• Energiemärkte unbeeindruckt von USA-Russland-Gesprächen
  • Bayern holt bei Windenergie auf
  • „Bundesregierung darf ruhig an die eigenen Ziele glauben“
  • BVES fordert Nachbesserungen an EnWG-Novelle
  • Ulmer Projekt testet Stromrückspeisung aus E-Autos
  • Milliarden für Braunkohle-Strukturwandel könnten verfallen
  • Bundesumweltministerium schließt Umstrukturierung ab
  • Bundesregierung plant Strategie für CO2-Entnahme aus der Luft
  • Industrie kann fast Hälfte ihres Energiebedarfs sparen
  • VNG-Tochter kauft Biogasanlagen-Portfolio an fünf Standorten
Enerige & Management > F&E - Erneuerbarenverband fordert konkrete Energieforschung
Quelle: Pixabay / Colin Behrens
F&E:
Erneuerbarenverband fordert konkrete Energieforschung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellte in Berlin seinen Entwurf der High‑Tech‑Agenda vor, um erneuerbare Energien, Speicher und Sektorenkopplung zu fördern.
 
Am 17. Juli hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin seinen Entwurf der High‑Tech‑Agenda Deutschland vorgelegt. Der Plan setzt Schwerpunkte bei Erneuerbaren, Batteriespeichern und der Sektorenkopplung. Laut dem BMBF umfasst der Entwurf mehrere Förderlinien: Zum einen sollen Wind- und Photovoltaik-Technologien der nächsten Generation unterstützt werden. Zum anderen plant das Ministerium Maßnahmen, um das Stromnetz zu modernisieren und Smart‑Grid‑Projekte zu erproben. Ziel ist es, Deutschland als führenden Innovations‑, Fertigungs‑ und Anwendungsstandort für Speichertechnologien zu etablieren. 

Dafür sieht der Entwurf eine Initiative zum Aufbau eines Produktions- und Skalierungshubs für batteriebezogene Industrieanwendungen vor. Darüber hinaus strebt das BMBF eine Vorreiterrolle in der Geothermie und beim Wasserstoff an.

Erneuerbarenbranche verlangt Nachschärfung

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt grundsätzlich die Ausrichtung der Agenda. Zugleich bemängelt BEE-Präsidentin Simone Peter eine mangelnde Priorisierung und fordert klare Maßnahmen sowie die Bereitstellung ausreichender Forschungsmittel. „Die High‑Tech‑Agenda muss Innovationen im Bereich klimaneutraler Energieerzeugung und Mobilität nach Effizienz, Bezahlbarkeit und Klimazielen bemessen“, erklärte Peter. 

Sie fordert zugleich, den gesamten Erneuerbaren‑Mix zu berücksichtigen − von Biogasanlagen über Wärmepumpen bis zu Solarthermie als Prozesswärme. Zugleich kritisiert sie die erneute Erwähnung der Kernfusion, die zu spät komme zur Erfüllung der Klimaschutzziele. Im Entwurf skizziert das Ministerium zudem Forschungsbedarf bei neuen Wärmetechnologien, im Strommarktdesign und in der Gasinfrastruktur.

Aufgelistet ist auch die Prüfung, wie Wärme‑ und Stromsektoren noch stärker gekoppelt werden können. Peter betont: „Deutschland ist bei vielen Klimaschutztechnologien noch Technologieführer und muss dies bleiben. Eine auskömmliche Forschungsförderung ist ebenso wichtig wie ein Heimatmarkt, der Innovationen nutzt und zur Anwendung bringt.“ 

Der jetzt vorgelegte Entwurf der High‑Tech‑Agenda Deutschland gilt als Diskussionsgrundlage für die anstehenden Haushaltsberatungen und Expertenanhörungen im Bundestag. Er soll in den kommenden Monaten mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden erörtert werden, bevor das BMBF konkrete Förderprogramme auflegt.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
+49 (0) 151 28207503
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 17.07.2025, 13:13 Uhr

Mehr zum Thema