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Quelle: BEE
POLITIK:
Erneuerbaren-Branche warnt vor politischem Kurswechsel
Beim Energiedialog des BEE forderten Branchenvertreter von Politikern und Regulierern, dass die nächste Bundesregierung den Kurs auf die Energiewende beibehält.
„Die Bundestagswahl im Februar darf nicht zu Unsicherheit und Zögern beim Fortgang der Energiewende führen“, so lautete der
Appell der Teilnehmer am Energiedialog 2025 des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Am 16. Januar trafen sich Branchenvertreter mit Politikern und Regulierern in Berlin. BEE-Präsidentin Simone Peter sagte, die neue
Bundesregierung habe die Chance, den Standort Deutschland durch eine saubere, bezahlbare Strom-, Wärme- und Molekülversorgung
nachhaltig zu sichern.
Dafür sei ein klarer Kurs beim Ausbau von Wind und Photovoltaik notwendig. Der Ausbau müsse mit einem flexibilisierten Strommarkt und ertüchtigten Netzen kombiniert werden. Dann könnten die erneuerbaren Energien einen größeren Beitrag auch in den Sektoren Wärme und Verkehr leisten und die Energiekosten senken, sagte Peter. „Die Zukunftstechnologien brauchen Kontinuität und Planbarkeit“, erinnerte sie.
Große Fortschritte erreicht
Erneuerbare leisteten 2024 einen Anteil von mehr als 60 Prozent an der deutschen Nettostromerzeugung. Gleichzeitig sinkende Börsenstrompreise und Emissionen sowie ein neuer Rahmen für die Wärmewende stimmen die Branche optimistisch. Demzufolge schätzten die über 5.000 Teilnehmer der Veranstaltung vor Ort und Online die Arbeit der scheidenden Bundesregierung überwiegend positiv ein.
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Im Jahr 2025 müsse nun der Fokus darauf liegen, die Potenziale aller Erneuerbaren zu heben. Dazu zählen zum einen die flexibel steuerbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie, die grüne KWK, Speicher und Elektrolyseure als heimisches Back-up für Wind und Solar im Strombereich. „Zum anderen brauchen wir die erneuerbaren Wärmetechnologien für die Ablösung von Öl und Erdgas und die Dekarbonisierung der Mobilität mithilfe einer wirksamen THG-Quote und dem Hochlauf der E-Mobilität sowie der Ladeinfrastruktur“, sagte die BEE-Präsidentin.
Statements aus den Chefetagen
Für die Bundesnetzagentur erläuterte Präsident Klaus Müller die Vorhaben seines Hauses für die nahe Zukunft, die einerseits die Energieversorgung sichern, aber auch preiswerter machen sollen. Er hob besonders die Fortschritte beim Stromnetzausbau hervor, die in den kommenden Jahren die unproduktiven Redispatch-Kosten deutlich senken würden. „Die Menschen müssen sicher wissen, dass unser Energiesystem 24/7 sicher ist, dann haben sie auch das Vertrauen in eine erneuerbare Zukunft zu gehen“, sagte Müller.
Staatssekretär Philipp Nimmermann vertrat das Bundeswirtschaftsministerium und betonte, dass die Klimaerwärmung die elementare Triebkraft für den Ausbau der erneuerbaren Energien sei. Der Rückversicherer Munich Re habe gerade auf die zunehmenden Kosten der Katastrophe verwiesen. Doch die Energiewende sei nicht nur gut fürs Klima: „Wir werden vor allem auch unabhängiger“, sagte Nimmermann. Zwar hinke die Wärme mit nur 20 Prozent Erneuerbare-Anteil hinterher, aber die kommunale Wärmeplanung sei gut angelaufen, die Wärmenetze würden um 9.000 Kilometer erweitert.
Die Regierung habe nicht mehr alles geschafft, was sie umzusetzen gehofft hatte, bedauerte er. Nimmermann nannte in dem Zusammenhang das Solarspitzen- und Biogaspaket, die noch im Ausschuss seien sowie das Geothermie- und Wärmepumpengesetz. Bezüglich der Volatilität der erneuerbaren Energien nannte er das Aussetzen der Vergütung bei negativen Strompreisen als wichtig, auch um die Kosten im Griff zu behalten. Zudem verwies er auf 256.000 MW an Anschlussgenehmigungen für Batterien, die mittelfristig eine Hilfe für die Netze bedeuteten.
Auch NRW-Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) lobte, was im Bund an Gesetzgebung vereinbart wurde. Die Bundesländer hätten jetzt die Aufgabe, nicht nur zuzuschauen, sondern als Ideengeber im Zusammenspiel mit dem Bund zu fungieren. Die Energiewende dürfe nicht einbrechen, wenn die Bundesregierung wechselt, appellierte auch sie.
Große Vorhaben für die Zukunft
Um ein Energiesystem zu etablieren, das erneuerbare Energie nicht nur erzeugt, sondern auch optimal auf alle Sektoren verteilt, speichert und nutzbar macht, muss der Strommarkt an die systemsetzenden erneuerbaren Energien angepasst werden, forderte Simone Peter. „Flexibilität, auch verbraucherseitig, ein effizienterer Netzanschluss und -ausbau sind dafür die Schlüssel“, sagte sie. Mit der Umsetzung des Energy Sharings würden weitere Anreize für bürgernahe Erzeugung, Verteilung und Verbrauch geschaffen. „Hier warten viele neue Geschäftsmodelle“, hoffen auch andere Branchenvertreter.
