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Wie hier in Leipheim müssen künftig zahlreiche neue Gaskraftwerke entstehen. Quelle: E&M / Meyer-Tien
GASKRAFTWERKE:
Neubau-Vorschuss soll Kraftwerksbau beschleunigen
Risikoarme Investitionen in systemdienliche Kraftwerke und mehr als eine Milliarde Euro Einsparung von Bundesmitteln: Transnet BW schlägt einen „Neubau-Vorschuss“ vor.
Investoren die Unsicherheit nehmen und so den systemdienlichen Bau neuer Marktkraftwerke beschleunigen: Das ist das Ziel des
sogenannten „Neubau-Vorschusses“, den der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW jetzt zur Beschleunigung der Umsetzung der
Kraftwerksstrategie ins Spiel bringt.
Der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber macht ein wesentliches Investitionshemmnis darin aus, dass für potenzielle Investoren neuer Kraftwerke nicht derzeit nicht abschätzbar sei, wie oft ein Kraftwerk durch die Übertragungsnetzbetreiber für das Engpassmanagement angefragt wird. An vielen Standorten aber trügen diese Einsätze, die im Nachgang auch über den sogenannten „anteiligen Werteverbrauch“ vergütet werden, wesentlich zur Deckung der Fixkosten bei.
Vor dem Hintergrund, dass die Bundesnetzagentur von einem zusätzlichen Bedarf von 17.000 bis 21.000 MW an wasserstofffähigen Gaskraftwerken ausgeht, will Transnet BW potenziellen Investoren diese Unsicherheit nun nehmen. Dafür soll der Umfang der Einsätze für die Netzstabilisierung je nach Netzregion prognostiziert und ein Teil der Vergütung bereits vorab garantiert werden.
Diese Garantie könne dann in Gebote im Rahmen der Kraftwerksstrategie eingepreist werden, was Investoren, die Kraftwerke an systemdienlichen Standorten planen, eine Reduktion des Gebots ermögliche und damit einen Wettbewerbsvorteil vor Kraftwerken an weniger systemdienlichen Standorten verschaffe.
Eine Milliarde Euro weniger Fördermittel nötig
Diese Idee hat Transnet BW jetzt durch eine Investitionsrechnung des Beratungsunternehmen Enervis prüfen lassen. Deren Modellrechnungen bestätigten zunächst, dass sich sowohl für GuD-Anlagen als auch für Gasturbinen derzeit eine Deckungslücke in der Investitionsrechnung zeigt und damit der Neubau von H2-ready-Gaskraftwerken derzeit ohne zusätzliche Anreize nicht wirtschaftlich ist.
Diese Deckungslücke lasse sich, so Enervis, durch den Neubau-Vorschuss deutlich reduzieren: Schon bei realistischen 800 garantierten Redispatch-Stunden für ein GuD-Kraftwerk über fünf Jahre ab Inbetriebnahme werde die Deckungslücke um etwa ein Drittel (32 Prozent) reduziert. Um die Deckungslücke einer Gasturbine um ein Drittel zu reduzieren seien sogar nur 200 garantierte Redispatch-Stunden nötig.
Auch Bundesmittel ließen sich so in signifikanter Höhe einsparen: Wenn Investoren in systemdienlichen Regionen günstigere Gebote im Rahmen der Kraftwerksstrategie abgeben können, dann sinke damit auch der Förderbedarf. Eine Entlastung des Bundeshaushaltes um mehr als 1 Milliarde Euro errechnen die Analysten dabei.
Der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber macht ein wesentliches Investitionshemmnis darin aus, dass für potenzielle Investoren neuer Kraftwerke nicht derzeit nicht abschätzbar sei, wie oft ein Kraftwerk durch die Übertragungsnetzbetreiber für das Engpassmanagement angefragt wird. An vielen Standorten aber trügen diese Einsätze, die im Nachgang auch über den sogenannten „anteiligen Werteverbrauch“ vergütet werden, wesentlich zur Deckung der Fixkosten bei.
Vor dem Hintergrund, dass die Bundesnetzagentur von einem zusätzlichen Bedarf von 17.000 bis 21.000 MW an wasserstofffähigen Gaskraftwerken ausgeht, will Transnet BW potenziellen Investoren diese Unsicherheit nun nehmen. Dafür soll der Umfang der Einsätze für die Netzstabilisierung je nach Netzregion prognostiziert und ein Teil der Vergütung bereits vorab garantiert werden.
Diese Garantie könne dann in Gebote im Rahmen der Kraftwerksstrategie eingepreist werden, was Investoren, die Kraftwerke an systemdienlichen Standorten planen, eine Reduktion des Gebots ermögliche und damit einen Wettbewerbsvorteil vor Kraftwerken an weniger systemdienlichen Standorten verschaffe.
Eine Milliarde Euro weniger Fördermittel nötig
Diese Idee hat Transnet BW jetzt durch eine Investitionsrechnung des Beratungsunternehmen Enervis prüfen lassen. Deren Modellrechnungen bestätigten zunächst, dass sich sowohl für GuD-Anlagen als auch für Gasturbinen derzeit eine Deckungslücke in der Investitionsrechnung zeigt und damit der Neubau von H2-ready-Gaskraftwerken derzeit ohne zusätzliche Anreize nicht wirtschaftlich ist.
Diese Deckungslücke lasse sich, so Enervis, durch den Neubau-Vorschuss deutlich reduzieren: Schon bei realistischen 800 garantierten Redispatch-Stunden für ein GuD-Kraftwerk über fünf Jahre ab Inbetriebnahme werde die Deckungslücke um etwa ein Drittel (32 Prozent) reduziert. Um die Deckungslücke einer Gasturbine um ein Drittel zu reduzieren seien sogar nur 200 garantierte Redispatch-Stunden nötig.
Auch Bundesmittel ließen sich so in signifikanter Höhe einsparen: Wenn Investoren in systemdienlichen Regionen günstigere Gebote im Rahmen der Kraftwerksstrategie abgeben können, dann sinke damit auch der Förderbedarf. Eine Entlastung des Bundeshaushaltes um mehr als 1 Milliarde Euro errechnen die Analysten dabei.
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Dienstag, 14.05.2024, 14:37 Uhr
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