• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > Stromnetz - Netzentgelte stiegen innerhalb eines Jahres um fast 30 Prozent
Quelle: Shutterstock / BELL KA PANG
STROMNETZ:
Netzentgelte stiegen innerhalb eines Jahres um fast 30 Prozent
Der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) ermittelte durchschnittlich erhöhte Netzentgelte seit 2023 in der Mittelspannung um 1,47 Ct/kWh und in der Niederspannung um 2,02 Ct/kWh.
 
Unter 792 Netzbetreibern ermittelte der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) die Entwicklung der Netzentgelte. Laut der Preisabfrage sind 2024 durchschnittlich im M/M-Bereich (mittelspannungsseitige Lieferung und Messung) 6,89 Ct/kWh und im N/N-Bereich (niederspannungsseitige Lieferung und Messung) 11,09 Ct/kWh zu entrichten. Damit sind die Preise innerhalb der letzten zwölf Monate durchschnittlich in der Mittelspannung um 1,47 Ct/kWh oder 27,2 Prozent gestiegen. In der Niederspannung haben sich die durchschnittlichen Preise um 2,02 Ct/kWh oder 22,3 Prozent verteuert, so der VEA.

Nach wie vor seien die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Netzbetreibern sehr groß: Preisunterschiede von rund 300 Prozent existieren zwischen den günstigsten und den teuersten Netzbetreibern. Dies gilt sowohl für mittelspannungsseitig versorgte Kunden als auch für Kunden in der Niederspannung.

Bei den zehn teuersten Netzbetreibern müssen mittelständische Sondervertragskunden durchschnittlich 11,04 Ct/kWh (M/M-Fälle) beziehungsweise 17,48 Ct/kWh (N/N-Fälle) für die Netznutzung zahlen, während dieselbe Leistung bei den zehn günstigsten Netzversorgern lediglich 3,81 Ct/kWh (M/M-Fälle) beziehungsweise 5,15 Ct/kWh (N/N-Fälle) kostet.

Preisgünstigste und teuerste Netzbetreiber

Die zehn preisgünstigsten Netzbetreiber (M/M-Fälle, inklusive Messkosten) sind derzeit: Vorarlberger Energienetze, Gemeindewerke Schwarzenbruck, Gemeindewerke Schönkirchen, Stadtwerke Schwentinental, Stadtwerke Waldkirchen, SW Kiel Netz, Stadtwerke Olching Stromnetz, Stadtwerke Schwarzenbach an der Saale, Neubrandenburger Stadtwerke und GEW Wilhelmshaven.

Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsunternehmen mit den höchsten Durchschnittsentgelten bei den M/M-Fällen lautet: Stadtnetze Barmstedt, Redinet mit Sitz in Zeitz, Stadtwerke Schwerte, Stadtwerke Eutin, Kraftwerk Köhlgartenwiese mit Sitz in Tegernau, Ewerk Geiger mit Sitz in Arnach, Weißachtalkraftwerke mit Sitz in Oberstaufen, Stadtwerke Witzenhausen, Elektrizitätswerk Hindelang und Stadtwerke Dorfen.

Übersicht als Tabelle verfügbar

Der VEA stellt eine Tabelle mit den Netzentgelten zur Verfügung. Diese ist nach dem Bundesland und dem Netzbetreibersitz sortiert. In der letzten Spalte ist zusätzlich die prozentuale Veränderung der durchschnittlichen Netznutzungsentgelte in der Mittelspannung gegenüber dem Entgeltvergleich 2023 erfasst. Untersucht wurden nur Sondervertragskunden, die über eine kontinuierliche Leistungsmessung verfügen.

Die Netznutzungsentgelthöhe hängt neben der Benutzungsstruktur, die durch die vom Kunden bezogene Strommenge und Leistung beeinflusst wird, auch von den Kosten für Messung und Abrechnung ab. Diese haben insbesondere bei relativ geringen Bezugsmengen erheblichen Einfluss auf den durchschnittlichen Preis.

Die VEA-Tabellen zum Netzentgeltvergleich  stehen als PDF zum Download bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
+49 (0) 151 28207503
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 28.02.2024, 13:19 Uhr

Mehr zum Thema