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Enerige & Management > Windkraft Offshore - Frankreich plant Ausbau auf 45.000 MW Leistung bis 2050
Quelle: E&M / Georg Eble
WINDKRAFT OFFSHORE:
Frankreich plant Ausbau auf 45.000 MW Leistung bis 2050
Bei der Bekanntgabe von Zuschlägen für zwei schwimmende Offshore Windparks im Mittelmeer bestätigte die französische Regierung ehrgeizige Ausbaupläne.
 
Die französische Regierung will die Offshore Windenergie zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung vorantreiben. Bis 2035 sollen vor den Küsten Offshore Windturbinen mit einer Leistung von 18.000 MW installiert sein, bis 2050 dann sogar 45.000 MW. Anlass dieser Erklärung war die Veröffentlichung der Ausschreibungsergebnisse für zwei weitere schwimmende Offshore-Windparks im Mittelmeer. Am 27. Dezember bekamen zwei Floating Offshore Parks mit je 250 MW Leistung den Zuschlag.

Der französische Energieminister Marc Ferracci unterstrich aus diesem Anlass die Bedeutung der Windkraftprojekte für die Energiewende und eine grüne Industriebranche. Er sagte: „Eine erfolgreiche Koordination aller Parteien, der Preisträger, des Netzbetreibers RTE, der Exekutive und der lokalen Abgeordneten muss im Dienste der energiepolitischen Unabhängigkeit Frankreichs und der Reduzierung unserer Klimaschulden stehen“.

Den schwimmenden Windpark „Éoliennes Flottantes d’Occitanie“ baut Ocean Winds, ein Joint Venture zwischen EDP Renewables und Engie sowie Éolien en mer Beteiligungen, eine Tochtergesellschaft der Caisse des Dépôts et Consignation. Das zweite Projekt „Golfe de Fos“ vor der Küste von Fos-sur-Mer (Bouches-du-Rhône) errichtet die Projektgesellschaft Éoliennes Méditerranée Grand Large. An diesem Unternehmen sind EDF Renouvelables und Maple Power beteiligt.

Auflagen an die Projekte

Die Gewinner der Ausschreibungen sind an Auflagen gebunden. Die Windturbinen (einschließlich Rotorblätter und Magnete) müssen recycelt und 10 Prozent der Planungsleistungen, der Herstellung der Komponenten, der Bauarbeiten und der Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrieb an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vergeben werden. Zudem müssen mindestens 10 Millionen Euro für die Finanzierung oder für Beteiligungsinvestitionen bereitgestellt und jeweils 400.000 Stunden für die berufliche Eingliederung von Personen mit sozialen oder beruflichen Schwierigkeiten mobilisiert werden, darunter mindestens 20 Prozent Ausbildungsstunden.

Die beiden Gewinner der Ausschreibungen haben außerdem die „Charta der Verpflichtung, zur regionalen Strukturierung einer französischen Industriebranche beizutragen“ unterzeichnet. Diese wurde von den Vertretern der Wirtschaftsakteure der Gebiete für die Branche der erneuerbaren Meeresenergien (insbesondere WindOcc und Sudeole) initiiert, teilte das französische Industrie- und Wirtschaftsministerium mit.

Von 1.500 MW auf 45.000 MW in 25 Jahren

Insgesamt sind in Frankreich derzeit drei Offshore-Windparks mit zusammen rund 1.500 MW am Netz. Als erster französischer Windpark ging 2023 Saint-Nazaire mit 80 Turbinen mit je 6 MW in Betrieb. Ihm folgten die Windparks Fécamp mit 500 MW und Saint-Brieuc mit 496 MW Leistung. Kurz vor der Fertigstellung stehe laut Ministerium der schwimmende Offshore-Windpark Grand Large (Port-Saint-Louis-du-Rhone, bei Marseille). Die erste von drei 8-MW-Turbinen läuft seit 19. November, wie der Errichter DF Renewables und seine Partner bekanntgaben.

Im laufenden Jahr 2024 hatte die französische Regierung bereits die Ergebnisse der Ausschreibung für das schwimmende Offshore-Windprojekt „Pennavel“ mit einer Leistung von 270 MW veröffentlicht. Den Zuschlag im Mai 2024 erhielten Elicio, ein international tätiges Unternehmen im Bereich Windenergie, und Baywa Re.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Montag, 30.12.2024, 12:07 Uhr

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