist. Senatorin Giffey verwies auf den digitalen Zwilling Berlins, der sowohl freie Flächen als auch Netze abbildet. Auch die Möglichkeit zum Anschluss ans Fernwärmenetz für die Verwertung von Abwärme sei dort ersichtlich, warb sie.
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 11.10.2024, 12:27 Uhr
Freitag, 11.10.2024, 12:27 Uhr
Mehr zum Thema