• Anstieg des CO2-Preises verhindert
  • Bundestag gibt grünes Licht für U-Ausschuss zu Atomausstieg
  • Neues BHKW für innovatives Konzept in Münster
  • Ewald Woste und Werner Süss repowern Windparks
  • Entega verzichtet im Streit mit Ex-Vorständen auf Millionen
  • Weniger Bürokratie für Großwärmepumpen in Sicht
  • Machtprobe mit China über Elektroautos
  • Entega schüttet 32 Millionen Euro an Stadt und Kommunen aus
  • Im Westmünsterland gehen Bocholt und Rhede zusammen
  • DSW 21 schreibt weiter „schwarze Zahlen“
Enerige & Management > Gas - Neu- und Bestandskunden der Gasag ab Mai in einem Tarif
Quelle: Fotolia / Dmitry Naumov
GAS:
Neu- und Bestandskunden der Gasag ab Mai in einem Tarif
Die Gastarife für Neu- und Bestandskunden werden von der Berliner Gasag zusammengeführt. Das bedeutet für die Neukunden Preissenkungen, für die anderen wird es teurer.
 
Die erhöhten Großhandelspreise für Erdgas zwingen die Gasag Berlin, wie viele andere Anbieter, ihre Tarife anzupassen. Der Großhandelspreis für Lieferungen wuchs im März 2022 um mehr als 500 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Gasag kündigt daher am 8. März an, den Preis für die Grundversorgung für Bestandskunden zum 1. Mai 2022 anzuheben. Der höhere Grundversorgungstarif für Neukunden, der im Dezember 2021 eingeführt wurde, soll dafür gesenkt und mit dem Tarif für Bestandskunden zusammengeführt werden.

Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung zahlten laut Unternehmen ab Mai bei einem Verbrauch von 12.000 kWh für eine durchschnittliche Berliner Wohnungsgröße insgesamt 118,72 Euro/Monat. Das seien 24,50 Euro mehr pro Monat und entspreche einer prozentualen Steigerung von rund 26 %. Für ein Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh ergebe sich ein monatlicher Mehrpreis von rund 41 Euro. Der Arbeitspreis für Erdgas steigt um etwa 2,46 ct/KWh. Der Grundpreis bleibt laut Gasag stabil.

Unterstützung für einkommensschwache Haushalte

Die erneuten Steigerungen der Energiepreise würden viele Verbraucherinnen und Verbraucher hart treffen. Für ihre Kundinnen und Kunden wolle die Gasag Verantwortung übernehmen. Da sie sich große Gasmengen bereits frühzeitig zu niedrigeren Preisen habe sichern können, müsse sie die neuen hohen Großhandelspreise nicht komplett an die Kunden weitergeben. Dadurch könne das Unternehmen im Grundversorgungstarif unter den Preiserhöhungen vieler Wettbewerber bleiben. Im Austausch mit den Behörden würden außerdem einkommensschwache Haushalte gezielt beraten und begleitet.

Relevante Preiserhöhungen seien in der Energieversorgung insgesamt unumgänglich. Sollten deshalb Kundinnen und Kunden in Zahlungsschwierigkeiten kommen, unterstütze der Kundenservice der Gasag auf unterschiedlichen Ebenen. Ratenzahlungen oder vorübergehende Stundungen können vereinbart werden, ebenso werde zu Energiesparmöglichkeiten beraten. Zudem tausche sich der Kundenservice bei Vorlage einer Vollmacht von Leistungsempfängern auch direkt mit den Jobcentern und Bezirksämtern aus. So sollten staatliche Unterstützungsmöglichkeiten unmittelbar gesichert werden.

Tarife für Neukunden sinken

Der Tarif für Neukunden werde voraussichtlich ab Mai 2022 wieder mit dem Grundversorgungstarif für Bestandskunden zusammengeführt und der Preis damit um über 40 % gesenkt. Zuvor hatten verschiedene Gerichte deutschlandweit das Preissplitting kritisiert oder sogar revidiert. Ab Dezember 2021 arbeitete die Gasag wie andere Grundversorger in Deutschland vorübergehend und ausschließlich bei Neukunden mit einem separaten Grund- und Ersatzversorgungstarif.

Dies resultierte aus Insolvenzen und Liefereinstellungen von Wettbewerbern, durch die die Grundversorger seit Oktober 2021 große Mengen Erdgas zusätzlich und ad hoc für Neukunden in der Ersatzversorgung am Markt einkaufen mussten. Allein im Dezember wurden zehn Mal mehr neue Haushalte als in einem Durchschnittsmonat während eines normalen Geschäftsjahres in die Grund- und Ersatzversorgung aufgenommen, teilte die Gasag mit. Die Gasmengen für ungeplant in die Ersatz- und Grundversorgung fallende Neukunden mussten zu den jeweils aktuellen, hohen Einkaufspreisen kurzfristig am Spotmarkt beschafft werden. Das ließ sich gerechterweise nur durch einen separaten Tarif lösen.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
+49 (0) 151 28207503
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 08.03.2022, 11:32 Uhr

Mehr zum Thema