
Die Geschäftsführer Dirk Thole (re.) und Karsten Müller-Janßen präsentieren den Geschäftsbericht 2024. Quelle: SW Flensburg
BILANZ:
Flensburger Versorger setzt auf Wachstum durch Neukunden
Die Stadtwerke Flensburg haben 2024 bundesweit über 90.000 Neukunden gewonnen und ihr Geschäft stabilisiert, trotz eines um 28 Prozent gesunkenen Umsatzes.
Die Stadtwerke Flensburg GmbH haben nach eigenen Angaben ihr Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 865 Millionen Euro abgeschlossen. Damit lag der Umsatz um 28 Prozent unter dem Vorjahr. Als Ursache nennt das Unternehmen, insbesondere rückläufige Absatzmengen im Strom- und Gasbereich
sowie ein gesunkenes Preisniveau. Gleichzeitig verzeichneten die Stadtwerke einen deutlichen Kundenzuwachs, vor allem im bundesweiten
Strom- und Erdgaskundengeschäft.
Der Stromabsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 2.005 Millionen kWh. Auch im Erdgasgeschäft ging der Absatz bei Geschäftskunden zurück. Insgesamt blieb der Gasabsatz mit rund 727 Millionen kWh jedoch stabil. Im Heimatmarkt Flensburg, Glücksburg und Harrislee stieg der Stromabsatz leicht auf rund 262 Millionen kWh.
Trotz des Umsatzrückgangs sieht Geschäftsführer Dirk Thole eine stabile Entwicklung: Man habe das Geschäft bewusst konsolidiert und stärker auf wirtschaftlich tragfähige Kundenbeziehungen gesetzt. Laut Thole lag das Jahresergebnis nach Steuern lag bei 10,5 Millionen Euro – rund 90 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen erklärt dies mit dem Ausbleiben von Sondereffekten, die das Vorjahresergebnis beeinflusst hatten. Laut dem Unternehmen ist von weiter stabilen Energiepreisen auszugehen – vorbehaltlich politischer Entwicklungen.
50 Prozent mehr Kunden gewonnen
Zudem verhinderten technische Einschränkungen in der Stromerzeugung geplante Verkäufe am Markt sowie Fördermittel für Kraft-Wärme-Kopplung. Einen klaren Fokus legte das Unternehmen 2024 auf die bundesweite Neukundengewinnung. Insgesamt kamen über 90.000 neue Strom- und Erdgaskunden hinzu, wodurch die Kundenzahl um fast 50 Prozent stieg. Besonders im Erdgasbereich verzeichneten die Stadtwerke einen starken Zuwachs im Privatkundensegment. Diese Entwicklung soll sich nach Unternehmensangaben ab 2025 positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken.
Noch nicht lange her ist es, dass man in Flensburg die Neukunden-Akquise mit anderen Augen sah: Die Fortsetzung des deutschlandweiten Erdgasvertriebs stelle „ein zunehmend steigendes Risiko dar, welches nicht mehr übernommen werden möchte“, teilten Stadtwerke im Herbst 2022 mit. Während der Energiekrise ließen sie die Gasverträge all jener Kunden auslaufen, die sie in den Jahren davor außerhalb Schleswig-Holsteins gewonnen hatten - rund 45.000 sollen es gewesen sein.
Neuer Technikchef
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien verfolgt der Flensburger Versorger langfristige Ziele. Teil des Transformationsplans ist die Versorgung aller Fernwärmekunden mit CO2-neutraler Wärme bis 2035. Im Berichtsjahr wurden unter anderem ein zweiter Elektrodenheizkessel mit 40 MW Leistung und ein weiterer Warmwasserspeicher mit einem Volumen von 28 Millionen Litern in Betrieb genommen. Zudem schreitet die Planung einer Großwärmepumpe voran, deren Umsetzung 2025 beginnen soll.
Zur Umsetzung dieser Projekte wurde im August 2024 ein technischer Geschäftsführer berufen: Karsten Müller-Janßen. Er führt das Unternehmen seither gemeinsam mit Dirk Thole. Laut Müller-Janßen wurde auch die geplante 110.000-Volt-Stromanbindung an das deutsche Netz deutlich vorangetrieben.
Im Bereich Glasfaser vermeldeten die Stadtwerke Flensburg ein Umsatzwachstum von 16 Prozent auf 7,8 Millionen Euro. Mehr als 16.000 neue Kunden nutzten 2024 die angebotenen Telekommunikationsprodukte, deren Preise laut Unternehmen trotz technischer Weiterentwicklungen stabil blieben. Der Glasfaserausbau in Flensburg, Glücksburg und Harrislee ist zu über 90 Prozent abgeschlossen und soll 2025 vollständig fertiggestellt werden.
Zukunftspläne
Die Stadtwerke führen jährlich Gewinne an ihre Gesellschafterin, die Stadt Flensburg, ab. 2024 belief sich die Ausschüttung auf 10 Millionen Euro. Verluste in Höhe von 6,6 Millionen Euro bei den Tochtergesellschaften – insbesondere bei der Verkehrstochter Aktiv Bus – wurden anteilig mit rund 5 Millionen Euro von der Muttergesellschaft getragen.
