• Gas schwimmt gegen den Strom
  • Energie senkt überraschend Herstellerpreise
  • Tschechien feiert zweite Unabhängigkeit vom Kreml
  • Klimabewegung verliert Wolf von Fabeck
  • Vattenfall verteuert Berliner Strom-Grundversorgung
  • Messstellenbetreiber darf seinen Zählerschrank verwenden
  • Erkrath verlässt Gründertrio der Neander Energie
  • Pannen-Park geht unter neuer Regie probeweise wieder ans Netz
  • Verspätete Abrechnung verstößt gegen Wettbewerbsrecht
  • Leine-Energie sichert Belieferung von Liegenschaften in Niedersachsen
Enerige & Management > Wärme - Handlungsbedarf bei der Wärmewende
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
WÄRME:
Handlungsbedarf bei der Wärmewende
Einer Umfrage zufolge stellt die Mehrzahl der Energieversorger das Ziel der Klimaneutralität im Wärme- und Gebäudesektor nicht in Frage. Bei der Umsetzung aber ist noch einiges unklar.
 
Soll die Wärmewende gelingen, muss noch einiges geschehen: Dringenden Handlungsbedarf sehen 89 Prozent der deutschen Energieversorger bei Fragen der Ressourcen, also Finanzmittel, Personal und Dienstleister. Erst 5 Prozent der EVU haben die Finanzierung der anstehenden Investitionen gesichert, und 51 Prozent haben noch keine Langfristplanung bis 2040 bzw. 2045 erstellt, welche die im Zuge der Transformation entstehenden Wechselwirkungen berücksichtigt. Zu diesen Ergebnissen komm eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Deloitte, für die 87 Stadtwerke und Netzbetreiber zwischen November 2024 und Januar 2025 an einer Online-Erhebung teilgenommen haben. Die Studie liegt der Redaktion vor.

Demnach stellen die Branchenvertreter das grundsätzliche Ziel der Klimaneutralität nicht infrage. Hinsichtlich der Notwendigkeit, heißt es in der Studie, bestehe Einigkeit. Bei der Umsetzung jedoch zeigten sich eine Vielzahl von Unsicherheiten. So schätzen 62 Prozent der Befragten den für die Wärmewende angestrebten Zeitplan als nicht haltbar ein. 38 Prozent und damit mehr als ein Drittel der Befragten allerdings hält den Zeitplan für machbar.

Auch im Hinblick auf die angedachten Finanzierungsinstrumente überwiegt die Skepsis: 54 Prozent der Befragten erachten die aktuellen Finanzierungsinstrumente und -konzepte als nicht ausreichend, um den notwendigen Kapitalbedarf für die Transformation zu decken, 46 Prozent sehen dies anders.

Dabei zeigen sich die Unternehmen unterm Strich bereits zum großen Teil gut aufgestellt: 21 Prozent der Befragten gaben an, bereits bereichsübergreifende Strategien (Erzeugung, Netz, Vertrieb) und eine Roadmap zu deren Umsetzung erstellt zu haben. In 47 Prozent der Unternehmen gibt es entsprechende Strategien. Nur 32 Prozent gaben an, bislang weder Strategien noch eine Roadmap entwickelt zu haben. Analog dazu sehen sich 24 Prozent der Befragen derzeit noch in der Analysephase der Transformation, 48 Prozent in der Planungsphase und 28 Prozent sind bereits mit der Umsetzung befasst.

Die vollständige Studie „Wärmewende. Aktuelle Umfrageergebnisse zum Stand der Wärmewende in Deutschland“  soll zeitnah auf den Internetseiten von Deloitte verfügbar sein.


 
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 21
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 09.04.2025, 14:03 Uhr

Mehr zum Thema