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WINDKRAFT:
Fortschritte beim Ausbau von 2024 müssen verstetigt werden
Große Erfolge beim Offshore-Windenergieausbau in Deutschland 2024 meldete der Branchenverband BWO. Für weitere Fortschritte müsste die neue Bundesregierung viele offene Fragen klären.
Die Offshore-Wind-Branche erwartet von der künftigen Bundesregierung rasche Entscheidungen. „Die langfristig notwendigen Investitionen
zur Realisierung der Ausbauziele brauchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Planungssicherheit und Kontinuität“, sagte
der Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie Offshore (BWO).
Stefan Thimm stellte mit der Deutschen Windguard die Ausbaufortschritte des Jahres 2024 vor. Demnach erzeugte die Offshore-Windenergie im Jahr 2024 insgesamt 25,7 Milliarden kWh, 2,2 Milliarden mehr als 2023. Der Anteil der Offshore-Windenergie an der deutschen Stromerzeugung stieg damit auf 5,9 Prozent.
Nach den Branchenangaben wurden im Jahr 2024 73 Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von 742 MW in Betrieb genommen und zusätzlich 66 neue Fundamente errichtet. 81 weitere Anlagen stehen, haben aber noch keinen Strom eingespeist, teilweise wegen fehlender Netzanschlüsse. „In Summe waren damit 1.639 Turbinen mit einer Leistung von 9.200 MW installiert“, sagte Projektmanagerin Merle Heyken von der Windguard. Das Ziel von 30.000 MW installierter Offshore-Windkraft werde damit voraussichtlich ein Jahr verspätet 2031 erreicht, prognostizierte sie.
Flächenentwicklungsplan mit Plus und Minus
Der Flächenentwicklungsplan des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für 2025 bedeute Fortschritte bei der Flächenaufteilung durch kleinere Zuschnitte und teilweise geringere Leistungsdichte. „Das vermindert das gegenseitige Abschatten von Windeinfall“, begrüßte Thimm.
Allerdings gebe es zugleich einen Rückschritt bei der Planungssicherheit, was die Wertschöpfungskette verunsichere. So sei vorgesehen, die Anschlussleitung der Parks um fast zehn Prozent geringer ausfallen zu lassen als ihre Maximalleistung, um Netzausbaukosten zu sparen. Das Amt argumentiert, dass die maximale Leistung nur an wenigen Tagen mit sehr viel Wind erreicht würde.
Der BWO kritisiert außerdem, dass erst einen Tag vor dem Start der diesjährigen Auktion die zu installierende Leistung der auszuschreibenden Flächen um 1.000 MW gekürzt wurde. Diese Reduktion erschwere Investitionsentscheidungen und verzögere den notwendigen Ausbau der Offshore-Windenergie.
Zudem bleibe die aktuelle Planung mit 40.000 MW bis 2035 deutlich hinter den ursprünglichen Ausbauplänen von 60.000 MW bis 2037 zurück. „Langfristige Ausbauziele müssen stabil bleiben, um Investitionssicherheit zu gewährleisten“, mahnte Thimm.

