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Enerige & Management > Photovoltaik - Erster Mieterstrom in Berlin mit virtuellem Summenzähler
Das Team vor der Dach-PV-Anlage in Berlin. Quelle: Alva Energie
PHOTOVOLTAIK:
Erster Mieterstrom in Berlin mit virtuellem Summenzähler
Mieterstrom ist oft schwierig, auch wegen der Abrechnung. In Berlin setzt ein Start-up in Kooperation mit Stromnetz Berlin die ersten Projekte mit virtuellen Summenzählern um.
 
Über 40 Mietparteien in Berlin bekommen seit Mai 2024 günstigen und umweltfreundlichen Solarstrom vom Dach. Auf zwei Wohngebäuden der Catena Real Estate Development in Berlin-Mitte wurde eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Das Projekt wird von der Alva Energie GmbH in Partnerschaft mit Stromnetz Berlin, Rabot Charge und der Metiundo GmbH umgesetzt. Die 30 kW starke PV-Anlage wird in einem Anlagenpacht-Modell realisiert. Rabot Charge, ein Anbieter dynamischer Ökostrom-Tarife, übernimmt als Partner von Alva die Lieferung des Reststroms.

Schlüssel für die Abrechnung des Solarstroms ist der virtuelle Summenzähler als digitales Messkonzept von Alva. Dafür wurden alle Zählpunkte der Liegenschaft mit intelligenten Messsystemen (iMSys) ausgestattet, sodass sich die PV-Produktion und die Verbräuche der Mieter viertelstündlich erfassen und digital bilanzieren lassen.

Ein physischer Summenzähler sei somit nicht mehr notwendig, was Kosten und Handwerkerkapazitäten einspart. „Solche Projekte sind der Startschuss für eine Veränderung hin zu virtuellen Summenzähler-Konzepten und mehr Effizienz im deutschen Strommarkt“, teilte Alva mit.

Alva Energie wurde erst Anfang 2024 von Cecil Croy und Alexis Cramm gegründet und beschäftigt aktuell 15 Mitarbeitende. Das Start-up hat für das Konzept des virtuellen Summenzählers mit dem Verteilnetzbetreiber Stromnetz Berlin zusammengearbeitet. „Der virtuelle Summenzähler bringt viele Vorteile, aber auch einige Herausforderungen im Rahmen interner Prozesse mit sich“, erklärt Nancy Voigt von Stromnetz Berlin, ohne ins Detail zu gehen. Durch Tests wie dem mit Alva Energie konnten diese jedoch gemeistert werden, so Voigt.

Mieter sparen bis zu 10 Prozent Stromkosten

Beim PV-Mieterstrom-Projekt profitieren die Mieterinnen und Mieter von einem Preis 10 Prozent unter dem Marktpreis. Auch der Gebäudeeigentümer steigere den Wert seiner Immobilien durch innovative und nachhaltige Technologien sowie Verbesserungen im ESG(Environment, Social, Governance)-Rating und erwirtschafte laut Alva Energie eine Rendite von bis zu 15 Prozent. Das bestätigt der Vermieter Catena Development in einem Kunden-Testimonial: „Wir sind sehr zufrieden mit der Umsetzung, dem renditestarken Geschäftsmodell und der Wertsteigerung unserer Immobilien durch grüne Technologie und Energieeffizienz.“

Alva-Geschäftsführer Cecil Croy erläutert: „Unser Ziel ist es, die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für unsere Kundinnen und Kunden zu schaffen“. Sein Unternehmen übernimmt die Planung, Umsetzung und Verwaltung von PV-Projekten auf Wohn- und Gewerbeimmobilien.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 06.08.2024, 14:22 Uhr

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