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Quelle: Fotolia / malp
STROMSPEICHER:
Enervis sieht Wachstum bei Batteriespeichern
Die Unternehmensberatung Enervis hat einen Überblick des Batteriespeichermarktes erstellt.
In Deutschland wurden in den letzten drei Jahren Batteriespeicher mit insgesamt 1.700 MW Leistung installiert, wobei nur Speicher
mit über 1 MW berücksichtigt wurden. Aktuell sind vor allem „Full Merchant Batteriespeicher“ für bis zu zwei Stunden mit Vermarktung am Intraday-Markt und Regelleistung zu beobachten. Diese Bilanz zieht das Energieberatungsunternehmen
Enervis mit Sitz in Berlin in seiner Marktübersicht. Zugleich machen die Experten einen Trend zu längeren Speicherdauern und
einer „Multi-Market-Optimierung“ aus.
Für die nächsten drei Jahre sei ein Zubau von mindestens 4.000 MW Leistung sicher in Planung, davon soll ein Großteil schon in diesem 2025 ans Netz gehen. Aktuell liegen Bayern und NRW vorne bei der installierten Leistung von Batteriespeichersystemen (BESS).
Bei neuen Speichern würden sowohl die Dimensionierung wie die Speicherdauer wachsen, prognostiziert Enervis. Während noch viele installierte BESS für eine Stunde im Primärregelleistungsmarkt zum Einsatz kommen, ginge der Trend zu Speichern mit über zwei Stunden Leistungsabgabe. Der größte Akteur im Markt sei derzeit RWE mit rund 293 MW an installierter Leistung und weiteren Vorhaben in der Pipeline.
Fallende Kosten und Stromspitzen helfen Speichern
Ein wichtiger Treiber in der Vergangenheit war vor allem die Innovationsausschreibung, inzwischen sind es stark fallende Zellkosten, zunehmenden Volatilitäten und Arbitragechancen am Intradaymarkt. Den Übertragungsnetzbetreibern liegen laut eigenen Aussagen aktuell Netzanschlussanfragen über weitere 226.000 MW BESS-Leitung vor.
Die durchschnittliche Projektgröße liegt dabei bei 350 MW, es gibt aber auch Projekte im über 1.000 MW Bereich. Demzufolge wollen im Gebiet von 50 Hertz 90.000 MW ans Netz, bei Amprion 76.000 MW, bei Tennet 48.000 MW, und bei der Transnet BW liegen Anfragen für 12.000 MW vor.
Die langfristige Entwicklung des Ausbaus von weiteren Batteriespeichern hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran deren Wirtschaftlichkeit. Diese wird sich nach der Ausgestaltung des Strommarktsystems entscheiden, sowie von der Entwicklung der Investitionskosten und der sonstigen Kosten für den Netzanschluss und Baukostenzuschüssen. Ein Kapazitätsmarkt oder die Vermarktung sonstiger Systemdienstleistungen könnten je nach Ausgestaltung den Speicherausbau fördern, so die Einschätzung.
BESS sind wichtig für die Stabilisierung des Stromsystems wegen der hohen Volatilität der Erzeugung aus PV und Windkraft. In seinen aktuellen Strommarktszenarien des ersten Quartals 2025 geht Enervis von einer installierten Leistung von 10.800 MW bis 23.000 MW bis 2030 aus. Zu beachten sei, dass die Kapazität der bereits installierten BESS einer Degradation unterliegt. Diese hängt vom Einsatz des Speichers mit der Entladetiefe, Anzahl von Entladungszyklen und ähnlichen Faktoren ab, für die aktuell noch wenig Langzeit-Erfahrungswerte vorliegen.
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Marktchancen für Batteriespeicher abgeschätzt
Batteriespeicher liegen laut Energiewirtschaftsgesetz im „überragenden öffentlichen Interesse“ und durchlaufen in der Marktpraxis meist ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für eine Baugenehmigung. Die Speicherstrategie und der Netzentwicklungsplan setzen den rechtlichen Rahmen, der die Privilegierung beim Baukostenzuschuss (BKZ) vorsieht, eine Förderung über die Innovationsausschreibung, sowie eine Befreiung von Netzkosten und Umlagen für Speicher bis 2029.
Die zukünftige Ausgestaltung und Höhe des Baukostenzuschusses (BKZ) für Batteriespeicherbetreiber ist bis zur Entscheidung des BGH über den Bestand des Urteils des OLG Düsseldorfs zur Zulässigkeit der Erhebung von BKZ für Batteriespeicher unklar. Eine Entscheidung wird im ersten Quartal 2025 erwartet.
