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Enerige & Management > Studien - Netzinnovationen werden chinesisch
Quelle: Pixabay / Arek Socha
STUDIEN:
Netzinnovationen werden chinesisch
Die Zahl der Patentanmeldungen für Netzinfrastrukturtechnologien steigt rasant. Doch die meisten Neuerungen kommen nicht mehr aus Europa oder den USA.
 
Die Zahl der Patentierungen im Bereich der Stromnetzinfrastruktur ist im Zeitraum von 2001 bis 2022 enorm gestiegen. Das geht aus der Studie „Patents for enhanced grids“ hervor, die das Europäische Patentamt (EPA) und die Internationalen Energieagentur (IEA) jetzt veröffentlicht haben.

Demnach begann im Bereich der physischen und intelligenten Netzinfrastruktur der Anstieg der Patentaktivitäten in den Jahren 2009 bis 2013 und verzeichnete in diesem Zeitraum einen jährlichen Zuwachs von 30 Prozent. Das Patentamt zählt dabei sogenannte internationale Patentfamilien (IPF), also Gruppen von Patentanmeldungen, die denselben oder ähnlichen technischen Inhalt betreffen.

Die Studienautoren schreiben dieses Wachstum einem „intensiven industriellen Interesse an neuen Smart-Grid-Technologien“ zu, das auch durch den politischen Willen zur Schaffung von Standards für intelligente Zähler, Elektroautos und zur Integration von erneuerbaren Energien getrieben gewesen sei. Und das zunächst in erster Linie in Europa, Japan und den USA, in denen die Zahl der Patente stark anstieg und dann auf hohem Niveau stagnierte. Zuletzt aber vor allem in China, das 2022 erstmals alle anderen Regionen überholte und zur weltweit führenden Region im Bereich der Patente für Netztechnologien aufstieg.
 
Zahl der IPF für Netztechnologien im internationalen Vergleich
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: EPA

Der Aufstieg Chinas geht einher mit einem signifikanten Anstieg von Anmeldungen von Patentfamilien im Bereich der künstlichen Intelligenz, allem voran Technologien zur Fehlererkennung und zur Nachfrageprognose. So haben sich den Studienergebnissen zufolge die Patentanmeldungen im Bereich der künstlichen Intelligenz im Zeitraum von 2018 bis 2022 versechsfacht.

Bei der Betrachtung der Unternehmen, die im untersuchten Zeitraum Patente eingereicht haben, liegen Siemens (Deutschland), ABB (Schweiz) und General Electric (US) im Bereich der Netztechnologien vorn. Fünf japanische Unternehmen gehören ebenfalls zu den Top 10. In der Volksrepublik China kommen viele Anmeldungen von den öffentlichen Forschungseinrichtungen des Landes sowie von großen Industrieunternehmen wie Huawei.

„Unzureichende Stromnetze sind ein Hindernis für wirtschaftliche Aktivitäten und den Zugang zu Energie und machen den Einsatz sauberer Energietechnologien kostspieliger und komplexer“, kommentierte der leitende Direktor der IEA, Fatih Birol, die Ergebnisse. „Diese Studie zeigt, dass die Innovatoren auf den Bedarf an wettbewerbsfähigeren und flexibleren Netztechnologien reagieren. Ein Thema, das zu oft übersehen wird. Die Daten weisen ein ermutigendes Wachstum von Innovationen zum Ausbau und zur Instandhaltung kritischer Netzinfrastrukturen auf. Dieses Wachstum wird nun von China angeführt, wodurch der Wettbewerb für andere Regionen verschärft wird. Wir werden die Regierungen weiterhin dabei unterstützen, Innovationen für eine sichere und nachhaltige Energiewende voranzutreiben.“

Die Studie „Patents for enhanced grids“  ist auf den Internetseiten des Europäischen Patentamts abrufbar.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Dienstag, 10.12.2024, 17:23 Uhr

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