Deutsche Unternehmen seien führend in der Entwicklung und Anwendung erneuerbarer Technologien. Rund 400.000 Beschäftigte arbeiten in der überwiegend mittelständisch geprägten Branche. „Die Branche sichert bereits heute den Produktions- und Energiestandort sowie hunderttausende Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, erinnerte sie. Dies gelte es zu erhalten, schloss die BEE-Präsidentin.
Dafür sei ein klarer Kurs beim Ausbau von Wind und Photovoltaik notwendig. Der Ausbau müsse mit einem flexibilisierten Strommarkt und ertüchtigten Netzen kombiniert werden. Dann könnten die erneuerbaren Energien einen größeren Beitrag auch in den Sektoren Wärme und Verkehr leisten und die Energiekosten senken, sagte Peter. „Die Zukunftstechnologien brauchen Kontinuität und Planbarkeit“, erinnerte sie.
Große Fortschritte erreicht
Erneuerbare leisteten 2024 einen Anteil von mehr als 60 Prozent an der deutschen Nettostromerzeugung. Gleichzeitig sinkende Börsenstrompreise und Emissionen sowie ein neuer Rahmen für die Wärmewende stimmen die Branche optimistisch. Demzufolge schätzten die über 5.000 Teilnehmer der Veranstaltung vor Ort und Online die Arbeit der scheidenden Bundesregierung überwiegend positiv ein.
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Ergebnis einer Branchenumfrage beim Energiedialog 2025 des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
Quelle: BEE
Quelle: BEE
Im Jahr 2025 müsse nun der Fokus darauf liegen, die Potenziale aller Erneuerbaren zu heben. Dazu zählen zum einen die flexibel steuerbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie, die grüne KWK, Speicher und Elektrolyseure als heimisches Back-up für Wind und Solar im Strombereich. „Zum anderen brauchen wir die erneuerbaren Wärmetechnologien für die Ablösung von Öl und Erdgas und die Dekarbonisierung der Mobilität mithilfe einer wirksamen THG-Quote und dem Hochlauf der E-Mobilität sowie der Ladeinfrastruktur“, sagte die BEE-Präsidentin.
Statements aus den Chefetagen
Für die Bundesnetzagentur erläuterte Präsident Klaus Müller die Vorhaben seines Hauses für die nahe Zukunft, die einerseits die Energieversorgung sichern, aber auch preiswerter machen sollen. Er hob besonders die Fortschritte beim Stromnetzausbau hervor, die in den kommenden Jahren die unproduktiven Redispatch-Kosten deutlich senken würden. „Die Menschen müssen sicher wissen, dass unser Energiesystem 24/7 sicher ist, dann haben sie auch das Vertrauen in eine erneuerbare Zukunft zu gehen“, sagte Müller.
Staatssekretär Philipp Nimmermann vertrat das Bundeswirtschaftsministerium und betonte, dass die Klimaerwärmung die elementare Triebkraft für den Ausbau der erneuerbaren Energien sei. Der Rückversicherer Munich Re habe gerade auf die zunehmenden Kosten der Katastrophe verwiesen. Doch die Energiewende sei nicht nur gut fürs Klima: „Wir werden vor allem auch unabhängiger“, sagte Nimmermann. Zwar hinke die Wärme mit nur 20 Prozent Erneuerbare-Anteil hinterher, aber die kommunale Wärmeplanung sei gut angelaufen, die Wärmenetze würden um 9.000 Kilometer erweitert.
Die Regierung habe nicht mehr alles geschafft, was sie umzusetzen gehofft hatte, bedauerte er. Nimmermann nannte in dem Zusammenhang das Solarspitzen- und Biogaspaket, die noch im Ausschuss seien sowie das Geothermie- und Wärmepumpengesetz. Bezüglich der Volatilität der erneuerbaren Energien nannte er das Aussetzen der Vergütung bei negativen Strompreisen als wichtig, auch um die Kosten im Griff zu behalten. Zudem verwies er auf 256.000 MW an Anschlussgenehmigungen für Batterien, die mittelfristig eine Hilfe für die Netze bedeuteten.
Auch NRW-Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) lobte, was im Bund an Gesetzgebung vereinbart wurde. Die Bundesländer hätten jetzt die Aufgabe, nicht nur zuzuschauen, sondern als Ideengeber im Zusammenspiel mit dem Bund zu fungieren. Die Energiewende dürfe nicht einbrechen, wenn die Bundesregierung wechselt, appellierte auch sie.
Große Vorhaben für die Zukunft
Um ein Energiesystem zu etablieren, das erneuerbare Energie nicht nur erzeugt, sondern auch optimal auf alle Sektoren verteilt, speichert und nutzbar macht, muss der Strommarkt an die systemsetzenden erneuerbaren Energien angepasst werden, forderte Simone Peter. „Flexibilität, auch verbraucherseitig, ein effizienterer Netzanschluss und -ausbau sind dafür die Schlüssel“, sagte sie. Mit der Umsetzung des Energy Sharings würden weitere Anreize für bürgernahe Erzeugung, Verteilung und Verbrauch geschaffen. „Hier warten viele neue Geschäftsmodelle“, hoffen auch andere Branchenvertreter.
Deutsche Unternehmen seien führend in der Entwicklung und Anwendung erneuerbarer Technologien. Rund 400.000 Beschäftigte arbeiten in der überwiegend mittelständisch geprägten Branche. „Die Branche sichert bereits heute den Produktions- und Energiestandort sowie hunderttausende Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, erinnerte sie. Dies gelte es zu erhalten, schloss die BEE-Präsidentin.
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© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 17.01.2025, 14:28 Uhr
Freitag, 17.01.2025, 14:28 Uhr
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