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Vogelsicherer Mittelspannubgsmast, Quelle: Nabu
STROMNETZ:
Mehr Vogelschutz an Freileitungen in Baden-Württemberg
Eine größere Gefahr als Windräder: Hunderttausende Störche, Greifvögel oder Eulen sterben jährlich im Kontakt mit Freileitungen. In Baden-Württemberg soll sich das nun ändern.
Bis zu 2,8 Mio. Vögel sterben schätzungsweise jährlich deutschlandweit durch die Kollision mit Stromleitungen oder durch Stromschläge. „Das
Problem ist weit größer als das mit den vieldiskutierten Windrädern“, sagt Johannes Enssle, Vorsitzender des Naturschutzbund(Nabu)-Landesverbandes
Baden-Württemberg, im Gespräch mit dieser Redaktion. „Das gute ist: Es gibt Lösungen.“
Ebendiese Lösungen sollen in Baden-Württemberg jetzt durchgesetzt werden: Vertreter des Landesumweltministeriums, des Nabu, des Verbandes für Energie- und Wasserwirtschaft (VfEW) und mehrere Netzbetreiber unterzeichneten eine Vereinbarung, nach der für Vögel besonders gefährliche Altmasten mit modernen Schutzmaßnahmen nachgerüstet werden sollen. Die erste Stufe der Nachrüstungen soll 2027 abgeschlossen sein.
Gefährlich für einen Vogel wird die Rast auf einer elektrischen Freileitung dann, wenn er zwei Drähte berührt, die unterschiedliche Spannung führen: Es kommt zum Stromfluss durch den Körper. Weitaus häufiger seien allerdings dem Nabu zufolge sogenannte Erdschlüsse, die dann entstehen, wenn ein Vogel eine Verbindung zwischen einer Leitung und einem geerdeten Strommast herstellt. Dies könne beim Ausbreiten der Flügel passieren oder auch beim Absetzen von Kot. Bei geringen Distanzen und feuchter Luft bestehe sogar die Gefahr eines Funkenüberschlags.
Nachrüstungen notwendig
Als besonders gefährlich schätzt der Nabu Mittelspannungsmasten ein,
Allerdings, so Enssle, habe sich inzwischen herausgestellt, dass die damals gültigen Standards für Sicherungsmaßnahmen, zum Beispiel Spikes, wie sie auch in der Taubenabwehr genutzt werden, nicht ausreichten.
Rund 26.000 Strommasten in Baden-Württemberg betroffen
Deshalb habe man sich in Baden-Württemberg nun auf die „Vereinbarung für mehr Vogelschutz an Mittelspannungsfreileitungen“ geeinigt. Die Verteilnetzbetreiber (VNB) rüsten nun die entsprechenden Masten nach, indem sie beispielsweise die Isolatoren mit Plastikkappen versehen und an Abspannmasten Isolatoren mit einer Länge von mehr als 60 cm einsetzen. Die Prüfung auf Vogelsicherheit soll zudem Teil des Routinechecks der Masten werden. Auch sollen Freileitungen mit Markierungen versehen werden, damit Vögel sie besser erkennen.
Nach und nach werden nun im Südwesten rund 26.000 Strommasten, die teilweise bereits Vogelschutztechnik aufweisen mit dem aktuellen Schutzstandard nachgerüstet. Von Seiten der Netzbetreiber an der Vereinbarung beteiligt haben sich:
Ebendiese Lösungen sollen in Baden-Württemberg jetzt durchgesetzt werden: Vertreter des Landesumweltministeriums, des Nabu, des Verbandes für Energie- und Wasserwirtschaft (VfEW) und mehrere Netzbetreiber unterzeichneten eine Vereinbarung, nach der für Vögel besonders gefährliche Altmasten mit modernen Schutzmaßnahmen nachgerüstet werden sollen. Die erste Stufe der Nachrüstungen soll 2027 abgeschlossen sein.
Gefährlich für einen Vogel wird die Rast auf einer elektrischen Freileitung dann, wenn er zwei Drähte berührt, die unterschiedliche Spannung führen: Es kommt zum Stromfluss durch den Körper. Weitaus häufiger seien allerdings dem Nabu zufolge sogenannte Erdschlüsse, die dann entstehen, wenn ein Vogel eine Verbindung zwischen einer Leitung und einem geerdeten Strommast herstellt. Dies könne beim Ausbreiten der Flügel passieren oder auch beim Absetzen von Kot. Bei geringen Distanzen und feuchter Luft bestehe sogar die Gefahr eines Funkenüberschlags.
Nachrüstungen notwendig
Als besonders gefährlich schätzt der Nabu Mittelspannungsmasten ein,
- die Stützisolatoren haben,
- bei denen die Leiterseile weniger als 140 cm voneinander entfernt sind,
- oder bei denen die Leiterseile mit kurzen Abspann- oder Hängeisolatoren (weniger als 60 cm) an der Traverse beziehungsweise dem Mastkopf befestigt sind. Gleiches gilt für andere unter Spannung stehende Bauteile.
- Auch Schaltermasten, bei denen ein Vogel bei geöffnetem Schalter die Schalterlücke überbrücken kann, seien gefährlich.
Allerdings, so Enssle, habe sich inzwischen herausgestellt, dass die damals gültigen Standards für Sicherungsmaßnahmen, zum Beispiel Spikes, wie sie auch in der Taubenabwehr genutzt werden, nicht ausreichten.
Rund 26.000 Strommasten in Baden-Württemberg betroffen
Deshalb habe man sich in Baden-Württemberg nun auf die „Vereinbarung für mehr Vogelschutz an Mittelspannungsfreileitungen“ geeinigt. Die Verteilnetzbetreiber (VNB) rüsten nun die entsprechenden Masten nach, indem sie beispielsweise die Isolatoren mit Plastikkappen versehen und an Abspannmasten Isolatoren mit einer Länge von mehr als 60 cm einsetzen. Die Prüfung auf Vogelsicherheit soll zudem Teil des Routinechecks der Masten werden. Auch sollen Freileitungen mit Markierungen versehen werden, damit Vögel sie besser erkennen.
Nach und nach werden nun im Südwesten rund 26.000 Strommasten, die teilweise bereits Vogelschutztechnik aufweisen mit dem aktuellen Schutzstandard nachgerüstet. Von Seiten der Netzbetreiber an der Vereinbarung beteiligt haben sich:
- BN Netze GmbH, eine Tochter der Badenova
- ED Netze GmbH, eine Tochter des Energiedienstes
- ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG
- Stadtwerke Fellbach GmbH
- MVV Netze GmbH, eine Tochter der MVV Energie
- Netze BW GmbH, eine EnBW-Tochter
- Stadtwerke Buchen GmbH & Co. KG
- die Fair Netz GmbH aus Reutlingen
- TWS Netz GmbH, eine Tochter der TWS aus Ravensburg
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Donnerstag, 07.07.2022, 17:31 Uhr
Donnerstag, 07.07.2022, 17:31 Uhr
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