
Quelle: European Energy Supply Chain Summit
VERANSTALTUNG:
Lieferkettengipfel der Energiebranche sucht Kooperationen
Der erste European Energy Supply Chain Summit in Berlin will die Sicherung der Lieferketten für die Energiewende befördern. 200 Entscheider der Branche nehmen daran teil.
Der erste European Energy Supply Chain Summit in Berlin am 12. und 13. März vereint laut Mitveranstalter Energie Baden-Württemberg
AG (EnBW) rund 200 Entscheider der Energiebranche. Dazu gehören große und kleinere Energieunternehmen bis hin zu Zulieferern,
industrielle Endverbraucher, Technologieanbieter und politische Akteure. Ziel der Veranstaltung soll der Austausch und die
Suche nach gemeinsamen Lösungen für die spezifischen Herausforderungen der Energiewirtschaft entlang der Lieferketten sein.
Resiliente Lieferketten seien Garanten für das Gelingen der Energiewende, sagte Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen ist Partner der Konferenz. Der gleichzeitige Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen führe zu einer massiv steigenden Nachfrage nach Material und Dienstleistungen. Nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Bezahlbarkeit gerieten dadurch zunehmend unter Druck. Parallel nehmen die globalen Krisen weiter zu und gefährden die Stabilität der Lieferketten.
BDEW fordert Bürokratieabbau
In ihrem Grußwort sagte die Hauptgeschäftsführerin des BDEW, Kerstin Andreae: „Trotz aller Herausforderungen ist die EU nicht abgewichen vom Kurs auf den Green Deal, das war richtig.“ Weder der Überfall Russlands auf die Ukraine mit der nachfolgenden Energiekrise noch die heutigen Verwerfungen durch den neuen Kurs der USA hätten daran etwas geändert, sagte Andreae. Vielmehr werde die Umsetzung der zunehmend eigenen und erneuerbaren Energieversorgung und die Stärkung europäischer Produktion in Schlüsseltechnologien dazu führen, dass die EU resilienter gegen solche internationalen Verwerfungen wird, sagte sie.
Daher sei eine Vernetzung von Teilnehmern der resilienten Lieferketten ein wichtiger Beitrag zur sicheren Versorgung und Fortsetzung der Energiewende, lobte Andreae die Veranstaltung. Zu den anstehenden Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Transformation benannte Andreae für die neue Regierung den Abbau von Bürokratie. „Zu kleinteilige Regelungen bremsen die nötigen Prozesse aus“, warnte sie.
Kraftwerksausschreibungen schnell umsetzen
Die größte Herausforderung sei der soziale Ausgleich der Transformation. Zudem müsse die kommende Bundesregierung „immer die Investorenbrille aufsetzen“, mahnte die BDEW-Chefin. Wenn sich die notwendigen Investitionen nicht rechnen und auch nicht finanzieren lassen, würden sie ausbleiben. Und da die anstehenden Milliardeninvestitionen unbedingt privates Kapital benötigten, müssten die Bedingungen für dessen Einsatz stimmen, sagte Andreae.
Als anstehende Aufgaben der Wirtschaft nannte sie das Ausrollen der Smart Meter, um die Stromflüsse besser steuern zu können und Flexibilitäten im Verbrauch zu heben. Ein Kapazitätsmarkt sollte Investitionen in Speicher fördern. Am wichtigsten aber sei die angekündigte rasche Ausschreibung der Backup-Kraftwerke, für die 20.000 MW im Sondierungspapier von Union und SPD angekündigt sind. Diese bis 2030 netzdienlich zu errichten, werde eine große Herausforderung, sei aber die Voraussetzung für den Kohleausstieg und die Erreichung der Klimaschutzziele.
Andreae zeigte sich überzeugt, dass Wasserstoff zum Partner der erneuerbaren Energie werde als Speichermedium und Weg der Defossilisierung der Industrie. Sie appellierte an die kommende Bundesregierung, sich in der EU für vereinfachte Regeln zur Wasserstoffproduktion und Zertifizierung einzusetzen, damit ein Hochlauf schnell beginnen kann.

