
Bundeswirtschaftsminister Habeck präsentiert die Prognose 2025. Quelle: E&M / Susanne Harmsen
POLITIK:
Jahresprognose 2025 sieht nur noch 0,3 Prozent Wachstum
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) legte seine Wirtschaftsprognose 2025 mit stark gedämpften Erwartungen vor. Es werde nur noch 0,3 Prozent Wirtschaftswachstum geben.
Im Herbst 2024 hatte die Regierung für dieses Jahr noch mit einem Plus von 1,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gerechnet. Nun hofft sie auf ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent. Am 29. Januar hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) seine Wirtschaftsprognose in Berlin vorgelegt.
Sie enthält zentrale wirtschafts- und finanzpolitische Themen. Wegen des Scheiterns der Ampelkoalition wurden zentrale Maßnahmen
der Wachstumsinitiative wie bessere Abschreibungsbedingungen, um Investitionen anzureizen, staatliche Maßnahmen für niedrigere
Strompreise sowie Anreize für längeres Arbeiten nicht mehr umgesetzt.
Im Jahr 2024 schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge. Eine Ursache sind laut der Wirtschaftsverbände hohe Energiekosten. Der Verband der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ZVEI erwartet ein Minus von zwei Prozent bei der preisbereinigten Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in diesem Jahr. „Der Industriestandort Deutschland ist überreguliert und zu teuer“, nannte ZVEI-Präsident Gunther Kegel als Ursachen für nachlassende unternehmerische Initiative und internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Probleme klar benannt
Habecks Prognose trägt den Titel: „Für eine neue wirtschaftliche Dynamik“. Er nennt „die globalen Krisen der vergangenen Jahre“ als Behinderungen für eine industrie- und exportorientierte Volkswirtschaft. Hinzu kämen grundlegende strukturelle Probleme wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, die überbordende Bürokratie, die Investitionsschwäche, sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Investitionen, so der Bericht. Die Energiekosten konnten weiter gesenkt werden und der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromleitungen verzeichnen Rekordwerte, hebt er positiv hervor.
„Unser Land hat weiter große Stärken, wie die vielfältige Unternehmenslandschaft, unsere Innovationskraft, unsere Start-up-Szene und unsere Offenheit für Handel, aber auch für Fachkräfte aus dem Ausland. Das ist eine gute Ausgangsbasis für eine neue Dynamik“, macht Habeck Mut. Für die kommenden Jahre appelliert er an beherztes, entschlossenes Vorgehen für gezielte Impulse zur Stärkung der Investitionstätigkeit und größere Spielräume für öffentliche Investitionen. Zweitens müsse das Fachkräfte- und Arbeitskräftepotential voll gehoben werden – im Inland und durch Zuwanderung.
Drittens müsse Bürokratie konsequent abgebaut und Verfahren deutlich beschleunigt werden. Europa solle angesichts der geoökonomischen Herausforderungen geschlossen agieren und die Macht seines Binnenmarktes nutzen, schloss der Minister.
Forderungen von Gewerkschaft und Industrie
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) zeichnet ebenfalls ein düsteres Bild. Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis sagte: „Die Krise der Industrie verfestigt sich.“ Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für das laufende Jahr sogar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent − während die Weltwirtschaft mit 3,2 Prozent wachsen werde. BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner sagte, für den Fall von US-Zöllen auf EU-Importe könnte die deutsche Wirtschaft sogar um fast 0,5 Prozent schrumpfen.
Der BDI forderte die neue Regierung zu einem Kurswechsel auf, um Standortbedingungen zu verbessern. Die Unternehmen bräuchten zeitnah Entlastungssignale und eine Agenda für mehr Wachstum. Außerdem müssten vor allem die Stromkosten gesenkt werden. „Die Probleme sind groß, aber nicht unlösbar“, so Gönner.
