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Enerige & Management > IT - Ein digitaler Kamerad für die Netzbetreiber
Quelle: Shutterstock / ImageFlow
IT:
Ein digitaler Kamerad für die Netzbetreiber
Forschende des Fraunhofer IOSB-AST haben einen KI-Agenten entwickelt, der Netzbetreiber bei täglichen Aufgaben unterstützen soll.
 
Zwei Modi, viel Hilfe: Angesichts der immer komplexer werdenden Aufgaben von Netzbetreibern hat das Fraunhofer IOSB-AST (Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Institutsteil für angewandte Systemtechnik) einen sogenannten „GridCompanion“ vorgestellt. Der Sprachmodell-basierte Ansatz soll automatisierte Handlungsempfehlungen, Reports und Visualisierungen bieten, wie das Institut mitteilt.

Kern des KI-Agenten ist ein Chatbot, über den der Netzbetreiber mit dem Assistenten interagieren kann. Dieser verfügt über zwei Modi: Den Agentenmodus, der im Problemfall mithilfe von Netzsimulationstools und erweiterten Daten- und Analyseverfahren schnell strukturierte Lösungen bieten soll. Auch eine Automatisierungsfunktion ist in diesem Modus verfügbar, die ereignisbasierte Workflows auslösen soll. So könne beispielsweise in dem Fall, dass aus dem Leitsystem eine Fehlermeldung ausgegeben wird, sowohl eine gezielte Fehlersuche zur Identifikation potenzieller Ursachen eingeleitet als auch Handlungsoptionen automatisiert mittels Simulation ausgewertet werden. Dadurch könne der „GridCompanion” auch bei der automatischen Erkennung von überlasteten Betriebsmitteln oder der Überwachung von Spannungsbändern unterstützen, heißt es in der Mitteilung des Fraunhofer IOSB-AST.

Bei großen Netzbetreibern im Evaluationsbetrieb

Der zweite verfügbare Modus des Agenten soll netzspezifische Dokumente wie Standards, Handbücher oder Unternehmensrichtlinien integrieren und analysieren können. Anwender sollen Dokumente so schnell und effizient nutzen können, beispielsweise um Fehlermeldungen oder Handlungsempfehlungen mit betrieblichen Vorgaben abzugleichen. Zum Einsatz kommt dabei die sogenannte Retrieval-Augmented Generation (RAG)-Technik, die es möglich macht, große Sprachmodelle (LLMs) mit externem Wissen zu kombinieren.

Momentan befindet sich der Agent bei drei nicht näher bezeichneten „großen deutschen Netzbetreibern“ im Evaluationsbetrieb. Und die Forschenden planen bereits die Weiterentwicklung des Agenten: Künftig sollen beispielsweise die Anbindung des Systems an Leitsysteme über standardisierte Schnittstellen, die Integration als lokales On-Premise-Sprachmodell sowie die Erweiterung um Cybersecurity-Funktionalitäten möglich werden.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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