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Enerige & Management > Stromnetz - Erste Netzkunden profitieren von neuer Entgeltformel
Quelle: E&M / Davina Spohn
STROMNETZ:
Erste Netzkunden profitieren von neuer Entgeltformel
Stromkunden der Wemag und der SH Netz zahlen kommendes Jahr bis zu 60 Prozent weniger Netzentgelte. Die Netzbetreiber geben solidarisch verteilte niedrigere Entgelte weiter.
 
Von 2025 an gelten laut einer Entscheidung der Bundesnetzagentur solidarisch verteilte Netzentgelte in Deutschland. Damit sollen Regionen mit vielen erneuerbaren Energieanlagen entlastet werden. Für ihr Versorgungsgebiet in Westmecklenburg und Teilen von Brandenburg hat die Wemag Netz GmbH die neuen, niedrigeren Entgelte am 8. Oktober veröffentlicht. Je nach Spannungsebene senke das Unternehmen mit Sitz in Schwerin die Netzentgelte um bis zu 60 Prozent.

Die Netzentgelte sind eine Kostenumlage, die für den Betrieb, den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze anfällt. Sie haben einen erheblichen Anteil am Strompreis. Für Haushaltskunden machen sie rund ein Viertel des Endpreises aus. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh im Jahr liegen sie dann im Netzgebiet der Wemag bei 9,47 Cent/kWh statt zuvor 15,50 Cent/kWh im Jahr 2024.

Solidarische Verteilung der Netzkosten bringt regionale Entlastung

Zum 1. Januar 2025 tritt eine neugestaltete Kostenverteilung für den Ausbau erneuerbarer Energien durch die Bundesnetzagentur in Kraft, mit der die Erneuerbaren-Lasten zukünftig bundesweit gerechter verteilt werden. „Dies ist ein entscheidender Erfolg für unsere Region, die bereits heute weit mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als wir selbst verbrauchen können“, betont Sebastian Winter, Geschäftsführer der Wemag Netz. Sein Unternehmen habe sich lange für diese Reform und den Standort Mecklenburg-Vorpommern starkgemacht, ergänzte Winter.

Das Wemag-Stromverteilnetz erstreckt sich über eine Fläche von rund 8.000 Quadratkilometern und hat eine Leitungslänge von rund 16.000 Kilometern. Aktuell sind im Versorgungsgebiet der Wemag erneuerbare Energieanlagen mit einer Leistung von mehr als 2.800 MW am Netz.

Um die Energiewende auch künftig mitzugestalten, plant das Unternehmen auch in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Über die nächsten zehn Jahre sind Investitionen in das Verteilnetz von 1,2 Milliarden Euro vorgesehen, um die zuverlässige Stromversorgung in der Region sicherzustellen.
 
Die großen Strom-Verteilnetzbetreiber in den ostdeutschen Bundesländern -
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Quelle: Wemag Netz

So hoch fällt die Entlastung im hohen Norden aus

Auch die meisten Stromkunden in Schleswig-Holstein können mit sinkenden Kosten rechnen. Die Stromnetz-Betriebskosten von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) sollen zum Jahreswechsel für Haushaltskunden um rund 27 Prozent sinken, kündigte die Hansewerk-Gruppe an. SH Netz gehört zur Gruppe, die wiederum im Eon-Konzern konsolidiert wird.

Nach den Berechnungen von SH Netz werden die Netzentgelte 2025 für einen durchschnittlichen Privatkunden in Schleswig-Holstein voraussichtlich bei 11,84 Cent/kWh liegen. Aktuell sind es 16,26 Cent/kWh.

Für Industrie- und Unternehmenskunden in den Bereichen Hochspannung und Hochspannung/Mittelspannung sinken die Netzentgelte voraussichtlich sogar um rund 36 Prozent sowie im Bereich der Mittelspannung um rund 42 Prozent.

Grund für die Reduzierung seien neue staatliche Regelungen zur besseren Umverteilung von Energiewende-Mehrkosten. „Durch diese Regelungen werden die Kosten für den Netzausbau und den Anschluss Erneuerbarer Energien gleichmäßiger und damit fairer auf alle Stromkunden in Deutschland verteilt“, so der technische Vorstand bei Hansewerk, Benjamin Merkt. Zuvor seien vor allem die Vorreiterregionen der Energiewende wie Schleswig-Holstein mit hohen Netzbetriebskosten belastet worden, weil dort die Netze stark ausgebaut werden mussten.

Die vorläufigen Netzentgelte für 2025 sind nicht verbindlich. SH Netz betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 08.10.2024, 16:06 Uhr

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