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Enerige & Management > Stromspeicher - Lichtblick und Energisto wollen Großbatterien errichten
Quelle: Shutterstock / Dorothy Chiron
STROMSPEICHER:
Lichtblick und Energisto wollen Großbatterien errichten
Der Energieversorger Lichtblick und die Projektentwicklungsboutique Energisto gründen gemeinsam das Joint Venture „GigaCharge“. Es soll Großbatterien zur Netzstabilisierung errichten.
 
Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung von Batteriegroßspeicher-Projekten bis hin zur Inbetriebnahme. Mit dem Joint Venture „GigaCharge“ erweitert Lichtblick seine Geschäftsbereiche. Neben der eigenen Grünstromerzeugung soll nun auch die Speicherung und Flexibilisierung von eingespeistem Strom aus Erneuerbaren-Anlagen möglich werden, teilte das Unternehmen mit.

Die ersten Baugenehmigungen für Batteriegroßspeicher mit einer Kapazität von bis zu 400 MWh erwartet Lichtblick noch in diesem Jahr. Der Projektentwickler Energisto soll sie errichten. „Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen“, begründete Enno Wolf, Chief Operating Officer von Lichtblick. Um weniger fossile und mehr erneuerbare Energie zu nutzen, müssten neben dem Ausbau der Erzeugungsanlagen auch die Flexibilität erhöht werden.

„Erst durch große Mengen an Speicherkapazitäten können kurzfristige Netzüberlastungen in Zeiten hoher Energieproduktion entscheidend reduziert werden“, sagte Wolf. So werde sauberer Strom auch dann nutzbar, wenn Wind- und Sonnenarmut herrscht. „Lichtblick und Energisto bündeln ihre Fähigkeiten, um Stromspeicher als netzdienliche Komponente zu entwickeln und umzusetzen“, erläuterte Gründungsvorstand Thilo von Haas. „Gemeinsam können wir mehr Großspeicher-Projekte schneller vorantreiben und das Netz von morgen stärken“, sagte er aus Sicht von Energisto.

Erneuerbare-Anlagen durch Speicher ergänzt

Seit mehreren Jahren investiert Lichtblick in den Aufbau eigener Stromerzeugungsanlagen. Die erste PV-Freiflächenanlage wurde Ende 2022 in Betrieb genommen. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit mehreren Projektierern zusammen und konnte sich bislang eine Pipeline mit einer Leistung von bis zu 4.000 MW sichern. Das Joint Venture mit Energisto eG erweitere die Assetstrategie des Unternehmens und sorgt künftig dafür, die eigene Stromerzeugung und -versorgung kurzfristig zu flexibilisieren. 
Regulatorische Hindernisse beseitigen

In seiner Stromspeicher-Strategie hob das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) die Relevanz von Batteriegroßspeichern für die Stromversorgung hervor. Allerdings fehlten konkrete Maßnahmen, die die derzeitigen Hürden für den Bau und Betrieb solcher Anlagen reduzieren, kritisiert Lichtblick. Neben beschleunigten Netzanschluss- und Genehmigungsverfahren durch standardisierte Prozesse, betreffe dies die Baukostenzuschüsse, die Netzbetreiber erheben dürfen und die Wirtschaftlichkeit der Speicher verringern.

Für Speicher, die zusammen mit Erneuerbaren-Energieanlagen betrieben werden, täten sich bei Redispatch-Eingriffen weitere Hürden auf. Im Falle eines Engpasses kann der Netzbetreiber die Erzeugungsanlagen drosseln. Die Speicher dürfen zu diesen Zeiten nicht geladen werden, die Kapazitäten bleiben ungenutzt. „Der derzeitige Rahmen konterkariert die Potenzialausschöpfung von Batteriegroßspeichern“, bedauerte Wolf. Daher sei es positiv, dass sich das BMWK mit seiner Stromspeicher-Strategie intensiv mit Maßnahmen zur Verbesserung des derzeit unzureichenden Zustands beschäftigt.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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