Nur stabile Bedingungen sichern Kapital
Georg Stamatelopoulos, CEO der EnBW, unterstrich, dass trotz aller Herausforderungen die Klimaneutralität das Ziel bleibe. Um es zu erreichen, müsse die Versorgung auf erneuerbare Quellen transformiert werden. Das erfordere viel Kapital, das aufgebracht werden müsse, den Erhalt der gesellschaftlichen Akzeptanz und stabile Lieferketten, fasste er zusammen. Für die Finanzierung seien verlässliche politische Rahmenbedingungen entscheidend. „Nur stabile Bedingungen lassen Kapital in Projekte fließen“, appellierte der EnBW-CEO.
Gerade für die Energiewirtschaft werde die Belieferung für Netze und Offshore-Materialien schon heute zum Problem. 60 Prozent der Investitionen der EnBW gingen ins Netz, 30 Prozent in die Erzeugung, umriss er. Die Hersteller könnten ihre Kapazitäten aber nur ausbauen, wenn sie sich auf klare Ausbauziele verlassen können. Zugleich warb Stamatelopoulos dafür, Einkaufsgemeinschaften zu bilden. Dies sei besonders für kleinere Unternehmen hilfreich, um bessere Preise und Bedingungen aushandeln zu können. Er hoffe, dass der Berliner Gipfel für solche Vernetzungen ein Anfang wird.
Resiliente Lieferketten seien Garanten für das Gelingen der Energiewende, sagte Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen ist Partner der Konferenz. Der gleichzeitige Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen führe zu einer massiv steigenden Nachfrage nach Material und Dienstleistungen. Nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Bezahlbarkeit gerieten dadurch zunehmend unter Druck. Parallel nehmen die globalen Krisen weiter zu und gefährden die Stabilität der Lieferketten.
BDEW fordert Bürokratieabbau
In ihrem Grußwort sagte die Hauptgeschäftsführerin des BDEW, Kerstin Andreae: „Trotz aller Herausforderungen ist die EU nicht abgewichen vom Kurs auf den Green Deal, das war richtig.“ Weder der Überfall Russlands auf die Ukraine mit der nachfolgenden Energiekrise noch die heutigen Verwerfungen durch den neuen Kurs der USA hätten daran etwas geändert, sagte Andreae. Vielmehr werde die Umsetzung der zunehmend eigenen und erneuerbaren Energieversorgung und die Stärkung europäischer Produktion in Schlüsseltechnologien dazu führen, dass die EU resilienter gegen solche internationalen Verwerfungen wird, sagte sie.
Daher sei eine Vernetzung von Teilnehmern der resilienten Lieferketten ein wichtiger Beitrag zur sicheren Versorgung und Fortsetzung der Energiewende, lobte Andreae die Veranstaltung. Zu den anstehenden Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Transformation benannte Andreae für die neue Regierung den Abbau von Bürokratie. „Zu kleinteilige Regelungen bremsen die nötigen Prozesse aus“, warnte sie.
Kraftwerksausschreibungen schnell umsetzen
Die größte Herausforderung sei der soziale Ausgleich der Transformation. Zudem müsse die kommende Bundesregierung „immer die Investorenbrille aufsetzen“, mahnte die BDEW-Chefin. Wenn sich die notwendigen Investitionen nicht rechnen und auch nicht finanzieren lassen, würden sie ausbleiben. Und da die anstehenden Milliardeninvestitionen unbedingt privates Kapital benötigten, müssten die Bedingungen für dessen Einsatz stimmen, sagte Andreae.
Als anstehende Aufgaben der Wirtschaft nannte sie das Ausrollen der Smart Meter, um die Stromflüsse besser steuern zu können und Flexibilitäten im Verbrauch zu heben. Ein Kapazitätsmarkt sollte Investitionen in Speicher fördern. Am wichtigsten aber sei die angekündigte rasche Ausschreibung der Backup-Kraftwerke, für die 20.000 MW im Sondierungspapier von Union und SPD angekündigt sind. Diese bis 2030 netzdienlich zu errichten, werde eine große Herausforderung, sei aber die Voraussetzung für den Kohleausstieg und die Erreichung der Klimaschutzziele.
Andreae zeigte sich überzeugt, dass Wasserstoff zum Partner der erneuerbaren Energie werde als Speichermedium und Weg der Defossilisierung der Industrie. Sie appellierte an die kommende Bundesregierung, sich in der EU für vereinfachte Regeln zur Wasserstoffproduktion und Zertifizierung einzusetzen, damit ein Hochlauf schnell beginnen kann.

BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae auf dem Lieferkettengipfel der Energiewirtschaft
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Quelle: E&M / Susanne Harmsen
Nur stabile Bedingungen sichern Kapital
Georg Stamatelopoulos, CEO der EnBW, unterstrich, dass trotz aller Herausforderungen die Klimaneutralität das Ziel bleibe. Um es zu erreichen, müsse die Versorgung auf erneuerbare Quellen transformiert werden. Das erfordere viel Kapital, das aufgebracht werden müsse, den Erhalt der gesellschaftlichen Akzeptanz und stabile Lieferketten, fasste er zusammen. Für die Finanzierung seien verlässliche politische Rahmenbedingungen entscheidend. „Nur stabile Bedingungen lassen Kapital in Projekte fließen“, appellierte der EnBW-CEO.
Gerade für die Energiewirtschaft werde die Belieferung für Netze und Offshore-Materialien schon heute zum Problem. 60 Prozent der Investitionen der EnBW gingen ins Netz, 30 Prozent in die Erzeugung, umriss er. Die Hersteller könnten ihre Kapazitäten aber nur ausbauen, wenn sie sich auf klare Ausbauziele verlassen können. Zugleich warb Stamatelopoulos dafür, Einkaufsgemeinschaften zu bilden. Dies sei besonders für kleinere Unternehmen hilfreich, um bessere Preise und Bedingungen aushandeln zu können. Er hoffe, dass der Berliner Gipfel für solche Vernetzungen ein Anfang wird.

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Mittwoch, 12.03.2025, 12:13 Uhr
Mittwoch, 12.03.2025, 12:13 Uhr
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