Investitionsentscheidungen brauchen Verlässlichkeit
Die zukünftige Bundesregierung bleibe deshalb gefordert, ausreichend Offshore-Windenergie-Flächen zu sichern und eine verlässliche Ausbauperspektive zu bieten. Zudem müssten deutsche Seehäfen als Basis der Windkraftmontagen modernisiert und ausgebaut werden. „Flächenpotenziale, auch in Kooperation mit Nachbarländern, sollten effizient ausgeschöpft werden“, forderte Thimm.
Eine Reform des Ausschreibungsdesigns solle dafür sorgen, dass die Anlagen tatsächlich gebaut werden und möglichst viele Bewerber eine Chance erhalten. Der alleinige Fokus auf staatliche Erlöse erhöhe die Stromkosten und übe immensen finanziellen Druck auf die Lieferkette aus. Stattdessen solle das Ausschreibungsdesign möglichst europäisch harmonisiert ausgestaltet werden und Voraussetzungen für günstige Strompreise schaffen. Außerdem solle die europäische Wertschöpfungskette und die Innovationskraft der Branche gestärkt werden.
Sicherheit der Energieinfrastruktur gewährleisten
„Mit der zunehmenden Bedeutung von Offshore-Windenergieprojekten für die Energieversorgung steigt auch die Notwendigkeit, die kritische maritime Infrastruktur besser zu schützen“, mahnte Thimm. Die Bundesregierung müsse zeitnah Maßnahmen ergreifen, um die physische Sicherheit der Offshore-Windenergieanlagen und der damit verbundenen Netzanbindung zu gewährleisten.
„Darüber hinaus ist es essenziell, auch die Cybersicherheit der Anlagen mit politischen Maßnahmen sicherzustellen, wie etwa durch eine effektive Umsetzung der NIS2 oder des Cyber Resilience Acts der EU“, erinnerte er.
Stefan Thimm stellte mit der Deutschen Windguard die Ausbaufortschritte des Jahres 2024 vor. Demnach erzeugte die Offshore-Windenergie im Jahr 2024 insgesamt 25,7 Milliarden kWh, 2,2 Milliarden mehr als 2023. Der Anteil der Offshore-Windenergie an der deutschen Stromerzeugung stieg damit auf 5,9 Prozent.
Nach den Branchenangaben wurden im Jahr 2024 73 Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von 742 MW in Betrieb genommen und zusätzlich 66 neue Fundamente errichtet. 81 weitere Anlagen stehen, haben aber noch keinen Strom eingespeist, teilweise wegen fehlender Netzanschlüsse. „In Summe waren damit 1.639 Turbinen mit einer Leistung von 9.200 MW installiert“, sagte Projektmanagerin Merle Heyken von der Windguard. Das Ziel von 30.000 MW installierter Offshore-Windkraft werde damit voraussichtlich ein Jahr verspätet 2031 erreicht, prognostizierte sie.
Flächenentwicklungsplan mit Plus und Minus
Der Flächenentwicklungsplan des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für 2025 bedeute Fortschritte bei der Flächenaufteilung durch kleinere Zuschnitte und teilweise geringere Leistungsdichte. „Das vermindert das gegenseitige Abschatten von Windeinfall“, begrüßte Thimm.
Allerdings gebe es zugleich einen Rückschritt bei der Planungssicherheit, was die Wertschöpfungskette verunsichere. So sei vorgesehen, die Anschlussleitung der Parks um fast zehn Prozent geringer ausfallen zu lassen als ihre Maximalleistung, um Netzausbaukosten zu sparen. Das Amt argumentiert, dass die maximale Leistung nur an wenigen Tagen mit sehr viel Wind erreicht würde.
Der BWO kritisiert außerdem, dass erst einen Tag vor dem Start der diesjährigen Auktion die zu installierende Leistung der auszuschreibenden Flächen um 1.000 MW gekürzt wurde. Diese Reduktion erschwere Investitionsentscheidungen und verzögere den notwendigen Ausbau der Offshore-Windenergie.
Zudem bleibe die aktuelle Planung mit 40.000 MW bis 2035 deutlich hinter den ursprünglichen Ausbauplänen von 60.000 MW bis 2037 zurück. „Langfristige Ausbauziele müssen stabil bleiben, um Investitionssicherheit zu gewährleisten“, mahnte Thimm.

Status des Offshore-Winkraftausbaus in Deutschland 2024 -
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Quelle: Deutsche Windguard
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Quelle: Deutsche Windguard
Investitionsentscheidungen brauchen Verlässlichkeit
Die zukünftige Bundesregierung bleibe deshalb gefordert, ausreichend Offshore-Windenergie-Flächen zu sichern und eine verlässliche Ausbauperspektive zu bieten. Zudem müssten deutsche Seehäfen als Basis der Windkraftmontagen modernisiert und ausgebaut werden. „Flächenpotenziale, auch in Kooperation mit Nachbarländern, sollten effizient ausgeschöpft werden“, forderte Thimm.
Eine Reform des Ausschreibungsdesigns solle dafür sorgen, dass die Anlagen tatsächlich gebaut werden und möglichst viele Bewerber eine Chance erhalten. Der alleinige Fokus auf staatliche Erlöse erhöhe die Stromkosten und übe immensen finanziellen Druck auf die Lieferkette aus. Stattdessen solle das Ausschreibungsdesign möglichst europäisch harmonisiert ausgestaltet werden und Voraussetzungen für günstige Strompreise schaffen. Außerdem solle die europäische Wertschöpfungskette und die Innovationskraft der Branche gestärkt werden.
Sicherheit der Energieinfrastruktur gewährleisten
„Mit der zunehmenden Bedeutung von Offshore-Windenergieprojekten für die Energieversorgung steigt auch die Notwendigkeit, die kritische maritime Infrastruktur besser zu schützen“, mahnte Thimm. Die Bundesregierung müsse zeitnah Maßnahmen ergreifen, um die physische Sicherheit der Offshore-Windenergieanlagen und der damit verbundenen Netzanbindung zu gewährleisten.
„Darüber hinaus ist es essenziell, auch die Cybersicherheit der Anlagen mit politischen Maßnahmen sicherzustellen, wie etwa durch eine effektive Umsetzung der NIS2 oder des Cyber Resilience Acts der EU“, erinnerte er.

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Dienstag, 04.02.2025, 15:17 Uhr
Dienstag, 04.02.2025, 15:17 Uhr
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