Die IGBCE machte sich für ein Konjunkturprogramm stark. Finanziert werden solle es aus einer einmaligen Vermögensabgabe der reichsten Deutschen in Höhe von fünf Prozent. Davon betroffen wären rund 84.000 Menschen mit einem Nettovermögen von jeweils mehr als zehn Millionen Euro, sagte Vassiliades. Damit kämen 175 Milliarden Euro zusammen, ein Drittel der notwendigen Summe für staatliche Modernisierungsinvestitionen, die nach BDI-Berechnungen bis 2030 notwendig seien.
Die Jahreswirtschaftsprognose 2025 des BMWK steht im Internet bereit.
Im Jahr 2024 schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge. Eine Ursache sind laut der Wirtschaftsverbände hohe Energiekosten. Der Verband der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ZVEI erwartet ein Minus von zwei Prozent bei der preisbereinigten Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in diesem Jahr. „Der Industriestandort Deutschland ist überreguliert und zu teuer“, nannte ZVEI-Präsident Gunther Kegel als Ursachen für nachlassende unternehmerische Initiative und internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Probleme klar benannt
Habecks Prognose trägt den Titel: „Für eine neue wirtschaftliche Dynamik“. Er nennt „die globalen Krisen der vergangenen Jahre“ als Behinderungen für eine industrie- und exportorientierte Volkswirtschaft. Hinzu kämen grundlegende strukturelle Probleme wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, die überbordende Bürokratie, die Investitionsschwäche, sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Investitionen, so der Bericht. Die Energiekosten konnten weiter gesenkt werden und der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromleitungen verzeichnen Rekordwerte, hebt er positiv hervor.
„Unser Land hat weiter große Stärken, wie die vielfältige Unternehmenslandschaft, unsere Innovationskraft, unsere Start-up-Szene und unsere Offenheit für Handel, aber auch für Fachkräfte aus dem Ausland. Das ist eine gute Ausgangsbasis für eine neue Dynamik“, macht Habeck Mut. Für die kommenden Jahre appelliert er an beherztes, entschlossenes Vorgehen für gezielte Impulse zur Stärkung der Investitionstätigkeit und größere Spielräume für öffentliche Investitionen. Zweitens müsse das Fachkräfte- und Arbeitskräftepotential voll gehoben werden – im Inland und durch Zuwanderung.
Drittens müsse Bürokratie konsequent abgebaut und Verfahren deutlich beschleunigt werden. Europa solle angesichts der geoökonomischen Herausforderungen geschlossen agieren und die Macht seines Binnenmarktes nutzen, schloss der Minister.
Forderungen von Gewerkschaft und Industrie
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) zeichnet ebenfalls ein düsteres Bild. Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis sagte: „Die Krise der Industrie verfestigt sich.“ Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für das laufende Jahr sogar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent − während die Weltwirtschaft mit 3,2 Prozent wachsen werde. BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner sagte, für den Fall von US-Zöllen auf EU-Importe könnte die deutsche Wirtschaft sogar um fast 0,5 Prozent schrumpfen.
Der BDI forderte die neue Regierung zu einem Kurswechsel auf, um Standortbedingungen zu verbessern. Die Unternehmen bräuchten zeitnah Entlastungssignale und eine Agenda für mehr Wachstum. Außerdem müssten vor allem die Stromkosten gesenkt werden. „Die Probleme sind groß, aber nicht unlösbar“, so Gönner.
Die IGBCE machte sich für ein Konjunkturprogramm stark. Finanziert werden solle es aus einer einmaligen Vermögensabgabe der reichsten Deutschen in Höhe von fünf Prozent. Davon betroffen wären rund 84.000 Menschen mit einem Nettovermögen von jeweils mehr als zehn Millionen Euro, sagte Vassiliades. Damit kämen 175 Milliarden Euro zusammen, ein Drittel der notwendigen Summe für staatliche Modernisierungsinvestitionen, die nach BDI-Berechnungen bis 2030 notwendig seien.
Die Jahreswirtschaftsprognose 2025 des BMWK steht im Internet bereit.
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Mittwoch, 29.01.2025, 14:31 Uhr
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