Für 2025 plant das Unternehmen eine Fortsetzung der Wachstumsstrategie im bundesweiten Privat- und Geschäftskundensegment. Zudem stehen technische Großprojekte wie der Bau der Großwärmepumpe, die Netzanbindung und ein neuer Betriebshof für den Busverkehr auf der Agenda. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Blumenberg sieht die Stadtwerke Flensburg gut aufgestellt: Die strategische Ausrichtung werde vom Aufsichtsrat aktiv unterstützt.
Der Stromabsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 2.005 Millionen kWh. Auch im Erdgasgeschäft ging der Absatz bei Geschäftskunden zurück. Insgesamt blieb der Gasabsatz mit rund 727 Millionen kWh jedoch stabil. Im Heimatmarkt Flensburg, Glücksburg und Harrislee stieg der Stromabsatz leicht auf rund 262 Millionen kWh.
Trotz des Umsatzrückgangs sieht Geschäftsführer Dirk Thole eine stabile Entwicklung: Man habe das Geschäft bewusst konsolidiert und stärker auf wirtschaftlich tragfähige Kundenbeziehungen gesetzt. Laut Thole lag das Jahresergebnis nach Steuern lag bei 10,5 Millionen Euro – rund 90 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen erklärt dies mit dem Ausbleiben von Sondereffekten, die das Vorjahresergebnis beeinflusst hatten. Laut dem Unternehmen ist von weiter stabilen Energiepreisen auszugehen – vorbehaltlich politischer Entwicklungen.
50 Prozent mehr Kunden gewonnen
Zudem verhinderten technische Einschränkungen in der Stromerzeugung geplante Verkäufe am Markt sowie Fördermittel für Kraft-Wärme-Kopplung. Einen klaren Fokus legte das Unternehmen 2024 auf die bundesweite Neukundengewinnung. Insgesamt kamen über 90.000 neue Strom- und Erdgaskunden hinzu, wodurch die Kundenzahl um fast 50 Prozent stieg. Besonders im Erdgasbereich verzeichneten die Stadtwerke einen starken Zuwachs im Privatkundensegment. Diese Entwicklung soll sich nach Unternehmensangaben ab 2025 positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken.
Noch nicht lange her ist es, dass man in Flensburg die Neukunden-Akquise mit anderen Augen sah: Die Fortsetzung des deutschlandweiten Erdgasvertriebs stelle „ein zunehmend steigendes Risiko dar, welches nicht mehr übernommen werden möchte“, teilten Stadtwerke im Herbst 2022 mit. Während der Energiekrise ließen sie die Gasverträge all jener Kunden auslaufen, die sie in den Jahren davor außerhalb Schleswig-Holsteins gewonnen hatten - rund 45.000 sollen es gewesen sein.
Neuer Technikchef
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien verfolgt der Flensburger Versorger langfristige Ziele. Teil des Transformationsplans ist die Versorgung aller Fernwärmekunden mit CO2-neutraler Wärme bis 2035. Im Berichtsjahr wurden unter anderem ein zweiter Elektrodenheizkessel mit 40 MW Leistung und ein weiterer Warmwasserspeicher mit einem Volumen von 28 Millionen Litern in Betrieb genommen. Zudem schreitet die Planung einer Großwärmepumpe voran, deren Umsetzung 2025 beginnen soll.
Zur Umsetzung dieser Projekte wurde im August 2024 ein technischer Geschäftsführer berufen: Karsten Müller-Janßen. Er führt das Unternehmen seither gemeinsam mit Dirk Thole. Laut Müller-Janßen wurde auch die geplante 110.000-Volt-Stromanbindung an das deutsche Netz deutlich vorangetrieben.
Im Bereich Glasfaser vermeldeten die Stadtwerke Flensburg ein Umsatzwachstum von 16 Prozent auf 7,8 Millionen Euro. Mehr als 16.000 neue Kunden nutzten 2024 die angebotenen Telekommunikationsprodukte, deren Preise laut Unternehmen trotz technischer Weiterentwicklungen stabil blieben. Der Glasfaserausbau in Flensburg, Glücksburg und Harrislee ist zu über 90 Prozent abgeschlossen und soll 2025 vollständig fertiggestellt werden.
Zukunftspläne
Die Stadtwerke führen jährlich Gewinne an ihre Gesellschafterin, die Stadt Flensburg, ab. 2024 belief sich die Ausschüttung auf 10 Millionen Euro. Verluste in Höhe von 6,6 Millionen Euro bei den Tochtergesellschaften – insbesondere bei der Verkehrstochter Aktiv Bus – wurden anteilig mit rund 5 Millionen Euro von der Muttergesellschaft getragen.
Für 2025 plant das Unternehmen eine Fortsetzung der Wachstumsstrategie im bundesweiten Privat- und Geschäftskundensegment. Zudem stehen technische Großprojekte wie der Bau der Großwärmepumpe, die Netzanbindung und ein neuer Betriebshof für den Busverkehr auf der Agenda. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Blumenberg sieht die Stadtwerke Flensburg gut aufgestellt: Die strategische Ausrichtung werde vom Aufsichtsrat aktiv unterstützt.

© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 18.07.2025, 15:59 Uhr
Freitag, 18.07.2025, 15:59 Uhr
Mehr zum Thema