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Enerige & Management > Klimaschutz - Großbritannien erhöht CfD-Budget auf 1,5 Milliarden Pfund
Quelle: Fotolia / PhotographyByMK
KLIMASCHUTZ:
Großbritannien erhöht CfD-Budget auf 1,5 Milliarden Pfund
In der sechsten Auktion für Klimadifferenzverträge (CfD) erhöht die britische Regierung das Budget auf 1,5 Milliarden Pfund. Für Offshore-Wind-Projekte stehen so 50 Prozent mehr bereit.
 
Die britische Regierung hat beschlossen, das Budget für die nächste Allokationsrunde (AR6) für Klimadifferenzverträge (CfD) auf 1,5 Milliarden Pfund (1,76 Milliarden Euro) zu erhöhen. Damit stehen allein für Offshore-Windprojekte 50 Prozent mehr bereit, als ursprünglich geplant, insgesamt umgerechnet fast 1,3 Milliarden Euro. Dies ist eine Korrektur der neuen Labour-Regierung an den Plänen der konservativen Vorgänger, die im März dieses Jahres nur ein Budget von 1 Milliarde Pfund eingeplant hatten.

Das neue Budget wurde am 31. Juli vom britischen Staatssekretär für Energiesicherheit und Net Zero, Ed Miliband, angekündigt. Der Entwurf des Programms sei so gestaltet, dass er den Haushalt der Zentralregierung nicht beeinträchtige, so Miliband. Zuvor hatte eine Ausgabenprüfung des Finanzministeriums ergeben, dass 22 Milliarden Pfund an nicht finanzierten Zusagen von der Vorgängerregierung übernommen wurden.

Ohne Offshore-Zuwachs keine Zielerreichung

„Offshore-Windenergie ist von entscheidender Bedeutung, um das Ziel der Regierung für 2030 zu erreichen, und wir wissen, dass der überwiegende Teil dieser Kapazität über diese Auktionsrunde und die im nächsten Jahr bereitgestellt werden muss“, erläuterte Emma Pinchbeck, Geschäftsführerin von Energy UK. Das bleibe eine große Herausforderung, aber die Budgeterhöhung sei ein Schritt in die richtige Richtung und ein willkommener Beweis für die Ambitionen der Regierung, lobte sie.

Seit 2022 hat das Vereinigte Königreich ein Ziel von 50.000 MW installierter Windkraftleistung Offshore für das Jahr 2030. Die neue Labour-Regierung will dieses Ziel auf 60.000 MW erhöhen, davon sollen 55.000 MW im Meeresboden verankert sein und 5.000 MW an schwimmenden Anlagen errichtet werden. Dafür wurden im AR6 nun 300 Millionen Pfund mehr veranschlagt als zuvor. Derzeit sind erst rund 15.000 MW Offshore-Windkraftleistung in Betrieb. Das neue Ziel bedeutet also eine Vervierfachung der vorhandenen Leistung in nur sechs Jahren.

Forderungen der Windkraft-Industrie berücksichtigt

Die fünfte CfD-Runde (AR5) im Vereinigten Königreich endete im September 2023 und sah vor, dass die britische Regierung 3.700 MW an Projekten für erneuerbare Energien vergab. Allerdings hatten Offshore-Windkraft-Entwickler in dieser Runde keine Gebote abgegeben, da die angebotenen Anreize als zu niedrig erachtet wurden.

„Die Auktionsrunde im letzten Jahr war eine Katastrophe, da keine Offshore-Windenergie-Projekte gesichert wurden und unser Übergang weg von teuren fossilen Brennstoffen hin zur Energieunabhängigkeit verzögert wurde“, sagte Miliband. Daher unterstütze die Regierung die Industrie in der neuen Runde mit ihrem bisher größten Budget.

„Die AR6 ist die letzte Chance, sicher zu sein, welche Projekte CfDs für die bis 2030 zu liefernden Projekte erhalten werden“, hatte Damien Zachlod, Geschäftsführer von EnBW Generation UK gemahnt. EnBW unterhält Joint Ventures mit BP zum Bau britischer Offshore-Windprojekte.

Großbritannien deckte 2023 seinen Strombedarf zu 29 Prozent aus Windkraftanlagen. Rund 12.000 Turbinen drehen sich im Vereinigten Königreich, davon zwei Drittel an Land und ein Drittel auf See in 44 Windparks. Die installierte Leistung verteilt sich hälftig mit je knapp 15.000 MW zwischen Onshore- und Offshore-Anlagen.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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