Mit „Enerstorage Pro“ bietet Enervis der Speicherbranche ein Online BESS-Bewertungstool. Dieses erstellt „individuelle Stand-alone und Co-location BESS-Erlösbewertungen“. Mit diesen könnten Projektentwickler, Energieversorger, Investoren und Banken für konkrete Projekte, Erlösmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit von Assets abschätzen. Nach Auffassung der Energiedienstleister würden wegen zunehmend knapper Netzanschlusskapazitäten Co-Location BESS immer wichtiger. Neben den Spotmärkten gebe es auch hier Upside Potenziale durch die Vermarktung von Regelleistung.
Für die nächsten drei Jahre sei ein Zubau von mindestens 4.000 MW Leistung sicher in Planung, davon soll ein Großteil schon in diesem 2025 ans Netz gehen. Aktuell liegen Bayern und NRW vorne bei der installierten Leistung von Batteriespeichersystemen (BESS).
Bei neuen Speichern würden sowohl die Dimensionierung wie die Speicherdauer wachsen, prognostiziert Enervis. Während noch viele installierte BESS für eine Stunde im Primärregelleistungsmarkt zum Einsatz kommen, ginge der Trend zu Speichern mit über zwei Stunden Leistungsabgabe. Der größte Akteur im Markt sei derzeit RWE mit rund 293 MW an installierter Leistung und weiteren Vorhaben in der Pipeline.
Fallende Kosten und Stromspitzen helfen Speichern
Ein wichtiger Treiber in der Vergangenheit war vor allem die Innovationsausschreibung, inzwischen sind es stark fallende Zellkosten, zunehmenden Volatilitäten und Arbitragechancen am Intradaymarkt. Den Übertragungsnetzbetreibern liegen laut eigenen Aussagen aktuell Netzanschlussanfragen über weitere 226.000 MW BESS-Leitung vor.
Die durchschnittliche Projektgröße liegt dabei bei 350 MW, es gibt aber auch Projekte im über 1.000 MW Bereich. Demzufolge wollen im Gebiet von 50 Hertz 90.000 MW ans Netz, bei Amprion 76.000 MW, bei Tennet 48.000 MW, und bei der Transnet BW liegen Anfragen für 12.000 MW vor.
Die langfristige Entwicklung des Ausbaus von weiteren Batteriespeichern hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran deren Wirtschaftlichkeit. Diese wird sich nach der Ausgestaltung des Strommarktsystems entscheiden, sowie von der Entwicklung der Investitionskosten und der sonstigen Kosten für den Netzanschluss und Baukostenzuschüssen. Ein Kapazitätsmarkt oder die Vermarktung sonstiger Systemdienstleistungen könnten je nach Ausgestaltung den Speicherausbau fördern, so die Einschätzung.
BESS sind wichtig für die Stabilisierung des Stromsystems wegen der hohen Volatilität der Erzeugung aus PV und Windkraft. In seinen aktuellen Strommarktszenarien des ersten Quartals 2025 geht Enervis von einer installierten Leistung von 10.800 MW bis 23.000 MW bis 2030 aus. Zu beachten sei, dass die Kapazität der bereits installierten BESS einer Degradation unterliegt. Diese hängt vom Einsatz des Speichers mit der Entladetiefe, Anzahl von Entladungszyklen und ähnlichen Faktoren ab, für die aktuell noch wenig Langzeit-Erfahrungswerte vorliegen.
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Historische Erlöse eines alleinstehenden Batteriespeichers -
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Quelle: Enervis
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Quelle: Enervis
Marktchancen für Batteriespeicher abgeschätzt
Batteriespeicher liegen laut Energiewirtschaftsgesetz im „überragenden öffentlichen Interesse“ und durchlaufen in der Marktpraxis meist ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für eine Baugenehmigung. Die Speicherstrategie und der Netzentwicklungsplan setzen den rechtlichen Rahmen, der die Privilegierung beim Baukostenzuschuss (BKZ) vorsieht, eine Förderung über die Innovationsausschreibung, sowie eine Befreiung von Netzkosten und Umlagen für Speicher bis 2029.
Die zukünftige Ausgestaltung und Höhe des Baukostenzuschusses (BKZ) für Batteriespeicherbetreiber ist bis zur Entscheidung des BGH über den Bestand des Urteils des OLG Düsseldorfs zur Zulässigkeit der Erhebung von BKZ für Batteriespeicher unklar. Eine Entscheidung wird im ersten Quartal 2025 erwartet.
Mit „Enerstorage Pro“ bietet Enervis der Speicherbranche ein Online BESS-Bewertungstool. Dieses erstellt „individuelle Stand-alone und Co-location BESS-Erlösbewertungen“. Mit diesen könnten Projektentwickler, Energieversorger, Investoren und Banken für konkrete Projekte, Erlösmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit von Assets abschätzen. Nach Auffassung der Energiedienstleister würden wegen zunehmend knapper Netzanschlusskapazitäten Co-Location BESS immer wichtiger. Neben den Spotmärkten gebe es auch hier Upside Potenziale durch die Vermarktung von Regelleistung.
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© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 16.01.2025, 16:38 Uhr
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